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Alle Wirkstoffklassen bei Bluthochdruck‑Therapie gleichberechtigt bewerten:
IQWiG missachtet Notwendigkeit der individuellen Behandlung
Wedel (4. Juni 2007) ‑ AstraZeneca Deutschland hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) aufgefordert, die Initialtherapie bei Bluthochdruck nicht durch einseitige Empfehlungen zu gefährden. Der Appell der Geschäftsleitung erfolgte aus Anlass der am 05. Juni 2007 stattfindenden Anhörung zum Vorbericht des Kölner Instituts, in dem dieses verschiedene Wirkstoffgruppen für die Behandlung des Bluthochdrucks bewertet hatte. „Der Vorbericht des IQWiG gefährdet Vielfalt der medikamentösen Therapie für Bluthochdruck‑Patienten, da zahlreiche relevante Studien nicht berücksichtigt wurden", sagte Mark Fladrich, Geschäftsführer von AstraZeneca Deutschland.
Im Vorbericht hatte das IQWiG eine einseitige Bewertung für die Behandlung von Bluthochdruck mit sogenannten Diuretika ausgesprochen. Hierbei handelt es sich um die älteste der vom IQWiG bewerteten Wirkstoffklassen. Bei den nach Meinung von AstraZeneca in die Bewertung einzubeziehenden Untersuchungen handelt es sich sowohl um klinische Studien als auch um Beobachtungsstudien. „Unter anderem ignoriert das IQWiG bei seiner Bewertung den wichtigsten Parameter bei der Bluthochdruckbehandlung, nämlich das Erreichen des Zielblutdruckwertes", so Fladrich weiter. Werden die notwendigen Zielwerte durch eine individuelle Behandlungs-strategie nicht dauerhaft erreicht, kann dies zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen und Todesfällen führen.
„Mit seiner einseitigen Diuretika‑Empfehlung widerspricht das Kölner Institut dem aktuellen Wissensstand in der Hypertonietherapie", so Prof. Dr. Michael Höcker, Vice President Medical von AstraZeneca Deutschland. Vor allem aufgrund des Nebenwirkungsprofils weisen Diuretika im Vergleich zu anderen Wirkstoffklassen wie Betablockern, Kalziumantagonisten, ACE‑Hemmern und Sartanen deutlich mehr Therapieabbrüche auf. „Würden alle Bluthochdruck‑Patienten auf Diuretika‑Monotherapie umgestellt, so würde eine deutlich höhere Diabetesrate die Folge sein", so Höcker weiter.
„Wir können den Bluthochdruck heutzutage sehr differenziert behandeln und sollten auf diese Weise den individuellen Erfordernissen der Patienten gerecht werden", ergänzte Henning Anders, Mitglied der Geschäftsleitung von AstraZeneca Deutschland. Anders verwies in diesem Zusammenhang auf das Urteil des englischen Nutzenbewertungsinstituts NICE (National Institute for Health and Clinical Excellence). Dieses hatte bei seiner Bewertung verschiedener Hypertonie‑Therapien im Jahre 2006 auf eine einseitige Empfehlung eines einzelnen Wirkstoffes verzichtet.
Nach Auffassung von AstraZeneca haben alle Wirkstoffklassen für die Behandlung des Bluthochdrucks, auch die 1959 eingeführten Diuretika, ihre Berechtigung. Allerdings weisen neuere Wirkstoffe, wie die Ende der 90iger Jahre eingeführten Sartane, sowohl eine hohe Wirksamkeit bei der Erreichung der Zielwerte als auch ein deutlich günstigeres Nebenwirkungsprofil auf. „ Wer im Jahr 2007 einseitig die älteste aller Therapieoptionen empfiehlt, der ignoriert die enormen Fortschritte, die in den vergangenen 50 Jahren bei der Erweiterung der therapeutischen Vielfalt erzielt wurden", so Mark Fladrich. Eine Bewertung, die sich am Stand des medizinischen Fortschritts orientiert, muss sich für die differenzialtherapeutische Berechtigung aller Wirkstoffklassen aussprechen.