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Alltagshandeln in den Kliniken so verändern, dass Patienten noch besser geschützt werden

Strategien zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen und Multiresistenzen

Leipzig (28. November 2016) – Krankenhausinfektionen und Antibiotikaverbrauch sind zwei Seiten einer Medaille. Veränderungen an der einen Stelle ermöglichen Verbesserungen an der anderen. Wie die aktuellen Maßnahmen zur Infektionsvermeidung und zum reduzierten Antibiotikaverbrauch in Kliniken weiter verbessert werden können, wollen die Hygieneexperten des Instituts für Hygiene/Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Leipzig untersuchen.

Im Zentrum der Studie steht dabei die Chirurgie. „Die häufigsten nosokomialen, also im Krankenhaus erworbenen Infektionen, sind Wundinfektionen nach Operationen“, erklärt Prof. Iris Chaberny, Direktorin des UKL-Instituts für Hygiene/Krankenhaushygiene und Leiterin der Studie. „Hier stehen wir vor der großen Herausforderung, das Alltagshandeln in den Kliniken so zu verändern, dass die Patienten noch besser geschützt werden“. Dieser Aufgabe widmet sich die „WACH“-Studie, die nun dank einer Förderung mit 600.000 Euro durch das Bundesministerium für Gesundheit zum Jahresanfang starten kann.

Im Rahmen der Studie wird in mehreren Kliniken untersucht, wie genau die Infektionsschutzmaßnahmen angewendet werden und welche Hemmnisse es bei der leitliniengerechten Umsetzung gibt. „Uns interessiert hier vor allem die Frage nach den Ursachen, die dazu führen, dass bekannte Maßnahmen nicht so umgesetzt werden, wie vorgegeben“, so Chaberny. Ein Schwerpunkt der Untersuchung liegt daher auch auf der psychologischen Ebene. „Woran liegt es, wenn Leitlinien nicht korrekt umgesetzt werden? Wo sind Ansatzpunkte für Verbesserungen?“, so erklärt Chaberny die Leitfragen der Studie zu „Wundinfektionen und Antibiotikaverbrauch in der Chirurgie“, kurz WACH.

Mögliche Stellschrauben für Veränderungen gibt es viele – so wäre zum Beispiel die vor vielen Operationen übliche Rasur zu hinterfragen, vor allem mit Blick darauf, wann und wo rasiert werden sollte. Aber auch andere Fragen sind zu stellen: Welches Antiseptikum wird zur Desinfektion verwendet? Wie genau erfolgt die Antibiotika-Prophylaxe? Um das herauszufinden, werden innerhalb der Studie 36 Monate lang eine Vielzahl Daten über Dokumentationsauswertungen, Vor-Ort-Untersuchungen aber auch Befragungen gesammelt und analysiert.

„Unser Ziel ist es, ganz konkrete optimierte Umsetzungsmöglichkeiten für die teilnehmenden Kliniken zu entwickeln, und daraus resultierend allgemeingültige Verbesserungsoptionen ableiten zu können“, sagt Prof. Chaberny. „So wie wir uns in der Krankenhaushygiene vor einigen Jahren dem Thema Verbesserung der Händedesinfektion gewidmet haben, so schauen wir jetzt auf die Leitlinien und deren Umsetzung im operativen Bereich, um auch hier im Interesse der Patientensicherheit besser zu werden.“
 


Quelle: Universitätsklinikum Leipzig AöR , 28.11.2016 (tB).

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