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14 Stunden Schmerzwissen für jeden angehenden Arzt
DGSS veröffentlicht Kerncurriculum Schmerztherapie
Bochum (27. August 2008) – Die Grundlagen der Schmerztherapie in 14 Stunden: Dieses kompakte Kerncurriculum hat die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) jetzt als Vorschlag an alle Dekane und Lehrebeauftragten der Medizinischen Fakultäten Deutschlands gesandt. Das Kerncurriculum lässt sich gut in einen der etablierten Querschnittsbereiche des Medizinstudiums integrieren und soll einen gravierenden Mangel der neuen Approbationsordnung ausgleichen: "Da die Schmerztherapie bei der letzten Novelle komplett aus Approbationsordnung herausgefallen ist, können junge Ärzte heute in die Kliniken gehen, ohne jemals mit dem Thema Schmerz in Berührung gekommen zu sein", sagte Dr. Andreas Kopf von der DGSS-Ad-hoc-Kommission Studienordnungen. "Und das obwohl Schmerzen mit Abstand der häufigste Grund für einen Arztbesuch sind."
Das Kerncurriculum ist über die Geschäftsstelle der DGSS erhältlich (info@dgss.org) und auch zum Download verfügbar: http://www.dgss.org/index.php?id=253
Integration in Querschnittbereiche
Obwohl die DGSS schon im Vorfeld der Novelle der Approbationsordnung vorgeschlagen hatte, "Interdisziplinäre Schmerztherapie" als Querschnittsbereich einzuführen, sind Lehrveranstaltungen zur Schmerztherapie in der aktuellen Approbationsordnung nicht mehr vorgesehen. "Wir appellieren daher an verantwortungsbewusste Lehrende, dem wichtigen Feld der Schmerztherapie im Rahmen des Medizinstudiums trotzdem einen Platz einzuräumen", so Prof. Dr. Rolf-Detlef Treede, Präsident der DGSS. Möglich ist das nach einer Resolution des Medizinischen Fakultätentags von 2005 in so genannten Querschnittsbereichen, die die Universitäten selbst fortentwickeln dürfen. Bei der Integration des Kerncurriculums Schmerztherapie sind die Mitglieder der DGSS-Kommission Studienordnungen den Fakultäten gerne behilflich.
Schmerzen erkennen und behandeln
Philosophie des Kerncurriculums ist die Konzentration auf die Hauptsyndrome Tumorschmerz, Akutschmerz, neuropathischer und chronifizierter Schmerz. Kenntnisse auf diesen Feldern ermöglichen es Medizinern mit dem Ausbildungsziel Allgemeinarzt, die Chronifizierung von Schmerzen zu erkennen und Fehlbehandlungen zu vermeiden, Patienten mit Tumorerkrankungen selbst schmerztherapeutisch zu behandeln, einfache Algorithmen der Schmerztherapie in die perioperative Behandlung zu integrieren und neuropathische Schmerzen zu erkennen und zumindest anzubehandeln. Themen des 14-stündigen Lehrprogramms sind unter anderem Gesundheitsökonomie, Gesundheitssystem, Öffentliche Gesundheitspflege, Medizin des Alterns und des alten Menschen, Notfallmedizin, Klinische Pharmakologie/Pharmakotherapie, Prävention, Gesundheitsförderung, Rehabilitation, Physikalische Medizin und Naturheilverfahren.
Ansprechpartner
Dr. Andreas Kopf, Klinik für Anaesthesiologie
Campus Benjamin Franklin
Charité-Universitätsmedizin Berlin
Hindenburgdamm 30
12200 Berlin
eMail: andreas.kopf@charite.de
Prof. Dr. med. Rolf-Detlef Treede
Lehrstuhl für Neurophysiologie
Zentrum für Biomedizin und Medizintechnik Mannheim
Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg
Ludolf-Krehl-Str. 13-17
68167 Mannheim
Tel. 0621/383-9926, Fax 0621/383-9921
eMail: rolf-detlef.treede@medma.uni-heidelberg.de
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) vom 27.08.2008.