Abschlussbericht DRG-Begleitforschung

Sehr gute medizinische Versorgung in Kliniken auch im Fallpauschalensystem

 

Berlin (2. April 2013) – Allen kritischen Voraussagen zum Trotz hat sich die Qualität stationärer Leistungen durch das seit 2004 geltende pauschalierende Vergütungssystem nicht verschlechtert. Das zeigt der Endbericht des dritten Forschungszykluses zur G-DRG-Begleitforschung (German Diagnosis Related Groups, G-DRG) nach § 17b Abs. 8 KHG, den das IGES-Institut erstellt hat.

 

Der dritte Forschungszyklus untersucht den Zeitraum von 2008 bis 2010 und damit das Ende der Konvergenzphase auf Landesebene bzw. den Übergang in den Routinebetrieb des Fallpauschalensystems. Zusammen mit den Endberichten der ersten beiden Forschungszyklen (2004 bis 2006: Einführungsphase, 2006 bis 2008: Kern der Konvergenzphase) liegen jetzt für die gesamte Umstellungsperiode von einer krankenhausindividuellen Vergütung nach Tagessätzen zu einer fallpauschalierten landeseinheitlichen Vergütung die Ergebnisse der Begleitforschung vor.

 

In dem jetzt veröffentlichten Bericht werden die Ergebnisse der Bearbeitung von ca. 50 Forschungsfragen aufbereitet. Es werden die Auswirkungen des Vergütungssystems auf die Kapazitäts- und Leistungsentwicklung im stationären Sektor, den Personaleinsatz, die Anpassung interner Strukturen in den Krankenhäusern und ihr Investitionsverhalten sowie die Veränderung von Kosten und Erlösstrukturen untersucht.

 

Ein besonderes Augenmerk legten die Wissenschaftler bei ihrer Analyse auf die Konsequenzen für die Patienten und die Versorgungsqualität. Dazu wurden die Ergebnisse der externen stationären Qualitätssicherung ausgewertet. Diese weisen zusammen mit anhand von Versichertendaten erhobenen Mortalitätsraten im Anschluss an einen Klinikaufenthalt – wie schon im vorhergehenden Zyklus – durchweg auf eine Qualitätssteigerung im untersuchen Zeitraum hin. So sank beispielsweise im Jahr 2010 die Mortalität während eines stationären Aufenthaltes bzw. von bis zu 30 Tagen danach um 7,8 Prozent im Vergleich zum Jahr 2004.

 

Zudem analysiert der dritte Forschungszyklus erstmals Veränderungen des Verlegungsverhaltens der Krankenhäuser anhand von Routinedaten der gesetzlichen Krankenversicherung. Mit Hilfe der realen Verlegungsketten von Versicherten konnten keine systematischen Veränderungen des Verlegungsverhaltens der Krankenhäuser identifiziert werden.

 

Als Quellen dienten der Begleitforschung die Ergebnisse der offiziellen Krankenhausstatistik, die Daten nach § 21 KHEntgG und GKV-Routinedaten, die die gesetzlichen Krankenkassen freiwillig zur Verfügung stellten. Darüber hinaus stützten sich die IGES-Wissenschaftler auf Antworten aus Fragebögen, die sie an Krankenhäuser und die Medizinischen Dienste der Krankenkassen geschickt hatten. Der Forschungsbericht bietet auf ca. 600 Seiten eine Fülle von Informationen über den stationären Versorgungsbereich unter dem neuen Vergütungssystem mit Tabellen, Grafiken und zugehörigen Interpretationen. Er wird durch eine benutzerfreundliche Datenbank ergänzt, in der die verwendete Datenbasis aller drei Forschungszyklen mit der Möglichkeit des Exports in andere EDV-Anwendungen zur Verfügung gestellt wird.

 

Mit dem Bericht des dritten Forschungszyklus wurde die G-DRG-Begleitforschung erfolgreich abgeschlossen. Die Selbstverwaltungspartner haben damit ihren gesetzlichen Auftrag erfüllt. Der Politik und der interessierten Öffentlichkeit wird eine wichtige Informationsbasis zur Beurteilung der Auswirkungen des G-DRG-Systems auf die verschiedenen Aspekte der Krankenhausversorgung geboten.

 

  • Der Endbericht des dritten Forschungszyklus zur G-DRG-Begleitforschung ist auf der Website www.g-drg.de des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK GmbH) abrufbar.

 


 

Quelle: GKV-Spitzenverband, DKG, PKV, 02.04.2013 (tB).

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