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Avastin® erhält breite Zulassungserweiterung in der Therapie des metastasierten kolorektalen Karzinoms
Grenzach-Wyhlen (13. Februar 2008) – Die Europäische Arzneimittelagentur EMEA hat eine breite Zulassungserweiterung für Avastin® (Bevacizumab) in der Therapie des metastasierten kolorektalen Karzinoms (mCRC) erteilt: Ab sofort kann die anti-VEGF-Therapie mit Avastin in Kombination mit allen Fluoropyrimidin-basierten Chemotherapien inklusive Oxaliplatin und Xeloda® (Capecitabin) beim mCRC eingesetzt werden. Avastin wird damit zum neuen Standard in der Darmkrebstherapie.
Die Zulassung basiert auf den Daten der internationalen Studie NO16966. In der Zulassungsstudie konnte gezeigt werden, dass die zusätzliche Gabe von Avastin first-line zu den Chemotherapie-Regimen XELOX (Capecitabin [Xeloda] oral plus Oxaliplatin) oder FOLFOX-4 (5-FU/FS-Dauerinfusion plus Oxaliplatin) zu einer signifikanten Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS) auf über 10 Monate führt. Verglichen mit der alleinigen Chemotherapie ist das eine Steigerung um mehr als 30 % (10,4 versus 7,9 Monate; p<0,0001) (1).
Die NO16966 Studie bestätigt damit die Daten der ersten Zulassungsstudie von Hurwitz et al. (2), in der Avastin first-line mit 5-FU/FS plus Irinotecan kombiniert wurde, was zu einem PFS von 10,6 Monaten führte, gegenüber 6,2 Monaten unter der alleinigen Chemotherapie (p<0,00001). In der Hurwitz-Studie wurde zudem das Gesamtüberleben der Patienten erstmalig um etwa 5 Monate auf 20,3 Monate verlängert. In der N016966 Studie wurden keine neuen oder unerwarteten Nebenwirkungen für Avastin beobachtet. Avastin ist nach dieser Zulassungserweiterung mit allen Standard-Chemotherapien kombinierbar und bildet damit die Grundlage aller Regime zur First-Line-Therapie des mCRC.
Tägliche Praxis bestätigt Studienergebnisse
Dass sich die überragende Überlebensverlängerung durch Avastin auch im klinischen Alltag zeigen lässt, machen die beiden großen Beobachtungsstudien First BEAT und BriTE deutlich. First BEAT wurde mit 1.914 Patienten aus 41 Ländern – außer USA – durchgeführt, die Avastin in der First-Line-Therapie, kombiniert mit einer Standard-Chemotherapie nach Wahl, erhielten. Das vorläufige mediane PFS liegt auch hier für alle Kombinations-Chemotherapien bei knapp 11 Monaten (3). An der BRiTE-Studie nahmen knapp 2.000 US-amerikanische Patienten teil. Das mediane PFS im Gesamtkollektiv betrug 10,2 Monate. Es wurde ein medianes Gesamtüberleben von 27,1 Monaten erreicht (4). Das sind die längsten Überlebenszeiten, die bei Patienten mit mCRC je beobachtet wurden.
Avastin ermöglicht kurative Metastasenresektion
Die First BEAT-Beobachtungsstudie konnte außerdem zeigen, dass Avastin first-line in Kombination mit einer Standard-Chemotherapie die wirksame und sichere kurative Resektion initial inoperabler Metastasen ermöglicht. Eine vollständige Metastasenresektion (R0-Resektion) war demnach bei rund 77 % der operierten Patienten möglich, obwohl diese vor dem Beginn der Therapie als inoperabel eingestuft wurden. Von den 1.914 in der derzeitigen Datenanalyse erfassten Patienten konnten 225 (12 %) im Laufe der Behandlung mit kurativem Ziel operiert werden. Eine vollständige Entfernung der Metastasen wurde bei 173 (9 %) der Patienten erreicht. Die besten Ergebnisse erzielten die Patienten, deren Metastasen sich ausschließlich auf die Leber beschränkten (n=704). Von ihnen wurden 15,2 % operiert und eine R0-Resektion konnte bei 85 Patienten (12,1 %) durchgeführt werden. Wurde Avastin mit einem Oxaliplatin-haltigen Regime kombiniert, war eine Resektion der Lebermetastasen sogar bei 20,3 % und eine R0-Resektion bei 15,4 % der Patienten möglich (5). Das hohe Sicherheitsprofil früherer Kontrollen wurde bestätigt, es wurde kein Anstieg der Wundheilungskomplikationen oder Blutungsereignisse beobachtet.
Damit übertreffen die Erfolge der Therapie mit Avastin in der breiten klinischen Anwendung alle anderen bisher in Studien mit „targeted therapies“/Chemotherapie-Kombinationen dokumentierten Ergebnisse und bestätigen den Einsatz von Avastin als neuen Standard in der Darmkrebstherapie.
Quellen
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Saltz et al.. ASCO GI 2007, #238
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Hurwitz et al. N Engl J Med 2004; 350:2335-42
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Berry et al. ASCO GI 2008, #350
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Grothey et al. ASCO 2007, #4036
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Van Cutsem et al. ASCO GI 2008, #346
Quelle: Pressekonferenz der Firma Roche Pharma zum Thema „Avastin und Xeloda – Die neuen Standards in der Darmkrebstherapie“ am 13.02.2008 in Frankfurt am Main (medical relations).