MEDIZIN
AWARDS
Forschergeist gefragt: 14. Novartis Oppenheim-Förderpreis für MS-Forschung ausgelobt
FernstudiumCheck Award: Deutschlands beliebteste Fernhochschule bleibt die SRH Fernhochschule
Vergabe der Wissenschaftspreise der Deutschen Hochdruckliga und der Deutschen Hypertoniestiftung
Den Patientenwillen auf der Intensivstation im Blick: Dr. Anna-Henrikje Seidlein…
Wissenschaft mit Auszeichnung: Herausragende Nachwuchsforscher auf der Jahrestagung der Deutschen…
VERANSTALTUNGEN
Wichtigster Kongress für Lungen- und Beatmungsmedizin ist erfolgreich gestartet
Virtuelle DGHO-Frühjahrstagungsreihe am 22.03. / 29.03. / 26.04.2023: Herausforderungen in…
Pneumologie-Kongress vom 29. März bis 1. April im Congress Center…
Die Hot Topics der Hirnforschung auf dem DGKN-Kongress für Klinische…
Deutscher Schmerz- und Palliativtag 2023 startet am 14.3.
DOC-CHECK LOGIN
Adaptogene Effekte eines pflanzlichen Arzneimittels
Stressbedingte Symptome wirksam behandeln
Berlin (6. Mai 2015) – Permanente Erreichbarkeit, Multitasking, immer höhere Anforderungen, ständig unter Zeit- und Leistungsdruck stehen – Stress ist für viele Menschen ein allgegenwärtiger Begleiter im Berufs- aber auch im Privatleben. Zahlreiche Umfragen und Studien aus der jüngsten Vergangenheit zeigen: Übermäßiger Stress belastet Millionen von Menschen. Laut einer Umfrage der Techniker Krankenkasse (2013) empfinden sich etwa 50 Prozent der Männer und über 60 Prozent der Frauen als „gestresst“. Besonders häufig betroffen ist die so genannte Sandwich-Generation. 80 Prozent dieser Menschen zwischen 36 und 45 Jahren fühlen sich unter Druck, kümmern sie sich doch oft gleichzeitig um Beruf, Kinder und die eigenen Eltern.
Unter den psychischen Erkrankungen haben in den vergangenen Jahren drei Diagnosen besonders stark zugenommen: Depressionen, Reaktionen auf schwere Belastungen sowie Angststörungen, darauf weist die DAK Stress-Studie 2014 hin. Allein bei den Depressionen hat sich die Anzahl der Fehltage in den vergangenen 13 Jahren um 178 Prozent erhöht. Für diese drei Diagnosen sehen Experten chronische Stressbelastung als einen wichtigen Risikofaktor an. Und auch die Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1, 2013) zeigt, dass bei Menschen mit dauerhafter Stressbelastung deutlich häufiger Depressionen, Schlafstörungen oder Burnout-Symptomatiken auftreten. Die Autoren des RKI unterstreichen aufgrund ihrer Ergebnisse die Bedeutung von chronischem Stress als Gesundheitsrisiko und damit als Thema von hoher Public-Health-Relevanz.
Stress folgt beim Menschen keinen mathematisch-deterministischen Regeln, sondern ist ein äußerst individuelles Geschehen. Was einen Menschen belastet, unter welchen Symptomen er im Folgenden leiden wird, ist stets das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels aus biologischen, psychologischen und soziokulturellen Faktoren.
Stressbedingte Anpassungsreaktionen gehen mit einer Aktivitätsänderung der neuroendokrinen Systeme einher, die die Stresssignale vom Gehirn in den Körper weiterleiten. Hier spielen insbesondere das sympathikoadrenale System mit der Freisetzung der Katecholamine Noradrenalin und Adrenalin sowie die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse) mit der Produktion von Cortisol eine entscheidende Rolle.
Unter chronischem Stress verliert der Körper seine Fähigkeit zur Selbstregulation, insbesondere die HPA-Achse als auch das sympathische Nervensystem bleiben in ihrer Aktivität verändert, der normale Rückkopplungsmechanismus und somit die Regulierung der Freisetzung der Stresshormone (Katecholamine, Cortisol) versagt.
Sehr intensive oder dauerhafte Stressbelastung kann sich deshalb auf den Stoffwechsel, auf Funktionen des Immunsystems und das kardiovaskuläre System auswirken. Ebenso kann es zur Beeinträchtigung der kognitiven Leistungsfähigkeit und Gedächtnisfunktion sowie der Schlafregulation aber auch zu neuropsychiatrischen Störungen wie der Entwicklung einer depressiven Symptomatik kommen.
Konzentrationsprobleme, Anspannung, Müdigkeit und Erschöpfung sind erste Warnsignale einer Stressüberlastung, die nicht ignoriert werden sollten. Ein pflanzliches Adaptogen wie Rosenwurz (Rhodiola rosea) stellt in diesem Zusammenhang ein vielversprechendes Konzept zur Behandlung stressbedingter Erschöpfungszustände dar.
Unter dem Begriff „Adaptogen“ versteht man natürliche Wirkstoffe, die in der Lage sind, die Resistenz und Anpassungsfähigkeit des Körpers gegenüber Stress zu erhöhen und dadurch dessen negative gesundheitliche Auswirkungen zu mildern.
Klinische Studien untersuchten die therapeutischen Effekte des pflanzlichen Arzneimittels mit Rosenwurz-Spezialextrakt WSâ 1375 (Vitangoâ) bei typischen psychischen und körperlichen Stress-symptomen, wie Erschöpfung, Konzentrationsschwäche oder Reizbarkeit sowie bei mittlerem Burnout-Level. Anhand verschiedener Selbsteinschätzungsskalen sowie mit Hilfe etablierter Tests wurden die Stress- und Erschöpfungssymptomatik der Probanden und deren Entwicklung unter der Medikation dokumentiert.
Die bislang vorliegenden klinischen Daten zu Vitangoâ zeigen eine deutliche Verbesserung emotionaler, seelischer und körperlicher Beschwerden sowie der Konzentrationsfähigkeit. Ein Medikationseffekt trat größtenteils innerhalb weniger Tage ein und verstärkte sich über drei Monate. Die kognitiv stimulierende und zugleich emotional beruhigende Wirkung des Phytotherapeutikums ist eine günstige Kombination gerade auch für Burnout-Patienten. Das sehr gute Sicherheitsprofil des Arzneimittels konnte in allen Untersuchungen bestätigt werden.
Der Wirkmechanismus von Rosenwurz-Extrakt wird mit der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse und einer Regulation stressaktivierter Schlüsselmediatoren wie Cortisol, Neuropeptid Y, Stickstoffmonoxid oder stressaktivierte Proteinkinasen in Verbindung gebracht.
Zudem scheint Rosenwurz die Ausschüttung von Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin, Noradrenalin und Acetylcholin in verschiedenen Hirnarealen zu modulieren und vermutlich die Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke für deren Vorstufen zu fördern. Auch hierdurch lassen sich die positiven Einflüsse des Extraktes auf Gedächtnis und mentale Leistungsfähigkeit erklären.
Die vorliegenden Daten bestätigen die adaptogenen, stressprotektiven Wirkungen des Phytotherapeutikums bei psychischen und physischen Stresssymptomen sowie stressbedingten Erschöpfungszuständen. Vitangoâ erhöht die Anpassungsfähigkeit des Organismus an außerordentliche Belastungen und verbessert die mentale Leistungsfähigkeit.
Quelle: Schaper & Brümmer, 06.05.2015 (tB).