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37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (Mannheim vom 24. – 27.9.2008)
Angiologie – zentrale Kompetenz für gefäßkranke Menschen:
Patienten profitieren von fächerübergreifender Behandlung
Mannheim (24. September 2008) – Gefäßerkrankungen werden in den nächsten Jahren drastisch zunehmen. Diagnostik und Therapie der Gefäße werden deshalb in Zukunft noch wichtiger. Schon heute nehmen Gefäßmediziner (Angiologen) in der Versorgung der Gefäßpatienten eine zentrale Rolle ein: Vorsorge, Früherkennung und Therapie, das sind die Eckpfeiler, um das Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und Beinamputation zu senken. Wir werden in Zukunft ausreichend gut ausgebildete Gefäßmediziner benötigen. Aber schon heute können Gefäßpatienten, besonders die mit einer Schaufensterkrankheit (PAVK), oft nicht angemessen angiologisch versorgt werden. Deshalb kümmert sich die DGA verstärkt um die Aus- und Weiterbildung von kompetenten Angiologen und um die Sicherung der gefäßmedizinischen Qualität.
Rund 4,5 Millionen Menschen leiden bereits heute an Durchblutungsstörungen der Becken- und
Beinarterien, der Schaufensterkrankheit oder PAVK. Mehr als 20 Prozent der über 65-Jährigen sind betroffen – und in Zukunft noch wesentlich mehr: Es gibt nämlich immer mehr Menschen, die aufgrund ungesunder Lebensführung den Diabetes mellitus Typ 2 entwickeln. Zurzeit allein in Deutschland rund 8 Millionen. Diabeteskranke haben ein extrem hohes Risiko für schlecht durchblutete Beine, weil sich bei ihnen Gefäßverkalkungen schneller aufbauen. Deshalb werden Diabetiker irgendwann zu Gefäßpatienten. Da die Menschen immer länger leben und gleichzeitig wenig Nachkommen geboren werden, steuern wir auf eine Gesellschaft zu, die in der Überzahl Ältere und Alte haben wird. Die Folge: Altersabhängige Krankheiten, und hier besonders Arterienverkalkungen mit PAVK, Schlaganfall und Herzkrankheiten, werden stark zunehmen.
Für den Patienten: Der Dialog mit den anderen medizinischen Fächern
Ein Angiologe ist ein internistischer Facharzt, der sich im Schwerpunkt mit Arterien, Venen und Lymphgefäßen befasst – er ist gefragt, wenn eine Gefäßerkrankung vorliegt. Es hat sich gezeigt, dass nur fächerübergreifende Zusammenarbeit von Gefäßexperten ein optimales Behandlungsergebnis bringt. Vor allem bei Patienten mit komplexen Krankheitsbildern, bei denen der Therapieweg gut abgewogen werden muss, ist der Dialog unter den verschiedenen Gefäßexperten besonders wichtig. Die Betreuung gefäßkranker Patienten findet deshalb immer mehr in interdisziplinären Gefäßzentren statt. Hier treffen Angiologen, Gefäßchirurgen und Radiologen gemeinsame Entscheidungen. Der internistische Angiologe nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein. Er ist verantwortlich für die medizinische Abklärung, behandelt die Ursache der Krankheit (Risikofaktoren beseitigen) und stellt die Weichen für die gesamte Behandlung. Gemeinsam mit dem Gefäßchirurgen entscheidet er z.B., ob eine Gefäßoperation nötig wird, das Gefäß ohne OP mit einem Ballonkatheter wieder geöffnet werden kann oder es bei einer medikamentösen Behandlung bleibt. Auch die kompetente Nachbetreuung nach Gefäßeingriffen gehört zu den Kernaufgaben der Angiologie in der Inneren Medizin. Von diesem umfassenden Knowhow profitieren besonders Patienten in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung.
Qualität für den Patienten: Geprüfte Gefäßzentren
Auf dem Gesundheitsmarkt ist der Begriff „Gefäßzentrum“ ungeschützt. Damit Behandlungsqualität für den Patienten gesichert wird, haben die Angiologen der DGA definiert, wie ein Gefäßzentrum geführt sein muss. Kontrollen (Audits) von DGA-Experten stellen vor Ort den Qualitätsstandard der Klinik fest und entscheiden über die Zertifizierung zum DGA-Gefäßzentrum. Die DGA engagiert sich damit für eine patientenorientierte Gefäßmedizin mit hohen Standards. Zurzeit sind 30 Zentren von der DGA qualitätsgeprüft. Davon haben 12 Gefäßzentren einen besonders hohen Standard. Sie sind nämlich von drei Fachgesellschaften gemeinsam zertifiziert. Seit 2007 prüfen die DGA, die Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG) und die Deutsche Röntgengesellschaft (DRG) zusammen potentielle Gefäßzentren.
Wie wichtig der Dialog unter den Ärzten ist, zeigen auch die wenigen, aber schweren Fälle von Kindern und Jugendlichen, die durch Schlaganfälle oder Unfälle an den Gefäßen erkrankt sind. Angeregt durch die neue DGA–Sektion „Gefäßkrankheiten im Kindes- und Jugendalter“ treffen sich dieses Jahr Gefäßspezialisten mit Experten aus der Kinder- und Jugendmedizin, um Behandlungswege
für diese Kinder zu diskutieren.
Quelle: Presseinformation der Deutschen Gesellschaft für Angiologie vom 24.09.2008 (tB).