PFLEGE
AWARDS
Forschergeist gefragt: 14. Novartis Oppenheim-Förderpreis für MS-Forschung ausgelobt
FernstudiumCheck Award: Deutschlands beliebteste Fernhochschule bleibt die SRH Fernhochschule
Vergabe der Wissenschaftspreise der Deutschen Hochdruckliga und der Deutschen Hypertoniestiftung
Den Patientenwillen auf der Intensivstation im Blick: Dr. Anna-Henrikje Seidlein…
Wissenschaft mit Auszeichnung: Herausragende Nachwuchsforscher auf der Jahrestagung der Deutschen…
VERANSTALTUNGEN
Wichtigster Kongress für Lungen- und Beatmungsmedizin ist erfolgreich gestartet
Virtuelle DGHO-Frühjahrstagungsreihe am 22.03. / 29.03. / 26.04.2023: Herausforderungen in…
Pneumologie-Kongress vom 29. März bis 1. April im Congress Center…
Die Hot Topics der Hirnforschung auf dem DGKN-Kongress für Klinische…
Deutscher Schmerz- und Palliativtag 2023 startet am 14.3.
DOC-CHECK LOGIN
Antihypertensiva werden nun auch bei Kindern und Jugendlichen geprüft und zugelassen
Berlin (6. Mai 2008) – An Bluthochdruck erkranken keineswegs ausschließlich Erwachsene. Auch Kinder und Jugendliche können an einer behandlungsbedürftigen Hypertonie leiden. Bis vor kurzem konnten Ärzte blutdrucksenkende Medikamente, sogenannte Antihypertensiva, zur Behandlung ihrer jungen Patienten nur außerhalb der Zulassung einsetzten. Um die medikamentöse Behandlung von Kindern und Jugendlichen zu verbessern, fordert die neue EU-Kinderarzneimittelverordnung (EU Regulation 1901/2006/EC) Studien in dieser Bevölkerungsgruppe. Welche Medikamente auch für den Einsatz bei Kindern und Jugendlichen geeignet sind, erläutern Experten anlässlich des internationalen Hypertonie-Kongresses im Juni in Berlin.
"Auf einer Liste der europäischen Zulassungsbehörde EMEA zu Medikamenten, deren Anwendung bei Kindern und Jugendlichen besser untersucht werden müsste, fanden sich bis vor kurzem fast alle Hochdruckmedikamente", sagt Professor Dr. Dr. h.c. Wolfgang Rascher von der Kinder- und Jugendklinik der Universitätsklinikum Erlangen. Dabei gab es schon immer Kinder, bei denen ein Bluthochdruck behandelt werden musste. Bei Kleinkindern ist er meistens die Folge von angeborenen Fehlbildungen der Blutgefäße oder Nierenerkrankungen. Bei Jugendlichen tritt er, wie bei Erwachsenen, immer häufiger als Folge von Übergewicht und Bewegungsmangel auf.
"Doch Kinder dürfen in der Pharmakotherapie nicht wie kleine Erwachsene behandelt werden. Vor allem aber müssen Kinderärzte mehr als andere Mediziner die langfristigen Folgen ihrer Medikamente bedenken", warnt Rascher. Deshalb wurden früher überwiegend blutdrucksenkende Medikamente aus der Gruppe der Beta-Blocker eingesetzt. Sie senken den Blutdruck, indem sie die Schlagzahl des Herzens und deren Muskelkraft herabsetzen. Außerdem lassen sie sich gut dosieren. "Dennoch sind sie in den letzten Jahren etwas in den Hintergrund geraten. Denn einige Beta-Blocker haben ungünstige Auswirkungen auf den Stoffwechsel. Eine Folge ist beispielsweise eine Gewichtszunahme. Das ist bei jugendlichen Hochdruckpatienten, die eher zu dick sind, nicht empfehlenswert", erklärt Rascher.
Pädiater sind deshalb in den letzten Jahren auf eine andere Wirkstoffklasse ausgewichen, die sogenannten ACE-Hemmer. "Diese Medikamente sind in der Regel kostspieliger, greifen aber gezielt in die Blutdruckregulierung des Körpers ein", so Rascher. Eine ähnliche Wirkung haben die Angiotensin-Antagonisten, auch als Sartane bekannt. Sie werden derzeit ausführlich an Kindern mit Hypertonie getestet. "Das ist sehr erfreulich, denn so können wir Kinder und Jugendliche besser behandeln. Gute wäre, wenn es bald entsprechende Studien auch für die älteren harntreibenden Mittel, die Diuretika, gibt", sagt Rascher. Denn wie bei Erwachsenen kommen die Ärzte auch bei Kindern und Jugendlichen nicht immer mit einem Medikamente aus. Oft müssen mehrere Mittel kombiniert werden. "Je größer die Auswahl, desto eher finden wir ein geeignetes Medikament", sagt Rascher.
Quelle: Pressemitteilung Hypertension Berlin 2008 vom 06.05.08.