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1 Jahr Atripla®
Anhaltende Wirksamkeit, gute Verträglichkeit und Vorteile in der Adhärenz bestätigt
München, 19. Februar 2009 – Atripla® ist eine fixe Dreifach-Kombination aus Efavirenz (EFV), Emtricitabin (FTC) und Tenofovirdisoproxilfumarat (TDF) zur Therapie der HIV-1-Infektion bei Erwachsenen. Das Arzneimittel, das in Europa im Dezember 2007 zugelassen wurde, ist das erste und einzige vollständige HAART-Regime, von dem nur eine Tablette pro Tag eingenommen werden muss.1 Auf einer Pressekonferenz mit dem Titel „1 Jahr Atripla® – Erfahrungsberichte aus Sicht von Behandler und Patient“, die am 19. Februar 2009 in München stattfand, bestätigten Experten anhand aktueller Daten die anhaltende virologische Suppression nach Umstellung sowie die gute Verträglichkeit der Kombination, und betonten dabei die Vorteile der einmal täglichen Einnahme für die Adhärenz der Patienten.
„Die HIV-Behandlung dauert ein Leben lang. Von größter Bedeutung sind daher die Verträglichkeit und natürlich die dauerhafte Wirksamkeit der medikamentösen Therapie. Jüngste Daten zu Atripla® bestätigen die gute Verträglichkeit und Wirksamkeit der Dreifach-Kombination und machen sie so zu einer verlässlichen Option in der HIV-Therapie“, betonte Dr. Carl Knud Schewe, Hamburg, und untermauerte seine Aussagen mit aktuellen Ergebnissen zweier klinischer Studien.
In der Extension der Studie GS-9342 wurden 286 HIV-1-infizierte Patienten, die zuvor über 144 Wochen entweder mit TDF/FTC + EFV oder AZT (Zidovudin)/3TC (Lamivudin) + EFV (Efavirenz) behandelt wurden, auf die neue Kombinationstablette umgestellt – 160 von ihnen hatten zuvor TDF/FTC + EFV und 126 Patienten AZT/3TC + EFV erhalten. Die aktuelle Auswertung 48 Wochen nach der Umstellung bestätigte die anhaltende Wirksamkeit der fixen Dreifach-Kombination bei Patienten mit einer Viruslast unter 50 Kopien/ ml: Die virologische Kontrolle blieb nach Umstellung in beiden Armen bei den allermeisten Patienten erhalten, die Viruslast lag nach 48 Wochen bei 94 bzw. 90 % der Patienten unter 50 Kopien/ml (Intent-to-Treat, ITT, Missing=Failure).3
Die Virussuppression besteht auch dann fort, wenn Patienten von Therapieregimes mit anderen Komponenten als den in der GS-934 eingesetzten auf Atripla® umgestellt werden. Dies demonstrierte Schewe mit den aktuellen Ergebnissen der randomisierten, offenen Studie 0734. Dabei wechselten HIV-1-infizierte Patienten, deren Viruslast unter der Nachweisgrenze lag, entweder auf Atripla® (n=203) oder behielten ihr ursprüngliches Regime aus zwei NRTIs und PI/(r) oder NNRTI (Stable Background Regimen, SBR) bei (n=97). Nach 48 Wochen blieb auch in dieser Untersuchung die virologische Kontrolle bei den allermeisten Patienten erhalten: Der primäre Endpunkt Viruslast < 200 Kopien/ml (TLOVR – „time to loss of virologic response“ „non completer“ NC= „failure“ F) wurde von 89 % der Patienten in der Atripla®-Gruppe und von 88 % der Patienten im SBR-Arm erreicht. In der Intent-to-Treat-Analyse (ITT) lag die Viruslast bei 87 % der Atripla®-Patienten und bei 85 % der Patienten im SBR-Arm unter 50 Kopien/ml.
Gute Verträglichkeit der Dreifach-Kombination
In beiden Studien (GS-934 Extension und 073) profitierten die Patienten auch in Bezug auf ihr Lipidprofil von einer Umstellung auf Atripla®: Bei Patienten der Studie 073, die eine PI-basierte antiretrovirale Therapie eingenommen hatten, gingen nach der Umstellung die Nüchtern-Triglyceride signifikant zurück (p=0,007); bei Patienten der Studie GS-934, die zuvor AZT/3TC + EFV eingenommen hatten, reduzierten sich Nüchtern-Triglyceride sowie Nüchtern-Cholesterin. Die Nierenfunktion blieb über den Studienzeitraum stabil (versus Vergleichsregime); ZNS-Symptome waren im Allgemeinen mild ausgeprägt und traten meist nur vorübergehend auf.3,4
Patienten der Studie 073, die von ihrem bisherigen Therapieregime auf Atripla® wechselten, berichteten außerdem über Verbesserungen verschiedener Nebenwirkungen wie Diarrhoe, weicher Stuhlgang, Schmerzen, Völlegefühl, Veränderungen der eigenen Körperwahrnehmung und Probleme beim Sex.5
„Neben einer guten Verträglichkeit ist aber auch die „Convenience“, also die Einfachheit der Einnahme, eine wichtige Voraussetzung für optimale Therapietreue. Nur bei optimaler Therapietreue kann die HIV-Therapie auf lange Zeit wirksam bleiben und Resistenzen vorbeugen“, so Schewe abschließend.
Therapievereinfachung – ein wichtiger Parameter für die Adhärenz
„Die Achillesferse der HIV-Therapie ist die Notwendigkeit der regelmäßigen und dauerhaften Tabletteneinnahme zur Vermeidung einer Resistenzentwick-lung“, betonte auch Dr. Birger Kuhlmann, Hannover, und zeigte den signifikanten Zusammenhang zwischen Adhärenz und virologischem Versagen anhand der Daten von Maggiolo et al.6 auf: So kam es bei 17,4 % der Patienten, die 75 % oder weniger ihrer HAART-Dosen korrekt eingenommen hatten, nach sechs Monaten zu einem virologischen Versagen, aber nur bei 2,4 % der Patienten, die mehr als 95 % ihrer Dosen richtig eingenommen hatten.
Zu den Faktoren, die den Daten von Stone et al.7 zufolge den größten Einfluss auf die Adhärenz der Patienten haben, gehören Einnahmehäufigkeit und die Gesamtzahl der Tabletten pro Tag. Dem entsprechen die Angaben von Patienten der Studie 073, die gefragt wurden, was sie bewogen hat, von ihrem bisherigen Regime auf Atripla® zu wechseln. Dabei gaben 94 % eine Vereinfachung des Regimes an – der mit weitem Abstand am häufigsten genannte Grund5. Und 97 % der Atripla®-Patienten in der Studie 073 fanden die Medikation leicht einzunehmen, unter dem SBR-Regime waren es dagegen nur 81 % (p<0,001); 91 % der Patienten bewerteten außerdem das Atripla®-Regime als „viel besser“ oder „leicht besser“ im Vergleich zum vorherigen Regime und 82 % bzw. 88 % bevorzugen künftig das Atripla®-Regime (je nach vorherigen NNRTI- oder PI-Stratum).5
Annette Piecha, Patientenberaterin bei HIV-Contact, Frankfurt, machte in ihrem Statement klar, welche Verbesserung die antiretrovirale Dreifach-kombination Atripla® für den Alltag der Patienten gebracht hat: „Die einzelne Tablette kann auch in der beruflichen Hektik oder auf Reisen genommen werden, ohne dass andere dies mitbekommen. In früheren Therapien hatten HIV-Patienten viele Pillen und Einnahmezeitpunkte und auch täglich mit Nebenwirkungen zu kämpfen. Für mich ist die Dreifach-Kombination das Ergebnis erfolgreicher medizinischer Forschung zugunsten unkomplizierter HIV-Therapie, das Patienten etwas an Freiheit und Normalität zurückgeben kann.“
Abb.: Natürlicher Verlauf der HIV-Infektion. Abbildungen: Gilead Sciences GmbH 2009
Literatur
1) Atripla® Produktinformation,
http://www.emea.europa.eu/humandocs/PDFs/EPAR/atripla/H-797-PI-de.pdf
2) Gallant et al. NEJM 2006;354:251-260
3) de Jesus E et al. ICAAC 2008, #H-1235
4) de Jesus E et al. ICAAC 2008, #H-1234
5) Hodder S et al. HIV 9, Glasgow 2008, #P063
6) Maggiolo F et al. Clin Infect Dis 2005;40:158-163
7) Stone VE et al. J Acquir Immune Defic Syndr 2004;36:808-816
Download
Folien zum Vortrag "1 Jahr Atripla®: 48-Wochen Daten" von Dr.Carl Knud Schewe.pdf (377.45 KB)
Folien zum Vortrag "Compliance und Adhärenz mit Atripla®" von Dr. Birger Kuhlmann.pdf (338.09 KB)
Viread® (Tenofovirdisoproxilfumarat, TDF), der erste nukleotidanaloge Reverse-Transkriptase-Inhibitor (NtRTI), ist in Kombination mit anderen antiretroviralen Substanzen zur Behandlung von HIV-1-infizierten Erwachsenen zugelassen. Die Substanz blockiert die Reverse Transkriptase, ein Enzym, das an der Replikation des HI-Virus beteiligt ist. Viread® wird einmal pro Tag als Tablette eingenommen, eine Tablette enthält 300 mg Tenofovirdisoproxilfumarat.
Emtriva® (Emtricitabin, FTC), ein nukleosidanaloger Reverse-Transkriptase-Inhibitor (NRTI), ist in Europa in Kombination mit anderen antiretroviralen Substanzen zur HIV-1-Therapie bei Erwachsenen und Kindern ab vier Monaten zugelassen. Emtriva® steht als Kapsel mit 200 mg und als Lösung zum Einnehmen (Emtriva® 10 mg/ml Lösung zum Einnehmen) zur Verfügung und muss einmal pro Tag eingenommen werden.
Truvada® enthält 300 mg Tenofovirdisoproxilfumarat und 200 mg Emtricitabin pro Tablette und ist in Kombination mit anderen antiretroviralen Substanzen zur Behandlung von HIV-1-infizierten Erwachsenen zugelassen. Die Gabe von nur einer Tablette pro Tag kann wesentlich zu einer verbesserten Adhärenz und damit zu größerem Behandlungserfolg beitragen.
Sustiva® (Efavirenz) ist ein nicht-nukleosidaler Reverse-Transkriptase-Inhibitor (NNRTI), der in Kombination mit anderen antiretroviralen Substanzen zugelassen ist zur Therapie einer HIV-1-Infektion bei Erwachsenen und Kindern ab 3 Jahren. Sustiva® steht als Filmtablette mit 600 mg, als Hartkapsel mit jeweils 200mg sowie 50mg und als Lösung mit 30 mg/ml Efavirenz zur Verfügung und muss einmal täglich eingenommen werden.
Bristol-Myers Squibb ist ein global tätiges BioPharma-Unternehmen, das innovative Medikamente entwickelt und herstellt. Seine Mission lautet: Für mehr Gesundheit. Für ein besseres Leben. Unsere Arzneimittel kommen in folgenden Bereichen zum Einsatz: Herz-Kreislauf, Stoffwechsel, Nervensystem, HIV und Hepatitis, Krebs, Rheuma und Schmerz.Der Konzern ist mit 37.000 Mitarbeitern auf fünf Kontinenten vertreten und erzielte 2008 einen Konzern-Umsatz von 20,6 Milliarden US-Dollar. Der Forschungsetat 2008 betrug 3,59 Milliarden US-Dollar.
Gilead Sciences (Nasdaq: GILD) ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das Therapeutika erforscht, entwickelt und vermarktet, die weltweit einer Verbesserung der Behandlung von Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen dienen. Das Unternehmen vertreibt derzeit in Deutschland sieben Produkte und konzentriert sich in Forschung und klinischer Entwicklung auf den Bereich der Infektiologie. Gilead Sciences Inc., mit Firmenhauptsitz in Foster City, Kalifornien, unterhält Niederlassungen in den USA, Europa und Australien. Der deutsche Firmensitz befindet sich in Martinsried bei München.
Quelle: Pressekonferenz der Firma Gilead Sciences zum Thema „1 Jahr Atripla® – Erfahrungsberichte aus Sicht von Behandler und Patient“ am 19.02.2009 in München (3K-Agentur für Kommunikation).