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Asthma-Spray in der Schwangerschaft und die Gesundheit des Kindes
Basel, Schweiz (19. Dezember 2011) – Wenn Mütter während der Schwangerschaft Glukokortikoid-haltige Sprays zur Behandlung von Asthma verwenden, trägt der Nachwuchs ein erhöhtes Risiko für hormonelle und Stoffwechselerkrankungen; er ist jedoch nicht anfälliger für eine Vielzahl anderer Erkrankungen. Das zeigt eine Studie, die Forschende der Universität Basel mit Kollegen aus der Schweiz, den USA und Dänemark im Fachmagazin «American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine» veröffentlicht haben.
Inhalate mit dem alltagssprachlich unter «Cortison» bekannten Wirkstoff oder ähnlichen Wirkstoffen aus der Gruppe der Glukokortikoide stellen eine empfohlene Behandlungen von Asthma während der Schwangerschaft dar. Das Medikament gilt bislang als sicher, da es offenbar nicht zu Schwangerschaftskomplikationen, fötalen Fehlbildungen, Frühgeburt und niedrigem Geburtsgewicht führt. Aber wie sieht es mit möglichen langfristigen Konsequenzen für die Gesundheit des Kindes aus? Eine Forschungsgruppe um Dr. Marion Tegethoff und PD Dr. Gunther Meinlschmidt an der Fakultät für Psychologie der Universität Basel ist nun dieser Frage nachgegangen.
Zusammen mit Kollegen des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts sowie der Universitäten in Los Angeles und Aarhus haben die Forschenden die Daten von mehr als 4000 schwangeren Frauen, die während der Schwangerschaft unter Asthma litten, analysiert. Die Forschenden stellten fest, dass Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft an Asthma litten und Glukokortikoid-haltige Inhalate verwendeten, ein höheres Risiko für hormonelle und Stoffwechselerkrankungen trugen als Kinder asthmatischer Mütter, die keine solchen Sprays verwendeten. Die Kinder sind jedoch für viele andere Erkrankungen nicht anfälliger, wie etwa Infektionskrankheiten, Erkrankungen des Verdauungstraktes oder Erkrankungen des Bewegungsapparates.
Die Forschenden interpretieren die Daten aufgrund der zahlreichen Erkrankungen, deren Auftretenswahrscheinlichkeit durch das Medikament offenbar unbeeinträchtigt blieb, als ermutigend. Immerhin sei unbehandeltes Asthma in früheren Studien mit einer Reihe von Schwangerschafts- und Gesundheitskomplikationen in Verbindung gebracht worden, so die Forschenden. Allerdings sollten die aktuellen Resultate ernst genommen werden: Es sei wichtig, mögliche Risiken Glukokortikoid-haltiger Inhalate für den Hormon- und Stoffwechselhaushalt des Kindes im Auge zu behalten und weiter zu untersuchen.
Weitere Auskünfte
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Dr. Marion Tegethoff, Universität Basel, Fakultät für Psychologie, Abteilung für Klinische Psychologie und Psychiatrie, Tel. +41 (0)61 267 02 61, E-Mail: marion.tegethoff@unibas.ch
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PD Dr. Gunther Meinlschmidt, Universität Basel, Fakultät für Psychologie, Abteilung für Klinische Psychologie und Epidemiologie, Tel. +41 (0)61 267 02 75, E-Mail: gunther.meinlschmidt@unibas.ch
Originalbeitrag
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Marion Tegethoff, Naomi Greene, Jørn Olsen, Emmanuel Schaffner and Gunther Meinlschmidt
Inhaled glucocorticoids during pregnancy and offspring pediatric diseases: A national cohort study
American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine | doi: 10.1164/rccm.201108-1482OC
Quelle: Universität Basel, 19.12.2011 (tB).