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Axiale Spondyloarthritis und Morbus Bechterew:
Aktualisierte Leitlinie hilft, Menschen mit Rheuma unter Rückenschmerzpatienten schneller zu erkennen

 

Berlin/Dresden (5. September 2019) – Bei der axialen Spondyloarthritis (SpA), bekannt unter dem Namen Morbus Bechterew, handelt es sich um eine entzündliche Wirbelsäulenerkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis. Aufgrund ihrer unspezifischen Symptome bleibt sie besonders in ihrer frühen Form häufig lange unerkannt. Die aktualisierte S3-Leitlinie „Axiale Spondyloarthritis inklusive Morbus Bechterew und Frühformen“ soll nun dazu beitragen, den Zeitraum bis zur Diagnose weiter zu verkürzen. Durch einen schnellen Therapiebeginn können die rheumatischen Symptome frühzeitig gelindert und die Verknöcherung der Wirbelsäule so lange wie möglich hinausgezögert werden. Einen Überblick über die aktualisierte Leitlinie und ihre Auswirkungen auf die Behandlung gaben Experten auf der heutigen Pressekonferenz in Dresden anlässlich des Rheuma-Kongresses.

Chronische Rückenschmerzen werden bei SpA-Patienten häufig als unspezifische Kreuzschmerzen fehlgedeutet, es kommt dann weder zu einer klaren Diagnose noch zu einer effektiven Therapie. Im fortgeschrittenen Stadium führt die Erkrankung zu Knochenneubildungen an der Wirbelsäule und den Kreuz-Darmbein-Gelenken (Sakroiliakalgelenken), was erhebliche Schmerzen und Bewegungseinschränkungen mit sich bringt. Die im Jahr 2013 publizierte S3-Leitlinie hat dazu beigetragen, dass sich die Versorgungsqualität in Deutschland gebessert hat. Dies ist aus Daten der Kerndokumentation ersichtlich, die zeigen, dass betroffene Patienten inzwischen schneller ihre Diagnose erhalten. „Innerhalb von 20 Jahren ist der Anteil der Patienten, die innerhalb eins Jahres die SpA-Diagnose erhalten haben, von 30 auf 50 Prozent angestiegen“, erläutert Privatdozentin Dr. med. Uta Kiltz, Oberärztin am Rheumazentrum Ruhrgebiet, Herne.

In ihrer frühen Form ist die SpA nur schwer von unspezifischem Kreuzschmerz zu unterscheiden – es gilt daher, potentiell gefährdete Patienten aus einer sehr großen Gruppe von Menschen mit Rückenleiden herauszufiltern. Betroffen sind typischer Weise junge Menschen zwischen dem 15. und dem 30. Lebensjahr. Bildgebende Verfahren wie Röntgen und MRT sind für eine abschließende Diagnose unerlässlich – wenngleich sie nicht immer einfach zu interpretieren sind. „Die Aktualisierung der Leitlinie sieht daher vor, dass eine abschließende Diagnose immer rheumatologisch gesichert werden sollte“, so Kiltz. Erste Anzeichen, die unspezifischen Rückenschmerz von SpA unterscheiden, sind nächtliche Schmerzen, ein morgensteifer Rücken und die Beobachtung, dass die Schmerzen durch Bewegung und nicht etwa durch Ruhe nachlassen. Die weitere Behandlung der Patienten sollte dann in Absprache mit einem Rheumatologen erfolgen. Er kann die Therapie mit Ärzten anderer Fachrichtungen abstimmen, da SpA nicht selten beispielsweise mit Haut- oder Darmerkrankungen einhergeht.

„Das Update der Leitlinie betont das interdisziplinäre Vorgehen bei Begleiterkrankungen und das Langzeit-Management des Morbus Bechterew“, ergänzt Professor Dr. med. Martin Aringer, Kongresspräsident der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh). Gerade, wenn viele Begleiterkrankungen vorliegen, sei es für die Behandlungsqualität entscheidend, dem Patienten eine zentrale Anlaufstelle zu bieten. Das optimale Vorgehen für Diagnose und Behandlung diskutierten Rheuma-Experten bei der heutigen Pressekonferenz in Dresden.

 


Quelle: Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 05.09.2019 (tB).

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