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Adjuvante medikamentöse Adipositastherapie

Aktuelle Studie zeigt Gewichtsreduktion mit Cathin

 

Greifswald (29. April 2013) – Die Adipositas hat sich in Europa zu einer Volkskrankheit entwickelt und ist auch in Deutschland ein großes Problem: Folgeerkrankungen wie Typ-II-Diabetes, Bluthochdruck und koronare Herzerkrankungen können das Leben verkürzen und zum vorzeitigem Tod führen. Die Suche nach einem Ausweg aus dieser chronischen Erkrankung ist zu einer zentralen Herausforderung des Gesundheitssystems geworden. Wer sein Übergewicht reduziert, kann seine persönlichen Gesundheitsrisiken erheblich senken. Doch eine kalorienreduzierte Diät alleine reicht oft nicht aus, um das Körpergewicht nicht nur zu verringern, sondern auch langfristig niedrig zu halten. In Verbindung mit einem multimodalen Therapiekonzept kann der kurzfristige Einsatz eines Antiadipositas-Medikaments wie Alvalin® (Cathin) Patienten bei der Gewichtsabnahme unterstützen wie neue Daten aus einer Dosisfindungsstudie belegen.1

 

Etwa 67% der Männer und 53% der Frauen in Deutschland sind übergewichtig.2,3 Die drastische Zunahme der Adipositas in den vergangenen Jahrzehnten ist hauptsächlich eine Folge sich rasch verändernder Lebensbedingungen, berichtete Professor Dr. Hans Hauner, Direktor des Else Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin, anlässlich eines Symposiums im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM).4 Neben genetischen Faktoren, dem Alter und dem sozioökonomischen Status sind vor allem eine überkalorische Ernährung und Bewegungsmangel als Ursache zu nennen. Längst hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Adipositas als chronische Erkrankung definiert, die mit einem hohen Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko behaftet ist und ein langfristiges Betreuungskonzept verlangt.5

 

 

Patientenzentriertes multimodales Therapiekonzept

 

Bisherige Ansätze zu einer Therapie der Adipositas auf Basis von Änderungen des Lebensstils sind begrenzt erfolgreich. Eine moderne, evidenzbasierte Therapie der Adipositas ist eine Langzeittherapie, die einem multimodalen Ansatz folgt und von einem interdisziplinären Team unter ärztlicher Betreuung durchgeführt werden sollte. Ein solches patientenzentriertes Therapiekonzept mit Ernährungsumstellung, Bewegungssteigerung und Verhaltenstherapie wird an einzelnen Zentren geleistet, ist aber in der Regel von Ärzten ohne spezielle Schulungen kaum umsetzbar. Des Weiteren stellt die notwendige langfristige Betreuung weniger motivierter Patienten eine Herausforderung dar. Auch bei einer hohen Eigenmotivation sei, so Prof. Hauner, mit einem langfristigen Erfolg nur bei zehn bis 20 Prozent der Patienten zu rechnen.

 

 

Adjuvante medikamentöse Therapie mit Cathin

 

Unterstützt werden kann die Adipositas-Therapie durch den Einsatz gewichtssenkender Medikamente. Antiadiposita sind indiziert, wenn die Anwendung eines multimodalen Basisprogramms allein erfolglos blieb und der Body Mass Index (BMI) des Patienten ≥ 30 kg/m2 ist. Liegen außerdem gravierende Risikofaktoren bzw. Komorbiditäten vor, kann auch schon ab einem BMI von ≥ 27 kg/m2 eine Pharmakotherapie erfolgen.6 Die Auswahl der Medikamente in diesem Setting ist begrenzt. Eine wirksame Alternative zu Lipasehemmern ist das zentral wirksame Sympathomimetikum Cathin (Alvalin®). In einer aktuellen Dosisfindungsstudie über 24 Wochen konnte die gewichtssenkende Wirkung des Appetitzüglers bei guter Verträglichkeit nachgewiesen werden.1 In der randomisierten placebokontrollierten Studie konnten über einen Zeitraum von 24 Wochen dosisabhängig hochsignifikante Gewichtsreduktionen von 7,0 bis 9,8 kg und eine Abnahme des Taillenumfangs der Patienten beobachtet werden. Der Blutdruck und der Nüchternblutzucker konnten gesenkt werden. Es zeigten sich nur milde Nebenwirkungen, ergänzte Prof. Hauner: Die Herzfrequenz stieg leicht an, schwere Nebenwirkungen wurden in allen Dosierungen aber nicht beobachtet. Eine Phase III-Studie, die die Wirksamkeit und Sicherheit einer einjährigen Intervalltherapie mit 32 mg Cathin bei 530 Adipositas-Patienten untersucht, ist bereits begonnen.

 

Die Pharmakotherapie ist immer nur als zeitlich begrenzte, adjuvante Maßnahme zu sehen. Hier kann Cathin eine pharmakologische Ergänzung medizinischer Konzepte sein, die eine auf Risiken durch Komorbiditäten und die Patientenwünsche abgestimmte Therapie der Adipositas ermöglichen.

 

 

Über RIEMSER Pharma GmbH

 

Die RIEMSER Pharma GmbH mit Sitz in Greifswald, Deutschland, ist ein mittelständisches spezialisiertes Pharmaunternehmen, das seine Produkte in Deutschland und weltweit vermarktet.

RIEMSER konzentriert sich hauptsächlich auf verschreibungspflichtige Humanarzneimittel in ausgewählten therapeutischen Nischen mit hohem medizinischem Bedarf.

Die therapeutischen Kernbereiche sind die supportive Onkologie, Antiinfektiva und Dermatologie.

 

 

Referenzen 

  1. Riemser Pharma, data on file.
  2. Das Gesundheitswesen. Sonderheft 2 (Schwerpunktheft zum Bundes-Gesundheitssurvey 1998) 61. Jahrgang, Dezember 1999
  3. Satelliten-Symposium „Moderne Therapie der Adipositas – aktuelle Studiendaten zu zentral wirksamen Antiadiposita” im Rahmen des 119. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V., 7.4.2013
  4. WHO-Bericht International Obesity Task Force, 2000. Abgerufen unter: http://www.who.int/nutrition/publications/obesity/WHO_TRS_894/en/index.html  
  5. Hauner et al, 2007. Evidenzbasierte Leitlinie „Prävention und Therapie der Adipositas“. Herausgeber: Deutsche Adipositas-Gesellschaft, Deutsche Diabetes-Gesellschaft, Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin

 


 

Quelle: Satelliten-Symposium der Firma Riemser Pharma „Moderne Therapie der Adipositas – aktuelle Studiendaten zu zentral wirksamen Antiadiposita” im Rahmen des 119. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V., 7.4.2013 (tB).

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