25 Jahre Bewegung in der MS-Therapie

Betaferon® – eine Erfolgsgeschichte geht weiter

 

  • Frühe und konsequente Betaferon®-Therapie ist mit einer verlängerten Lebenserwartung assoziiert.8
  • 8-Jahresdaten der BENEFIT-Studie zeigen einen stabilen EDSS über acht Jahre.5,6
  • Frühe Betaferon®-Therapie kann zum Erhalt der Kognition beitragen.4

 

Leverkusen (20. September 2013) – Das Motto „Medizin in Bewegung“ für den diesjährigen 86. DGN-Kongress in Dresden hätte nicht besser gewählt werden können. Der Kongress fällt mit dem 150-jährigen Jubiläum von Bayer und dem 25-jährigen Jubiläum von Betaferon® zusammen. Betaferon® hat viele Multiple Sklerose (MS)-Patienten zumindest für längere Zeit von dem „Gespenst“ eines Lebens im Rollstuhl befreien können.

 

„Fulminante Verlaufsformen bilden heute eher die Ausnahme“, so der niedergelassene Neurologe und Psychiater Dr. med. Werner Hofmann aus Aschaffenburg im Rahmen einer Presseveranstaltung. Mit Betaferon® gelang in den 1990er Jahren der Wandel „von der reaktiven Behandlung der MS im akuten Schub zur proaktiv krankheitsmodifizierenden Behandlung mit positiver Auswirkung auf den langfristigen Verlauf.“1,2 Betaferon® ist immer noch up to date.

 

 

Betaferon® setzt Meilensteine

 

„Das im Jahr 1863 in Wuppertal Barmen gegründete pharmazeutische Unternehmen Bayer hat nicht nur die Geburtsstunde der deutschen Chemieindustrie eingeläutet“, so Klaus Marten, Bayer Pharmaceuticals, USA, „sondern auch eine ganze Liste von Pharma-Innovationen vorzuweisen.“ Eine wichtige Rolle spielt dabei der Jubilar Betaferon®, Interferon beta-1b, zur Behandlung der MS, dessen Zulassung 1993 in den USA und 1995 in Deutschland erfolgte. Seit Beginn der Zulassungsstudie 1988 konnte Betaferon® einen Meilenstein nach dem anderen setzen. So zeigte die RRMSZulassungsstudie 1993 gegenüber Placebo in den 2-Jahresdaten eine deutliche Schubratenreduktion sowie einen signifikanten Anstieg schubfreier Patienten.

 

Die Anzahl aktiver Läsionen sowie deren Fläche und Gesamtvolumen konnten gegenüber Placebo signifikant gesenkt werden.2 Auch die europäische SPMS-Studie (sekundär chronisch progredienter Verlauf) untermauerte 1998 die guten Ergebnisse von Betaferon®. Ein wichtiges Zusatzergebnis war, dass sich die Zeit bis zur Rollstuhlpflichtigkeit unter Betaferon®-Therapie gegenüber Placebo deutlich verzögern ließ.3 Weitere Meilensteine setzte das BENEFIT-Studienprogramm. Die mittlerweile veröffentlichten 8-Jahresdaten bestätigten den Vorteil der frühen Betaferon®-Therapie (Verlängerung der Manifestation einer klinisch gesicherten MS, Verringerung der jährlichen Schubrate, Stabilhalten der Expanded Disability Status Scale [EDSS] sowie ein besserer Erhalt der kognitiven Leistungsfähigkeit4,5). Bezüglich des Grades der Behinderung (EDSS) zeigten die 8-Jahresdaten der BENEFIT-Studie interessante Ergebnisse. 86,3 % der Patienten hatten im Median nach 8 Jahren einen EDSS kleiner 3. Der mediane EDSS betrug über 8 Jahre unverändert 1,5. Bei 47,2 % der Patienten blieb der EDSS stabil und bei 21,1 % kam es zu einer Verbesserung. Neue Ergebnisse liegen auch für die Multiple Sclerosis Severity Scale (MSSS) vor, ein Parameter für den Schweregrad der Erkrankung, bei dem der klinische Behinderungsgrad mit der Erkrankungsdauer in Beziehung gesetzt wird.

 

Dazu wird der EDSS-Score mit einer Kohorte von 9.892 Patienten, deren Krankheitsverlauf 30 Jahre nachverfolgt worden ist, verglichen. Daraus ergeben sich Dezile für die Behinderung. Je kleiner das Dezil ist, umso geringer ist die Behinderung. Über 8 Jahre blieb der MSSS-Wert für die BENEFIT-Population relativ zur MSSS-Vergleichsgruppe in niedrigen Dezilen. Zu Baseline ordnet der mediane MSSS-Wert die BENEFIT-Patienten im Vergleich zur MSSS-Referenzgruppe dem 5. Dezil zu. Im Jahr 8 sind die BENEFITPatienten nach ihrem MSSS-Wert im Vergleich zur Referenzgruppe in das 2. Dezil einzuordnen. Damit zeigt der niedrige MSSS-Wert für die BENEFIT-Kohorte, dass diese Patienten einen positiveren Krankheitsverlauf hatten als die entsprechende MSSSVergleichspopulation. 5,6 Für das nächste Jahr ist die Veröffentlichung der 11-Jahresdaten der BENEFIT-Studie vorgesehen.

 

 

Überlebensvorteil durch frühe und konsequente Betaferon®-Therapie

 

Mit den 21-Jahresdaten aus der RRMS-Zulassungsstudie ließ sich für die initiale Betaferon®-Therapie gegenüber der ursprünglichen Placebo-Behandlung eine verlängerte Lebenserwartung zeigen (Das Gesamtsterberisiko ist im Vergleich zu Placebo um 46,8 % reduziert (p = 0,0173)). „Die Anzahl der MS-assoziierten Todesfälle in der Placebogruppe war annähernd doppelt so hoch wie die Anzahl der MS-assoziierten Todesfälle in den zwei Verumarmen“, wusste Professor Dr. med. Tjalf Ziemssen, Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Neurologie der TU Dresden, zu berichten.7,8 Die positiven Effekte einer frühen Betaferon®-Therapie sind durch die Studiendaten von BENEFIT eindeutig belegt. Betaferon® kann bei Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren eingesetzt werden.9 Die im Juni 2010 begonnene BETAPEDIC-Studie soll weitere prospektive Daten zur Sicherheit, Verträglichkeit und Effektivität von Betaferon® bei Jugendlichen ab 12 Jahren generieren. „Mit dieser Multicenterstudie werden zusätzlich longitudinale MRT-Daten erhoben sowie wichtige Daten zu neuropsychologischen Funktionen bei Betaferon®-behandelten Jugendlichen erfasst“, erklärte der Neurologe.

 

 

BETAPLUS®-Programm schafft Vertrauen und Therapieadhärenz

 

Über die reine medikamentöse Therapie hinaus engagiert sich Bayer seit 2004 mit seinem BETAPLUS®-Programm auch in der Patientenbetreuung. Das ist besonders wichtig, da die Adhärenz gerade bei chronisch kranken Menschen häufig ein Problem darstellt. Durch individuelle Serviceangebote, telefonische bzw. schriftliche Beratung und die kompetente Betreuung mittels geschulter BETAPLUS®-Schwestern, die sich laut BETAPLUS®-Schwester Stefanie Marquardt, Tuningen, sehr eng an den Bedürfnissen der Patienten orientiert, kann die Adhärenz der Patienten und damit die Effektivität der Betaferon®-Therapie gefördert werden. „Die Frage der Therapie wird zwischen Facharzt und Patient entschieden und von den speziell ausgebildeten Schwestern unterstützt. Damit wird mehr Vertrauen zwischen allen Beteiligten geschaffen und die Mitarbeit sowie die Zusammenarbeit intensiviert“, erläuterte Dr. Hofmann. Gestützt wird die Betaferon®-Therapie seit dem Jahr 2000 durch verschiedene Injektionshilfen und seit 2012 durch den Injektomaten BETACOMFORT®, der die regelmäßigen Injektionen erleichtern und im nächsten Jahr durch eine Neuentwicklung – den innovativen Injektomaten BETACONNECT® – ergänzt werden soll. Dieser erlaubt die Einstellung der Injektionstiefe und -geschwindigkeit sowie der Erinnerungsfunktion. Zusätzlich verfügt der Injektomat über eine Mikro-USB-Schnittstelle und einen Kontaktsensor. Der BETACONNECT® wird eine integrierte Kommunikation zwischen Arzt, Schwester und Patient über eine myBETAapp® Cloud Database ermöglichen, wobei die Datenhoheit beim Patienten liegt.

 

Das bedeutet eine wesentliche Erleichterung und Optimierung der Behandlung für die Patienten und alle an der Betaferon®-Therapie beteiligten medizinischen Fachgruppen.

 

 

CogniFit®-Programm: Mit Training kognitiven Defiziten vorbeugen

 

Eine individuelle elektronische Serviceleistung ist der persönliche Injektionsmanager myBETAapp®. Er enthält unter anderem einen Kalender mit Erinnerungsfunktion für die nächste Injektion und eine Injektionshistorie, die auf Wunsch des Patienten per E-Mail dem Arzt oder der Schwester zugänglich gemacht werden kann. Eine App für iPhones, iPads und iPods lässt sich kostenlos im App-Store herunterladen. Für Android-Smartphones steht die Website „de.mybetaapp.mobi“ zur Verfügung. Damit passt Bayer seinen individuellen Service den modernen Kommunikationsbedürfnissen an. Hier gliedert sich auch das von Bayer in diesem Jahr ins Leben gerufene CogniFit®-Programm ein. Da es bei MS häufig zu kognitiven Defiziten kommt, steht den Patienten ein computergestütztes, individuelles Online-Programm zum Training der kognitiven Leistungen zur Verfügung. Das Programm besteht aus drei exklusiven Modulen, die Bayer gemeinsam mit der CogniFit Ltd. entwickelt hat.

 

 

Quellen 

  1. Rieckmann P in „25 Jahre Betaferon® im Lauf der Zeit“, Herausgeber: Bayer Vital GmbH, 2013, im Druck
  2. The IFNB MS Study Group, Neurology 1993; 43: 655-661.
  3. European Study Group on Interferon beta-1b in SPMS, Lancet 1998; 352: 1491-1497.
  4. Edan G et al., Poster 925, ECTRIMS, 19.-22.10.2011, Amsterdam, Niederlande.
  5. Edan G et al., Poster P07.117, AAN, 16.-23.03.2013, San Diego, USA.
  6. Edan G et al., Poster PD5.002; AAN, 21.-28.10.2012, New Orleans, USA.
  7. Goodin D et al., BMJ open 2012; 2:e001972.doi:10.1136 / bmjopen-2012-001972.
  8. Goodin D et al., Neurology 2012; 78: 1315-1322.
  9. Fachinformation Betaferon®, Mai 2012.

 

Über Bayer HealthCare Deutschland

 

Bayer HealthCare Deutschland vertreibt die Produkte der in der Bayer HealthCare AG zusammengeführten Divisionen Animal Health, Consumer Care, Medical Care (Diabetes Care und Radiology & Interventional) und Pharmaceuticals. Das Unternehmen konzentriert sich auf das Ziel, in Deutschland innovative Produkte in Zusammenarbeit mit den Partnern im Gesundheitswesen zu erforschen und Ärzten, Apothekern und Patienten anzubieten. Die Produkte dienen der Diagnose, der Vorsorge und der Behandlung akuter und chronischer Erkrankungen sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin. Damit will Bayer HealthCare Deutschland einen nachhaltigen Beitrag leisten, die Gesundheit von Mensch und Tier zu verbessern.

 

 

www.gesundheit.bayer.de

 


 

Quelle: Bayer HealthCare, 20.09.2013 (hB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…