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San Antonio Breast Cancer Symposium 2007
100 Monate Follow-Up für ATAC-Studie zeigen Langzeiteffektivität und Verträglichkeit von Anastrozol
Hamburg (18. Januar 2008) ‑ Auf dem weltgrößten Brustkrebskongress, dem San Antonio Breast Cancer Symposium, wurde im Dezember 2007 die 100‑Monatsanalyse der ATAC-Studie (Anastrozole Tamoxifen alone or in Combination) präsentiert. Die aktuelle Auswertung bestätigte die Ergebnisse der vorangegangenen Analysen: Anastrozol (Arimidex®) reduziert das Rezidivrisiko postmenopausaler, Hormonrezeptor-positiver Frauen signifikant und verlängert das krankheitsfreie Überleben (1). Die signifikante Verbesserung des rezidivfreien Überlebens steigt unter der Therapie nicht nur stetig an, sondern bleibt auch vier Jahre nach Therapieende erhalten. Der absolute Vorteil der Anastrozol-Behandlung wächst mit zunehmender Nachbeobachtung sogar weiter.
Arimidex® ist damit der einzige Aromatasehemmer, für den bei Hormonrezeptor‑positiven, postmenopausalen Frauen eine signifikante Verbesserung des krankheitsfreien Überlebens sowie eine signifikante Verlängerung der Zeit bis zu Krankheitsrückfällen (TTR), der Zeit bis zur Fernmetastasierung (TTDR) und der Entwicklung kontralateraler Tumoren im Vergleich zu Tamoxifen belegt wurde ‑ ein Benefit, der sich im Laufe der Nachbeobachtung immer weiter vergrößert hat und sogar nach Beendigung der Therapie anhält („Carry Over“-Effekt). Insbesondere im Hinblick auf die Fernmetastasierung werden diese Ergebnisse als bedeutender Surrogatmarker für eine (bisher noch nicht nachgewiesene) Verbesserung des Gesamtüberlebens angesehen.
Das Follow-Up der ATAC-Studie ist mit median 100 Monaten nun fast doppelt so lang wie bei allen anderen adjuvanten Aromatasehemmer‑Studien und liefert damit auch valide Daten zur Langzeitverträglichkeit von Anastrozol. Anastrozol zeigte während der Therapiephase konstant ein besseres Nebenwirkungsprofil als Tamoxifen. Nach Therapieende traten keine neuen schweren Nebenwirkungen auf. Die Frakturraten glichen sich nach Therapieende in beiden Armen an. Endometriumkarzinome traten sowohl während als auch nach Beendigung der Therapie signifikant seltener auf als im Vergleichsarm. Zudem zeigten sich unter Anastrozol keine vermehrten schweren vaskulären Komplikationen.
High‑Dose Fulvestrant reduziert Tumorwachstum signifikant
In San Antonio wurden auch die Daten der Phase-II-Studie NEWEST (Neoadjuvant Endocrine Therapy for Women with Estrogen-Sensitive Tumours) vorgestellt. Die Studie schloss 200 Patientinnen mit hormonrezeptorpositivem, lokal‑fortgeschrittenem Mammakarzinom ein und verglich eine neoadjuvante High-Dose-Fulvestrant-Gabe (500 mg initial, nach 14 und 28 Tagen, danach monatlich) mit der Fulvestrant-Standarddosis (250 mg initial, nach 28 Tagen, danach monatlich) über einen Zeitraum von 16 Wochen.
Die Hochdosistherapie mit Fulvestrant (Faslodex®) 500 mg führte zu einer signifikanten Senkung des wichtigen Tumormarkers Ki67 (p=0,0001) ‑ ein direkter Hinweis auf ein verbessertes Ansprechen und eine günstigere Langzeitprognose für Mammakarzinom-Patientinnen. Die Faslodex® 500 mg-Gabe führte außerdem zu einer signifikant besseren Downregulation der Östrogenrezeptoren und erhöhte die Wahrscheinlichkeit des Ansprechens. Die Therapie wurde ebenso gut vertragen wie die Standarddosierung (2). Diese Daten geben einen ersten Hinweis darauf, dass die Wirksamkeit des Antiöstrogens durch die Erhöhung der Dosis verbessert werden kann. Studien wie FIRST und CONFIRM sollen zeigen, ob die Dosisintensivierung ein Weg ist, die Wirksamkeit auch in der metastasierten Situation weiter zu verbessern.
Zitierte Literatur
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Forbes J, an behalf an the ATAC Trialist’s Group: ATAC: 100 month median follow‑up shows continued superior efficacy and no excess fracture risk for anastrozole compared with tamoxifen after treatment completion. Abstract No 41. SABCS 2007.
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Kuter I et al. Fulvestrant 500 mg vs 250 mg: first results from NEWEST, a randomized, phase II neadjuvant trial in postmenopausal women with locally advanced, estrogen receptor‑positive breast cancer. San Antonio Breast Cancer Symposium 2007, Abstract No 23
Quelle: Pressekonferenz von AstraZeneca zum Thema „San Antonio Breast Cancer Symposium 2007: Neues von der endokrinen Therapie des Mammakarzinoms” am 18. Januar 2008 in Hamburg (tB).