MEDIZIN

DOC-CHECK LOGIN

ARIAD präsentiert neue Langzeit-Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit von Ponatinib (Iclusig®) bei CP-CML-Patienten aus der klinischen Phase-II-Studie „PACE“

 

München (2. Juli 2015) – ARIAD Pharmaceuticals Inc. hat Nachbeobachtungsdaten aus der zulassungsrelevanten Phase-II-Studie „PACE“ zu Ponatinib (Iclusig®), dem zugelassenen BCR-ABL-Inhibitor, erhoben. Die Daten wurden jetzt im Rahmen der 20. Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Hämatologie (EHA) in Wien vorgestellt. Inkludiert waren stark vorbehandelte Patienten mit behandlungsresistenter oder -intoleranter chronischer myeloischer Leukämie (CML) oder Philadelphia-Chromosom-positiver akuter lymphatischer Leukämie (Ph+ ALL). Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von rund 3,5 Jahren bei Studienteilnehmern mit CML in der chronischen Phase (CP-CML) und einer medianen Nachbeobachtungszeit von 2,9 Jahren bei allen Studienteilnehmern zeigte Iclusig®weiterhin eine überzeugende antileukämische Wirkung – diese Patienten, für die insgesamt nur begrenzt Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen, sprechen langfristig auf das Arzneimittel an. Rund 83% der CP-CMLPatienten, die ein gutes zytogenetisches Ansprechen (MCyR) erzielten, profitierten auch noch nach drei Jahren.


Wie die Auswertung der Nachbeobachtungsdaten weiter ergab, konnten zudem 95% der CP-CML-Patienten, die eine Ponatinib-Dosisreduktion erhielten, ihr zytogenetisches Ansprechen (MCyR) aufrechterhalten. Bei der Entscheidung für die Einleitung beziehungsweise Fortsetzung der Therapie mit Iclusig® sind dabei besonders bei Patienten mit erhöhtem Risiko für Arterienverschlussereignissen (AOE) die Vorteile und Risiken sorgfältig gegeneinander abzuwägen.

 

 

Gute Wirksamkeit und langfristiges Ansprechen mit Iclusig® eröffnet CP-CMLPatienten neue Perspektiven

 

„Das anhaltende Ansprechen der PACE-Studie mit einer Nachbeobachtungszeit von smindestens 3,3 Jahren in einer so stark vorbehandelte Patientenpopulation ist sehr ermutigend“, erklärte Dr. Jorge E. Cortes, M.D., Professor und Deputy Chair vom Department of Leukemia des MD Anderson Cancer Centers der Universität Texas. „Die sorgfältige Abwägung von Vorteilen und Risiken bei Einleitung einer Ponatinib-Therapie, insbesondere für Patienten mit möglicherweise erhöhtem Arterienverschlussrisiko, kann zur Identifizierung von den Patienten mit behandlungsrefraktären Ph+-Leukämien beitragen, die am meisten von dieser Therapie profitieren können.“

 

 

42% der CP-CML-Patienten erhalten nach über 3,5 Jahren weiterhin Iclusig®

 

Die zulassungsrelevante Phase-II-Studie PACE untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit von Ponatinib bei CML- und Ph+ ALL-Patienten, die behandlungsresistent waren, Dasatinib oder Nilotinib nicht vertrugen oder eine T315I-Mutation aufwiesen. Insgesamt wurden 449 Patienten mit Ponatinib behandelt. Die initiale Dosis betrug 45 mg/Tag. 93% der Patienten hatten zuvor zwei oder mehr zugelassene Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI) erhalten, 55% mindestens drei Vortherapien.

 

Den aktualisierten Daten aus der laufenden Studie zu CP-CML-Patienten (n=270) zufolge erhalten 114 Patienten (42 %) nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 42,3 Monaten (Daten mit Stand vom 2. Februar 2015) weiterhin Ponatinib.

 

 

Weitere wichtige Ergebnisse der Langzeitauswertung

 

  • 59% der CP-CML-Patienten erzielten MCyR (primärer Endpunkt) zu jedem beliebigen Zeitpunkt und 83% (statistisch errechneter Wert) der Patienten, die MCyR erzielten, zeigten geschätzt auch nach drei Jahren noch MCyR.
  • 39% erzielten ein gutes molekulares Ansprechen (MMR) oder ein besseres Ergebnis.
  • Bei der Kaplan-Meier-Analyse liegt das progressionsfreie Überleben nach drei Jahren
  • bei schätzungsweise 60%.
  • Das Gesamtüberleben nach drei Jahren liegt bei geschätzten 81%.
  • Bei 23% der CP-CML-Patienten trat ein als schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis (SAE) eingestuftes Arterienverschlussereignis (AOE) und bei 28% der CP-CMLPatienten ein AOE jeglicher Art auf. Die mittlere Zeitspanne bis zum Beginn eines AOE bei CP-CML-Patienten lag bei 14,1 (0,3 bis 44,0) Monaten.
  • 4 bzw. 5% der CP-CML-Patienten erlitten eine schwerwiegende oder sonstige venöse Thromboembolie.
  • Die häufigsten behandlungsbezogenen unerwünschten Reaktionen jeglicher Schwere, die bei mindestens 40% der CP-CML-Patienten auftraten, waren Bauchschmerzen (46%), Hautausschlag (46%), Thrombozytopenie (45%), Kopfschmerzen (43%), Verstopfung (41%) und trockene Haut (41%). Die Abbruchrate aufgrund unerwünschter Reaktionen lag bei CP-CML-Patienten bei 18%.

 

„Diese Daten zeigen, dass die Mehrzahl der CP-CML-Patienten in der PACE-Studie das antileukämische Ansprechen aufrecht erhalten konnte, selbst wenn die Tagesdosis von Iclusig® reduziert wurde“, erläuterte Dr. Frank G. Haluska, M.D., Ph. D., Senior Vice President of Clinical Research and Development und Chief Medical Officer bei ARIAD. „Die Sicherheit und Wirksamkeit von Iclusig® bei Anfangsdosierungen von unter 45 Milligramm wird in der randomisierten Studie OPTIC (Optimizing Ponatinib Treatment In CML) geprüft, die demnächst beginnen soll.“

 

 

Aktualisierte Wirksamkeitsdaten nach der Empfehlung prospektiver Dosisreduzierungen von Iclusig®

 

Am 10. Oktober 2013 sprach ARIAD eine Empfehlung hinsichtlich der Reduzierung der Dosis bei den in der PACE-Studie verbleibenden Patienten aus. Die Empfehlungen betrafen folgende Dosisreduzierungen, sofern die Nutzen-Risiko-Analyse nicht eine Behandlung mit einer höheren Dosis rechtfertigte:

 

  • Bei CP-CML-Patienten, die bereits ein MCyR erreicht hatten, sollte die Ponatinib-Dosis auf 15 mg/Tag reduziert werden.
  • Bei CP-CML-Patienten, die ein MCyR noch nicht erreicht hatten, sollte die Dosis auf 30 mg/Tag reduziert werden.
  • Bei Patienten im fortgeschrittenen Stadium sollte die Dosis auf 30 mg/Tag reduziert werden.

 

Im Februar 2015 – nach einer Nachbeobachtungszeit von 1,3 Jahren (16 Monaten) nach der Abgabe dieser Empfehlungen – lag die Rate der Erhaltung des Ansprechens bei CPCML bei 95%; unabhängig davon, ob bei den Patienten prospektive Dosisreduzierungen vorgenommen wurden:

 

  • Von den 64 Patienten, die sich am 10. Oktober 2013 im MCyR-Stadium befanden und bei denen eine prospektive Dosisreduzierung vorgenommen wurde, hielten 61 Patienten (95%) ihr Ansprechen nach 1,3 Jahren nach der prospektiven Dosisreduzierung aufrecht.
  • Von den 47 Patienten, die sich am 10. Oktober 2013 im MMR-Stadium befanden und bei denen eine prospektive Dosisreduzierung vorgenommen wurde, erhielten 44 Patienten (94%) ihr Ansprechen nach 1,3 Jahren nach der prospektiven Dosisreduzierung aufrecht.
  • Bei 42 Patienten im MCyR-Stadium wurde die Dosis nicht reduziert (die Mehrzahl davon erhielt am 10. Oktober 2013 bereits eine reduzierte Dosis von 30 mg bzw. 15 mg). 39 dieser Patienten (93%) zeigten nach weiteren 1,3 Jahren der Ponatinib-Therapie immer noch ein MCyR.

 

 

Aktualisierte Daten zur Sicherheit

 

  • 5 der 71 Patienten (7%), bei denen eine prospektive Dosisreduzierung vorgenommen wurde und bei denen früher keine Arterienverschlussereignisse aufgetreten waren, erlitten in dem Zeitraum von 1,3 Jahren nach der prospektiven Dosisreduzierung ein Verschlussereignis.
  • 9 von 67 Patienten (13%), bei denen keine prospektive Dosisreduzierung vorgenommen wurde und bei denen kein früheres AOE aufgetreten war, erlitten im selben Zeitraum ein AOE.

 

 

Über Iclusig® (Ponatinib) Tabletten

 

Iclusig® ist in den USA, der EU, Australien, Israel, Kanada und der Schweiz zugelassen.

 

In den USA ist Iclusig ein Kinase-Inhibitor mit folgenden Indikationen:

 

– Behandlung erwachsener Patienten mit T315I-positiver chronischer myeloischer Leukämie (chronische, akzelerierte oder Blasten-Phase) oder mit T315I-positiver Philadelphia-Chromosom-positiver akuter lymphatischer Leukämie (Ph+ ALL).

– Behandlung erwachsener Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie in der chronischen, akzelerierten oder Blasten-Phase oder Ph+ ALL, für die keine andere Tyrosinkinaseinhibitor-Therapie (TKI) in Betracht kommt.

 

Diese Indikationen basieren auf der Ansprechrate. Studien zur Prüfung einer Besserung der krankheitsbezogenen Symptome oder des längeren Überlebens mit Iclusig® wurden bisher nicht durchgeführt.

 


Quelle: Ariad Pharma, 02.07.2015 (tB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…