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Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (AATM)

Ausgesprochen viel bewirkt: 30 Jahre Prolastin®

 

Frankfurt am Main (21. November 2018) – Seit mittlerweile 30 Jahren bekommen Patienten mit der vererbten Lungenerkrankung Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (AATM) das aus Spenderblut aufgereinigte Protein Alpha-1-Antitrypsin wöchentlich per Infusion zugeführt. In Studien verringerte Prolastin® im Vergleich zu Placebo die Häufigkeit und den Schweregrad von Infektionen der Lunge und verlangsamte den Verlust der Lungendichte, der bei den Patienten zu fortschreitenden Symptomen einer COPD führt.1,2 Die Ergebnisse kontrollierter Beobachtungsstudien mit Prolastin® weisen auf die klinische Wirksamkeit3,4 hin – und das nun bereits seit 30 Jahren.5

Bei Patienten, die unter einem AATM leiden, liegt ein Mangel an funktionsfähigem Protein Alpha-1-Antitrypsin (AAT) vor – bei manchen fehlt es sogar gänzlich. Dadurch kommt es zu einem gestörten Stoffwechsel des Proteins – und mit ihm zu einem Ungleichgewicht zwischen Neutrophiler Elastase (NE) und Alpha-1-Antitrypsin (AAT).6 Verringerte Mengen an AAT führen zu einem ungenügenden Schutz des Gewebes, denn eine zu hohe Konzentration an NE kann nicht neutralisiert werden. Das Elastin der Lunge wird von dem Enzym zerstört und so die Lungenfunktion beeinträchtigt. Wiederkehrende Entzündungen und die Entstehung eines Lungenemphysems nimmt der Patient zunächst durch dauerhaften Husten mit Auswurf und Atemnot wahr.6,7

 

DAUERHAFTER ERSATZ DES FEHLENDEN PROTEINS

Durch die Substitution von AAT mit Prolastin® steht Patienten mit AATM (Genotyp Pi*ZZ, Pi*Z(Null), Pi*(Null,Null) und Pi*SZ) bei mittelgradiger Störung der Lungenfunktion (FEV1 35–60 %) und nach Überprüfung des klinischen Zustandes (Grad der Beeinträchtigung) eine spezifische Therapieoption zur Verfügung.8 Bei der Therapie wird das aus humanem Plasma aufgereinigte AAT in einer Dosis von 60 mg/kg Körpergewicht einmal wöchentlich per Infusion verabreicht.8 Mit der Entwicklung des Mix2VialTM-Überleitsystems (zum Zusammenführen von Prolastin® mit dem Lösungsmittel in der Produktflasche) und der Infusionsvorrichtung PROfusion wurde zuletzt die Handhabung des Medikaments weiter erleichtert.

 

RUNDUM GUT VERSORGT – MIT PROLASTIN® UND DEM 4-FACH-SERVICEPROGRAMM VON GRIFOLS

Prolastin® ist die erste Substitutionstherapie, die 1988 speziell zur Behandlung von Patienten mit AATM zugelassen wurde. Die Grundlage der Zulassung des Medikaments ist die Erhöhung des bestehenden AAT-Spiegels der Patienten über den Schwellenwert von 80 mg/dl* bzw. 50 mg/dl (11 μM)8,**. Es wird angenommen, dass dies einen therapeutisch relevanten Neutrophile-Elastase-Schutz bietet, der den Abbau von Lungengewebe verhindert und das Fortschreiten des Emphysems verzögert.8 In Studien verringerte eine Substitutionstherapie mit Prolastin ® im Vergleich zu Placebo die Häufigkeit und den Schweregrad von Infektionen der Lunge1 und verlangsamte den jährlichen Verlust der Lungendichte2. Die Therapie mit Prolastin® ist ein Bestandteil des 4-fach-Systems von Grifols mit der Zielsetzung der Steigerung der Lebensqualität von AATM-Patienten.

Mit dem Serviceprogramm möchte Grifols von der Diagnose über die Therapie bis hin zur Krankheitsbegleitung und Aufklärung Patienten und Ärzten ein umfassendes Konzept an die Seite stellen, um sie zu informieren und zu unterstützen.

 

Anmerkungen

* Serumkonzentration bei AATM: gemessen durch Radialimmundiffusion.

** Serumkonzentration bei AATM: gemessen durch Nephelometrie.

Prolastin®

Wirkstoff: Alpha-1-Proteinaseinhibitor human. Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung.

Zusammensetzung: 1 Flasche enthält: 1000 mg Alpha-1-Proteinaseinhibitor, human. Sonstige Bestandteile: Pulver: Natriumchlorid und Natriumdihydrogenphosphat, Lösungsmittel: Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Zur Dauersubstitutionstherapie bei Patienten mit Alpha-1-Proteinaseinhibitor-Mangel (Phänotyp PiZZ, PiZ(Null), Pi(Null,Null) und PiSZ) bei mittelgradiger Störung der Lungenfunktion (FEV1 35–60 %) und nach Überprüfung des klinischen Zustandes (Grad der Beeinträchtigung).
Gegenanzeigen: Prolastin® darf nicht angewendet werden bei Patienten mit selektivem IgA-Mangel, bei denen Antikörper gegen IgA bekannt sind, da es in diesem Fall zu allergischen Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock kommen kann und bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Alpha-1-Proteinaseinhibitoren oder einen der sonstigen Bestandteile. Da Prolastin® zu einer kurzfristigen Erhöhung des Blutvolumens führen kann, ist bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz und bei Patienten mit dem Risiko einer Kreislaufüberbelastung besondere Vorsicht geboten.
Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit: Für Prolastin® liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangere vor. Tierstudien wurden nicht durchgeführt. Bei der Anwendung in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten. Es ist nicht bekannt, ob Alpha-1-Proteinaseinhibitor in die Muttermilch übergeht. Es liegen keine Tierstudien vor, in denen untersucht wurde, ob Alpha-1-Proteinaseinhibitor in die Muttermilch übergeht. Bei der Entscheidung, ob das Stillen oder die Behandlung mit Prolastin® fortgeführt bzw. abgebrochen werden soll, ist der Nutzen des Stillens für das Kind bzw. der Nutzen der Prolastin®-Therapie für die Mutter abzuwägen.
Nebenwirkungen:
Gelegentlich: Schüttelfrost, Fieber, grippeähnliche Symptome, Brustschmerz, Urtikaria, Schwindel/Benommenheit, Kopfschmerzen, Dyspnoe, Hautausschlag, Übelkeit, Gelenkschmerzen/Arthralgie,
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen, Rückenschmerzen, Tachykardie, Hypotonie, Hypertonie,
Sehr selten: Anaphylaktischer Schock.
Bei Verabreichung von aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellten Arzneimitteln können Infektionskrankheiten durch Übertragung von Erregern nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Verschreibungspflichtig.
Stand: August 2017.
Grifols Deutschland GmbH, 60528 Frankfurt.

 

Literaturverweise

  1. Lieberman J. Chest 2000; 118:1480–5. (Via Internet wurde eine Befragung zum klinischen Nutzen der Substitutionstherapie und zur Häufigkeit von Lungeninfektionen durchgeführt. 143 Patienten mit Phänotyp ZZ wurden zum klinischen Nutzen der Substitutionstherapie und zur Häufigkeit von Lungeninfektionen befragt. Die Daten weisen darauf hin, dass die Substitutionstherapie bei AATM mit einer deutlichen Verringerung des Schweregrades von Infektionen der Lunge verbunden ist. Dieser Zusammenhang muss zukünftig weiter belegt werden.)
  2. Stockley RA et al. Resp Res 2010; 11:136. (Die integrierte Analyse führt die Ergebnisse aus zwei Placebo-kontrollierten Studien zur Wirksamkeit der Substitutionstherapie mit Prolastin® und Alfalastin® zusammen. Ziel der Studie war eine Endpunktanalyse in der Erfassung der Emphysemprogression durch CT-Densitometrie. Die Studie schließt Daten zu Patienten mit einer FEV1 < 35 % und > 60 % mit ein, die außerhalb der Indikation von Prolastin® liegen.)
  3. Seersholm N et al. Eur Respir J 1997; 10:2260–3. (Bei 198 deutschen und 97 dänischen AATM-Patienten wurde in einer nicht randomisierten Beobachtungsstudie die Erhebung der Wirksamkeit der Substitutionstherapie durch direkten Vergleich der Veränderung der Einsekundenkapazität (FEV1) ausgewertet. Die Studie schließt Daten zu Patienten mit einer FEV1 < 35 % und > 65 % mit ein. Es wurden signifikante Unterschiede bei FEV1-Ausgangswerten von 31–65 % gemessen.)
  4. Wencker M et al. Pneumologie 1998; 52:545–52. (Bei 443 Patienten mit schwerem AATM und Emphysementwicklung wurde in einer Beobachtungsstudie die Wirksamkeit der Langzeit-Substitutionstherapie durch Untersuchung der Lungenfunktion ausgewertet, besonders die der Einsekundenkapazität (FEV1). Verglichen wurden die Ergebnisse von Patienten mit FEV1-Ausgangswerten von < 30 %, 30–65 % und > 65 % des Sollwertes, die zum Teil außerhalb der Indikation von Prolastin® liegen.)
  5. Grifols, data on file.
  6. Köhnlein T und Welte T. Am J Med 2008; 121:3–9.
  7. Stoller JK et al. Cleve Clin J Med 1994; 61:461–7.
  8. Wewers MD. N Engl J Med 1987; 316:1055–62. (Die Studie schließt Daten zu Patienten mit einer FEV1 < 35 % und > 60 % mit ein, die außerhalb der Indikation von Prolastin® liegen.)

 

ÜBER GRIFOLS

Grifols ist ein 1940 gegründetes globales Gesundheitsunternehmen. Grifols verfügt über mehr als 75 Jahre Erfahrung in der Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Menschen durch die Entwicklung von lebensrettenden Plasmamedikamenten, Diagnosesystemen und Produkten für die Krankenhausapotheke.

Das Unternehmen ist in mehr als 100 Ländern der Welt präsent und hat seinen Sitz in Barcelona, Spanien. Grifols ist führend in der Entnahme von Blutplasma, mit einem Netzwerk von 180 Spendezentren in den USA, und ein führender Hersteller von aus Plasma gewonnenen biologischen Arzneimitteln. Als anerkannter Marktführer in der Transfusionsmedizin bietet Grifols eine umfassende Palette von Transfusionsmedizin-, Hämostase- und Immunassay-Lösungen für klinische Laboratorien, Blutbanken und Transfusionszentren.

Im Jahr 2017 lag der Umsatz bei 4,3 Milliarden Euro, im ersten Halbjahr 2018 steigerte Grifols den Gesamtumsatz um weitere 7,1 %, bei einer Mitarbeiterzahl von knapp 18.300 in 30 Ländern. Grifols untermauert sein Engagement, das Gesundheitswesen zu verbessern, indem es einen erheblichen Teil seiner jährlichen Einkünfte in Forschung und Entwicklung investiert. Die Klasse-A-Aktien des Unternehmens werden an der spanischen Börse notiert, wo sie Teil des Ibex-35 (MCE:GRF) sind. Die nicht stimmberechtigten Aktien der Klasse B sind am Mercado Continuo gelistet (MCE:GRF.P) und an der US-NASDAQ über ADRs (NASDAQ:GRFS).

 

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Quelle: Grifols Deutschland, 21.11.2018 (tB).

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