Adhärenz in der Therapie der Multiplen Sklerose

Erste Praxiserfahrungen mit dem COPAXONE PEN® 40 mg

 

Ulm/München (26. Juni 2019) — Glatirameracetat (GA, COPAXONE®) hat sich seit über 15 Jahren in der Real-Life-Therapie der schubförmigen Multiplen Sklerose bewährt. Seit März 2019 steht mit dem COPAXONE PEN® 40 mg eine neuartige Anwendung als Fertigpen zur Verfügung, der die dreimal wöchentliche subkutane Gabe des bewährten Immunmodulators Glatirameracetat 40 mg/ml wesentlich vereinfacht. Der Fertigpen erlaubt durch seine benutzerfreundliche und diskrete Handhabung eine flexible Anwendung in allen Lebenssituationen.1 PD Dr. med. Antonios Bayas (Augsburg) und MS-Fachberaterin Margit Adam (Regensburg) stellten in einem Teva-Fachpressegespräch die Themen Adhärenz und die Umsetzung in den Praxisalltag bei der Therapie der MS in den Fokus der Diskussion.

Dank jahrzehntelanger Forschung und Entwicklung in der Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) stehen Betroffenen heutzutage eine Vielzahl an Therapieoptionen zur Verfügung. Doch zu oft bleibt die zentrale Frage: Wie gelingt es, dass MS-Patienten ihrer Therapie langfristig treu bleiben?  „Man spricht in der Literatur bereits von einer guten Therapietreue, wenn mindestens 80 Prozent der verordneten Dosen appliziert wurden“, erklärt PD Dr. med. Antonios Bayas, Leitender Oberarzt am Universitätsklinikum Augsburg. „Allerdings haben Studien gezeigt, dass eine Vielzahl von MS-Patienten non-adhärent sind.“ Mangelnde Adhärenz hat Einfluss hat die Wirksamkeit der MSTherapie, Verschlechterung von Krankheitssymptomen bzw. Häufigkeit von Schüben sowie die Progression der Multiplen Sklerose.

 

Glatirameracetat (GA, Copaxone®) als Bestandteil der MS-Basistherapie

Der Immunmodulator Glatirameracetat (GA, Copaxone®) gibt dem Anwender auch in der Langzeitanwendung Sicherheit, die Erfahrungen aus über zwei Millionen Patientenjahren (GA 20 mg/ml 1x täglich) sind umfangreich dokumentiert.2 Auch die Daten der Cochrane-Studie zur Wirksamkeit und Sicherheit von Immunmodulatoren und Immunsuppressiva bei schubförmig remittierender multipler Sklerose bestätigen die Wirksamkeit und Sicherheit von Glatirameracetat.3 Durch die neue Formulierung im Jahr 2015 mit der 3x wöchentlichen GA 40 mg-Dosierung konnte die Häufigkeit der Anwendungen und somit die injektionsbedingten Nebenwirkungen reduziert werden. Im Vergleich zu GA 20 mg (1x täglich) werden durch die nur noch dreimal wöchentliche Anwendung 208 Spritzen jährlich eingespart.4 Im Vergleich zu oralen MS-Therapien kann die 40 mg-Formulierung den Vorteil haben, die Adhärenz bei den Patienten zu erhöhen und die Abbruchrate zu verringern.5,6

 

Neuer Fertigpen: COPAXONE PEN® 40 mg

Seit diesem Jahr steht den MS-Patienten der COPAXONE PEN® 40 mg zur Verfügung. Die Vorteile des Fertigpens liegen in der schnellen Einsatzbereitschaft sowie einfachen, schnellen und flexiblen Handhabung. Zwei Klicks signalisieren akustisch den Start und das Ende der Injektion.

Der Fertigpen ist bereits mit einer Einzeldosis von 1 ml Glatirameracetat 40 mg vorgefüllt, sofort einsatzbereit und wird 3x wöchentlich an jeweils wechselnden Körperstellen injiziert. Kompliziertes Hantieren mit Nadeln und Spritzen ist damit künftig kein Grund mehr, eine Medikamentengabe auszulassen. „Mit dem COPAXONE PEN® 40 mg wird die Therapie jetzt noch einmal vereinfacht, was langfristig eine Verbesserung der Adhärenz von MS-Patienten nach sich ziehen kann“, betont Dr. Bayas.

 

MS-Fachberaterinnen nehmen Betroffenen die Angst im Alltag

„Der Erstkontakt zwischen Patient und MS-Fachberaterin ist für den Therapieverlauf von großer Bedeutung, da hier oft der Grundstein für eine langfristige Adhärenz in der Therapie gelegt wird“, erläutert MS-Fachberaterin Margit Adam aus Regensburg im Rahmen des Fachpressegespräches. „Für offene Fragen stehen dem Patienten neben dem Arzt auch wir Fachberaterinnen für Multiple Sklerose zur Verfügung. Durch Schulungen mit den Betroffenen erhalten wir oft einen guten Einblick in den Alltag und das häusliche Umfeld der Patienten, sodass die Beratung ganz gezielt auf die Bedürfnisse abgestimmt werden kann.“ Dabei gilt: Je umfassender ein Patient geschult ist, desto besser verläuft in der Regel die Therapie. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die erste Injektion für die Patienten ein großer Schritt ist. Nach einiger Zeit wird das Spritzen zur Routine und die Patienten integrieren die Therapie bestmöglich in ihren Alltag. Die Vorteile des Pens liegen in der leichten Anwendung. Er ist sofort gebrauchsfertig und leicht zu transportieren“, so Adam.

 

Quellen

  1. Teva. Fachinformation COPAXONE PEN® 40 mg Injektionslösung im Fertigpen. Stand: Februar 2019.
  2. Ziemssen T et al. Long-term safety and tolerability of glatiramer acetate 20 mg/ml in the treatment of relapsing forms of multiple sclerosis. Expert Opin Drug Saf 2017; 16(2): 247–255.
  3. Tramacere I et al. Immunomodulators and immunosuppressants for relapsing‐remitting multiple sclerosis: a network meta‐analysis. Cochrane Database of Systematic Reviews 2015, 9.
  4. Khan O et al. Three Times Weekly Glatiramer Acetate in Relapsing-Remitting Multiple Sclerosis. Ann Neurol. 2013; 73:705-713
  5. Halpern R et al. Presented at International Society for Pharmacoeconomics and Outcomes Research (IPSOR) 18th Annual European Congress. Milan, Italy. 7-11 November 2015. Poster PND 100.
  6. Trenz H et al. Presented at The American Academy of Neurology 2017 Annual Meeting. Boston, Massachusetts, USA. 22-28 April 2017. Poster P366.

 

COPAXONE PEN® 40 mg Injektionslösung im Fertigpen

Wirkstoff: Glatirameracetat. Zusammensetzung: 1 ml Injektionslös. (1 Fertigpen) enth. 40 mg Glatirameracetat (1:9)*, entspr. 36 mg Glatiramer. *Glatirameracetat ist das Acetatsalz von synthetischen Polypeptiden, die vier natürlich vorkommende Aminosäuren enth.: L Glutaminsäure, L Alanin, L Tyrosin und L Lysin. Die Spannen der Molarfraktionen betragen 0,129 – 0,153; 0,392 – 0,462; 0,086 – 0,100 bzw. 0,300 – 0,374. Das durchschnittl. Molekulargewicht von Glatirameracetat liegt im Bereich von 5.000 bis 9.000 Dalton. Aufgrund der Komplexität der Zusammensetzung kann kein spezifisches Polypeptid vollständig charakterisiert werden, auch in Hinblick auf die Aminosäuresequenz, obwohl die endgültige Glatirameracetat-Zusammensetzung nicht vollkommen zufällig ist. Sonst. Bestandt.: Mannitol (Ph.Eur.) Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Behandl. der schubförmigen multiplen Sklerose (MS). Copaxone ist nicht indiziert bei primär od. sekundär progredienter MS. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gg. den Wirkstoff (Glatirameracetat) od. einen der sonst. Bestandt. Schwangerschaft/Stillzeit: Aus Vorsichtsgründen soll eine Anwendung währ. der Schwangerschaft vermieden werden, es sei denn, dass der Nutzen für die Mutter das Risiko für den Fetus überwiegt. Nutzen-Risiko-Abwägung währ. der Stillzeit. Nebenwirkungen: Infektionen, Influenza, Bronchitis, Gastroenteritis, Herpes simplex, Otitis media, Rhinitis, Zahnabszess, Candida-Mykose der Vagina, Abszess, Zellulitis, Furunkel, Herpes zoster, Pyelonephritis. Benignes Hautneoplasma, Neoplasma, Hautkrebs. Lymphadenopathie, Leukozytose, Leukopenie, Splenomegalie, Thrombozytopenie, abnorme Lymphozyten-Morphologie. Überempfindlichkeitsreaktionen. Struma, Hyperthyreose. Anorexie, Gewichtszunahme, Alkohol-Intoleranz, Gicht, Hyperlipidämie, erhöhtes Blutnatrium, verring. Serumferritin. Angst, Depression, Nervosität, abnorme Träume, Verwirrtheit, Euphorie, Halluzinationen, Feindseligkeit, Manie, Persönlichkeitsstör., Suizidversuch. Kopfschmerzen, Dysgeusie, erhöhter Muskeltonus, Migräne, Sprachstör., Synkope, Tremor, Karpaltunnelsyndrom, kognitive Stör., Konvulsion, Dysgraphie, Dyslexie, Dystonie, motorische Stör., Myoklonus, Neuritis, neuromuskuläre Blockade, Nystagmus, Lähmung, Peroneuslähmung, Stupor, Gesichtsfeldstör. Diplopie, Funktionsstör. der Augen, Katarakt, Schädigung der Hornhaut, Trockenes Auge, Augenblutung, Ptosis, Mydriasis, Optikusatrophie. Funktionsstör. der Ohren. Palpitationen, Tachykardie, Extrasystolen, Sinusbradykardie, paroxysmale Tachykardie. Vasodilatation, Krampfadern. Dyspnoe, Husten, saisonale Rhinitis, Apnoe, Nasenbluten, Hyperventilation, Laryngospasmus, Funktionsstör. der Lunge, Gefühl des Erstickens. Übelkeit, anorektale Funktionsstör., Obstipation, Zahnkaries, Dyspepsie, Dysphagie, Darminkontinenz, Erbrechen, Kolitis, Dickdarmpolypen, Enterokolitis, Aufstoßen, ösophageales Geschwür, Parodontitis, rektale Blutung, Vergrößerung d. Speicheldrüse. Abnormer Leberfunktionstest, Cholelithiasis, Hepatomegalie. Rash, Ekchymose, Hyperhidrose, Pruritus, Stör. d Haut, Urtikaria, Angioödem, Kontaktdermatitis, Erythema nodosum, Hautknötchen. Arthralgie, Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Arthritis, Bursitis, Flankenschmerzen, Muskelatrophie, Osteoarthritis. Harndrang, Pollakisurie, Harnretention, Hämaturie, Nephrolithiasis, Harnwegserkrankungen, Harnanomalie. Abort, Brustschwellung, Erektionsstör., Beckenvorfall, Priapismus, Funktionsstör. d. Prostata, anormaler Zervix-Abstrich, Stör. d. Testis, Vaginalblutung, Stör. d. Vulva u. d. Vagina. Asthenie, Brustschmerzen, Reaktionen an der Injektionsstelle, Schmerz, Schüttelfrost, Gesichtsödem, Atrophie an der Injektionsstelle einschl. lokalisierter Lipodystrophie, lokale Reaktionen, peripheres Ödem, Ödem, Pyrexie. Zyste, Katergefühl, allg. Unterkühlung, unmittelbare Post-Injektions-Reaktion, Entzündung, Nekrose an d. Injektionsstelle, Schleimhautstör. Post-Impfungs-Syndrom. Seltene Berichte von anaphylaktoiden Reaktionen bei m. Copaxone behandelten MS-Pat. stammen aus nicht kontrollierten klin. Studien u. aus d. Erfahrungen nach Markteinführung. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte d. Fachinformation. Wechselwirkungen: Kortikosteroide. Proteingebundene Substanzen. Dosierung: Erw.: 40 mg Glatirameracetat (entspr. einem Fertigpen), angew. als dreimal wöchentl. s.c.-Injektion im Abstand von mind. 48 Std.Zur Anwend. von Copaxone bei Kdrn. und Jugendl. unter 18 J. liegen nicht genügend Daten vor, um eine Empfehlung zur Anwend. geben zu können. Status: Verschreibungspflichtig. Stand: 2/19. Zulassungsinhaber: TEVA GmbH, GrafArco-Str. 3, 89079 Ulm.

 

Teva GmbH

Teva ist in Deutschland mit Markenarzneimitteln, Generika und freiverkäuflichen Medikamenten breit aufgestellt. Rund 2.700 Mitarbeiter verteilen sich auf die Standorte Ulm und Blaubeuren/Weiler. Der Deutschlandsitz ist Ulm. Mit Originalpräparaten ist das Unternehmen in den Indikationen Neurologie und Onkologie erfolgreich vertreten. Das Originalprodukt Copaxone aus der eigenen Forschung der Teva ist in Deutschland Marktführer im MS-Markt. Zu Teva Deutschland gehört mit ratiopharm die meistverwendete und bekannteste Arzneimittelmarke Deutschlands.

 

Teva Global

Teva Pharmaceutical Industries Ltd. ist Weltmarktführer unter den Generikaunternehmen und bietet innovative Behandlungsmöglichkeiten in den selektierten Krankheitsgebieten ZNS (zentrales Nervensystem), Schmerz und Atemwegserkrankungen. Wir entwickeln qualitativ hochwertige Generika und Medikamente in nahezu jedem Anwendungsgebiet, mit denen wir uns an unerfüllte Patientenbedürfnisse richten. Wir sind etabliert in den Bereichen Generika, Specialty, OTC und API, basierend auf einem über 100 Jahre altem Erbe, mit einer voll integrierten R&D, einer starken operativen Basis und einer globalen Infrastruktur und Maßstab. Wir sind bestrebt in einer verantwortungsbewussten, sozialen und umweltfreundlichen Art zu agieren. Mit Firmensitz in Israel, Produktionsstätten und Forschungsstandorten weltweit und 45.000 Mitarbeitern engagieren wir uns, das Leben von Millionen von Patienten zu verbessern.

 


Quelle: Teva GmbH, 26.06.2019 (tB).

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