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10 Jahre Humira

Pionierarbeit und Innovation in der RA-Therapie

 

Ludwigshafen (15. Mai 2013) – Mit Adalimumab (Humira®) kam vor zehn Jahren der erste vollständig humane Antikörper gegen TNF-alpha zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) in Deutschland auf den Markt. Heute ist Adalimumab eines der am umfassendsten untersuchten Biologika mit dem weltweit 670.000 Patienten mit chronischen entzündlichen Erkrankungen behandelt wurden – davon über 40.000 in Deutschland.1 Vor Kurzem wurden Studiendaten zur Wirksamkeit und Sicherheit aus zehn Jahren Beobachtungszeit vorgestellt.2 Sie belegen, dass unter der Therapie mit Adalimumab eine vollständige Remission unter klinischen, funktionellen und radiologischen Gesichtspunkten erreicht und über zehn Jahre aufrechterhalten werden kann. Am Forschungsstandort Ludwigshafen wird Humira ständig weiterentwickelt, um zum Beispiel die Anwenderfreundlichkeit für die Patienten weiter zu erhöhen.

 

„Der Einsatz von TNF-Inhibitoren hat die Therapie der RA revolutioniert und wird auch in Zukunft einen hohen Stellenwert einnehmen“, erklärte Prof. Dr. Ulf Müller-Ladner, Direktor der Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie der Kerkhoff-Klinik Bad Nauheim, in einem Vortrag anlässlich eines Pressegesprächs des Biopharma-Unternehmens AbbVie in Ludwigshafen.3 „Die Basistherapie der RA erfolgt heute in der Regel mit krankheitsmodifizierenden Wirkstoffen (DMARDs) wie Methotrexat (MTX)“, so Müller-Ladner. Spricht ein Patient unzureichend auf diese Behandlung an, wird gemäß S1-Leitlinie der Einsatz eines Biologikums wie Adalimumab empfohlen.4 Während mithilfe von MTX ein Viertel der RA-Patienten ein ACR70-Ansprechen erlangt, erreicht fast die Hälfte der RA-Patienten dieses Therapieziel mit einer Kombinationstherapie aus Adalimumab plus MTX.5,6

 

 

Hohe Therapietreue über 10 Jahre durch gute Verträglichkeit und Wirksamkeit

 

Das generelle Therapieziel ist laut S1-Leitlinie die klinische Remission, bzw. für die fortgeschrittene RA alternativ eine möglichst niedrige Krankheitsaktivität.3 Hinzu kommen der Funktionserhalt der Gelenke und eine möglichst niedrige radiologische Progression. „Auf alle drei Aspekte hat Adalimumab einen positiven Einfluss“, berichtete der Münchner Internist und Rheumatologe Prof. Dr. Klaus Krüger. Er stellte 10-Jahres-Daten zu Adalimumab vor. Ausgewertet wurden dabei die Ergebnisse der Zulassungsstudie DE019, die im vergangenen Jahr nach zehn Jahren abgeschlossen wurde und damit zu den längsten bei RA durchgeführten Studien gehört.2,7 56,9 Prozent der Studienteilnehmer befanden sich bei Studienende in klinischer Remission (DAS28 < 2,6). 46,8 Prozent wiesen eine normale Funktionsfähigkeit ihrer Gelenke auf (HAQ < 0,5). und 51 Prozent der Patienten, die von Anfang an mit 40 mg Adalimumab plus MTX behandelt wurden, zeigten radiologisch keine Progression (ΔmTSS ≤ 0,5).7 27,6 Prozent dieser Patienten erfüllten alle drei Kriterien und waren somit in vollständiger Remission. Die Tatsache, dass 80 von anfangs 207 Patienten, die durchgängig mit 40 mg Adalimumab plus MTX behandelt wurden, die Studie nach zehn Jahren abschlossen, weist auf die gute Verträglichkeit und Wirksamkeit von Humira hin.2,7

 

„Die umfangreichen, positiven Studienerfahrungen spiegeln sich auch in der klinischen Praxis wider“, erklärte Prof. Krüger. „Ich beobachte, wie schnell Patienten in der Regel von der Wirksamkeit profitieren.“ Damit ermöglicht Adalimumab Betroffenen, trotz ihrer schweren Erkrankung aktiv am Leben teilzuhaben. Seine Patientin Sabine Glas berichtete: „Ich fühle mich wieder fit und lebensfroh. Durch die Möglichkeit, mir das Medikament selbst zu verabreichen, habe ich ein Stück Selbstbestimmtheit zurück gewonnen.“

 

 

Pionierarbeit am Standort Ludwigshafen

 

Entwickelt wurde Adalimumab am Forschungs- und Produktionsstandort von AbbVie in Ludwigshafen, einem High-Tech-Standort, der alle Prozesse von der Suchforschung über die Entwicklung bis zur Produktion abdeckt. An die Anfänge von Adalimumab erinnerte Dr. Jochen Salfeld, Divisional Vice President am AbbVie Bioresearch Center in Worcester (USA), der Adalimumab von der ersten Idee bis zum fertigen Medikament begleitete: „Die Herausforderung für uns Wissenschaftler war, einen vollständig humanen Antikörper zur sicheren Anwendung beim Menschen zu entwickeln. Der Antikörper sollte selektiv an TNF-α binden, es neutralisieren und dabei eine lange Halbwertzeit besitzen“, so Dr. Salfeld. Das hatte es bis dato nicht gegeben. Das entsprechende Gen konnte nach langer Forschungsarbeit isoliert und die Antikörper in Zellkulturen zur Expression gebracht werden. Dadurch war der Grundstein für die Produktion des komplexen Wirkstoffs im industriellen Maßstab gelegt. Das Screening von Patienten mit verschiedenen entzündlichen Erkrankungen identifizierte die RA als Indikation für den Einsatz von Adalimumab. 1997 startete die erste Studie, 2003 wurde der TNF-alpha-Inhibitor zur Behandlung der RA zugelassen. Seitdem folgten Zulassungen für acht weitere Erkrankungen, zuletzt für die polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis (pJIA) bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 2 bis 17 Jahren.8

 

 

Innovationen im Fokus

 

„Auch nach zehn Jahren“, erklärte Dr. Stefan Simianer, Medical Director von AbbVie in Deutschland, „arbeiten wir stetig an Weiterentwicklungen von Adalimumab, so zum Beispiel an der Verbesserung des Spritzensystems, um die Anwendung weiter zu optimieren.“ Bereits im Jahr 2007 wurde die Idee eines Pens zur Selbstapplikation erstmalig umgesetzt. Eine weitere Optimierung des Medikaments war die Entwicklung einer dünneren Nadel. „Zudem soll Adalimumab noch in diesem Jahr zur Lagerung für bis zu 14 Tage bei Raumtemperatur verfügbar sein“, ergänzte Dr. Simianer. In naher Zukunft sollen Erweiterungen der Zulassung für den Einsatz von Adalimumab bei Indikationen wie Hidradenitis Suppurativa (Acne Inversa), periphere Spondyloarthritis und Uveitis folgen.

 

 

Bewährtes Sicherheitsprofil

 

Neben der Wirksamkeit bestätigen die Studiendaten das gute Sicherheitsprofil von Adalimumab, das durch umfangreiche Daten aus insgesamt 71 klinischen Studien zu sechs Indikationen gestützt wird.9 Auch bei Patienten, die in offenen Fortsetzungsphasen zehn Jahre beobachtet wurden, traten keine neuen sicherheitsrelevanten Ereignisse auf. Die generelle Tumorrate unter Adalimumab entsprach über alle Indikationen hinweg der alters- und geschlechtsadaptierten Allgemeinbevölkerung. Die Inzidenz für demyelinisierende Erkrankungen war über alle Indikationen sehr niedrig. In den Studien zur RA zeigte sich unter Adalimumab ein erhöhtes Auftreten von Lymphomen, allerdings in einem ähnlichen Umfang wie bei Patienten mit RA, die nicht mit TNF-Inhibitoren behandelt worden waren. Die generelle Sterblichkeit entsprach der alters- und geschlechtsadaptierten Allgemeinbevölkerung.9

 

 

Quellen 

  1. AbbVie, data on file.
  2. Keystone EC et al. Ann Rheum Dis 2012; 71 (Suppl 3): 513.
  3. Pressekonferenz „10 Jahre Humira – Eine Forschungsreise durch die RA-Therapie“, AbbVie Ludwigshafen,     15. Mai 2013.
  4. Breedveld FC et al. Arthritis Rheum 2006; 54 (1): 26-37.
  5. Lie E et al. Ann Rheum Dis 2011 70 (13): 2103-2110.
  6. Keystone et al., EULAR Congress 2012 in Berlin, Germany (poster SAT0127)
  7. Burmester GR et al., Ann Rheum Dis 2012; 72 (4): 517-524.

  

Über die rheumatoide Arthritis

 

RA ist eine bisher nicht heilbare chronisch-entzündliche Erkrankung, die in jedem Gelenk des Körpers ihren Anfang nehmen kann, jedoch meist in den kleineren Gelenken der Finger, Hände und Handgelenke beginnt. Im Gegensatz zur häufigsten Gelenkerkrankung – der Arthrose, einem Gelenkverschleiß – handelt es sich bei der RA um eine Autoimmunerkrankung, bei der das fehlgesteuerte Immunsystem gesunde Gelenke angreift. Die wichtigsten Symptome umfassen Gelenkschmerzen, Steifigkeit und Schwellungen. Schätzungen zufolge leiden über 400.000 Deutsche und bis zu 1 % der erwachsenen Weltbevölkerung an einer RA.1

 

 

Quelle

 

http://dgrh.de/fileadmin/media/Die_DGRH/Presse/Rheuma_in_Zahlen_presse_aktual.pdf

 

 

Über Adalimumab

 

Adalimumab ist ein  biotechnologisch hergestellter, vollständig humaner monoklonaler Antikörper, der sich spezifisch gegen Tumor-Nekrose-Faktor-alpha (TNF-α) richtet. Dieser Botenstoff spielt eine zentrale Rolle bei entzündlichen Prozessen, die den Erkrankungen zugrunde liegen, bei denen Adalimumab zum Einsatz kommt. Adalimumab ist in Europa zugelassen zur Behandlung des mittelschweren bis schweren aktiven Morbus Crohn, der mittelschweren bis schweren aktiven Colitis ulcerosa, der mäßigen bis schweren aktiven rheumatoiden Arthritis (RA), der aktiven und progressiven Psoriasis-Arthritis (PsA), der schweren aktiven ankylosierenden Spondylitis (AS, Morbus Bechterew), der schweren axialen Spondyloarthritis (SpA) ohne Röntgen-Nachweis einer ankylosierenden Spondylitis (AS), der aktiven polyartikulären juvenilen idiopathischen Arthritis (pJIA) bei Kindern ab zwei Jahren, dem schweren aktiven pädiatrischen Morbus Crohn bei Kindern ab sechs Jahren sowie der mittelschweren bis schweren chronischen Plaque-Psoriasis.1 Humira ist in 88 Ländern zugelassen, mehr als 600.000 Menschen weltweit werden derzeit mit dem Medikament behandelt.2 Darüber hinaus werden weitere klinische Studien zum therapeutischen Potenzial von Humira, u. a. bei Hidradenitis suppurativa (Acne inversa) und der Augenerkrankung Uveitis, durchgeführt.3


Humira ist in den folgenden Verpackungsformen und Dosierungen verfügbar:

 

  • N1: 2 Fertigspritzen à 40 mg
  • N3: 6 Fertigspritzen à 40 mg
  • N1: 2 Pens à 40 mg
  • N3: 6 Pens à 40 mg
  • N1: 2 Flaschen 40mg/0,8ml Injektionslösung zur Anwendung bei Kindern

 

 

Quellen 

  1. Humira-Fachinformation, Stand November 2012
  2. AbbVie, data on file

  

Über AbbVie

 

AbbVie (NYSE:ABBV) ist ein globales, forschendes BioPharma-Unternehmen, das 2013 aus der Aufteilung von Abbott entstanden ist. AbbVie verbindet die Dynamik und die Fokussierung eines Biotech-Unternehmens mit der Erfahrung und Organisation eines etablierten und führenden Pharmaunternehmens. Ziel von AbbVie ist es, mit seiner Expertise, seinem einzigartigen Innovationsansatz und engagierten Mitarbeitern innovative Therapien für einige der komplexesten und schwerwiegendsten Krankheiten der Welt zu entwickeln und bereitzustellen. AbbVie möchte Patienten helfen, ein gesünderes Leben zu führen und mit anderen zusammenarbeiten, um nachhaltige Gesundheitslösungen zu schaffen. Aktuell beschäftigt AbbVie weltweit etwa 21.000 Mitarbeiter und vertreibt seine Medikamente in über 170 Ländern. In Deutschland ist AbbVie an seinem Hauptsitz in Wiesbaden und seinem Forschungs- und Produktionsstandort in Ludwigshafen vertreten. Insgesamt beschäftigt AbbVie Deutschland rund 2.400 Mitarbeiter.

 

Weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie unter www.abbvie.com und www.abbvie.de  

 

Stand: Mai 2013

 

 


Quelle: AbbVie Deutschland, 15.05.2013 (tB).

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