Abb.: Dr. Krystin Krauel. Photo: Bayer HealthcareNeue Auszeichnung der Bayer-Stiftung für „Wissenschaft & Bildung“

Bayer Thrombosis Research Award 2013 für Dr. Krystin Krauel

 

Forscherin der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald wird für Arbeiten auf dem Gebiet der antibakteriellen Wirtsabwehr geehrt

 

Leverkusen (22. Februar 2013) – Die erste Preisträgerin des „Bayer Thrombosis-Research-Awards“ steht fest: Kuratorium und Stiftungsrat der Bayer Science & Education Foundation haben Dr. Krystin Krauel die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung zuerkannt. Damit werden ihre Arbeiten zur Wechselwirkung von thrombotischen Prozessen mit der antibakteriellen Wirtsabwehr gewürdigt. Dr. Krauel zeigte, dass ein kleines Signalmolekül (Chemokin) aus Thrombozyten sich auch an Bakterien binden kann. Dieses Chemokin ist bislang bekannt für seine Wechselwirkung mit dem Antithrombosemittel Heparin und kann so zur schweren Heparin-induzierten Thrombozytopenien (HIT) führen. Daraus könnten sich für Patienten mit HIT und für die HIT-Prävention neue Behandlungsperspektiven ergeben.

 

„Fortschritte in der Grundlagenforschung und der industriellen Forschung sind das Zukunftskapital des Standorts Deutschland. Wir wollen die Forschung fördern und Exzellenz stärken, insbesondere auch in Deutschland“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Plischke, für Innovation, Technologie und Nachhaltigkeit verantwortliches Vorstandsmitglied der Bayer AG und Vorstand der Stiftung. „Für uns als Erfinder-Unternehmen ist es sehr wichtig, Pionierleistungen – gerade in der klinischen Forschung – zu unterstützen. Bayer möchte über seine Stiftungen und besonders mit der Vergabe dieses Preises dazu beitragen, die Anwendung und Wertschätzung von Zukunftstechnologien im Gesundheitsbereich zu verstärken“, so Plischke weiter.

Mit dem Thrombosis-Research-Award werden aufstrebende Nachwuchsforscher für besondere Leistungen auf dem Gebiet der grundlegenden und klinischen Thromboseforschung ausgezeichnet. Er wurde 2011 durch die Bayer-Wissenschaftler Dr. Frank Misselwitz, Dr. Dagmar Kubitza und Dr. Elizabeth Perzborn gestiftet, die 2009 für die Entwicklung des Gerinnungshemmers Xarelto® den Deutschen Zukunftspreis gewonnen haben. Ihr Preisgeld von 250.000 Euro haben die drei Forscher für die Einrichtung dieses Nachwuchspreises zur Verfügung gestellt. Bayer hat dieses Anfangskapital auf 500.000 Euro verdoppelt.

Dr. Frank Misselwitz, Preisstifter und Leiter des Bereichs „Herz-Kreislauf und Blutgerinnung“ der klinischen Forschung bei Bayer: „Krystin Krauel ist eine talentierte Forscherin, deren Arbeit aus der Vielzahl der Nominierungen herausragt. Sie verbindet Grundlagenforschung mit klinischen Fragestellungen und kommt dabei zu überraschenden und grundlegend bedeutsamen Erkenntnissen. Aufgrund ihrer herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten im Grenzgebiet zwischen Thrombose, immunologischen Mechanismen und antibakterieller Wirtsabwehr verdient Dr. Krauel diese Auszeichnung in ganz besonderem Maße.“

Die wissenschaftliche Jury des neuen Preises ist – bis auf die Preisstifter – ausschließlich mit Experten aus Universitäten und Kliniken aus ganz Deutschland besetzt. Es sind dies Prof. Dr. Michael Böhm (Universitätsklinikum des Saarlandes), Prof. Dr. Andreas Greinacher (Universitätsklinikums der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald), Prof. Dr. Edelgard Lindhoff-Last (Medizinische Klinik II der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt a. M.), Dr. Bernhardt Nieswandt (Rudolph-Virchow-Zentrum der Universität Würzburg), Prof. Dr. Sebastian Schellong (Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt) und Prof. Dr. Christoph Bode (Universitätsklinikum Freiburg i. Br.).

Prof. Bode zeigte sich erfreut über die Wahl: „Die Preisträgerin hat neue und zukunftsweisende Aspekte der Heparin-induzierten Thrombozytopenie gefunden: Der Zusammenhang zwischen Infektion, Infektionsabwehr des Körpers und dieser Krankheit sowie insbesondere auch dem Plättchen Faktor 4. Aus diesen grundlegenden molekularen Mechanismen können wir mit einer hohen Wahrscheinlichkeit in der Zukunft klinisch relevante und sinnvolle therapeutische Prinzipien ableiten.“

Der Preis wird von der „Bayer Science & Education Foundation“ vergeben. Diese Stiftung verfolgt als vorrangige Ziele die Ehrung herausragender Forschungsleistungen, die Förderung wissenschaftlicher Talente und die Unterstützung bedeutender, naturwissenschaftlicher Schulprojekte. Im inhaltlichen Fokus der Fördertätigkeiten stehen die Naturwissenschaften und die Medizin. Herausragende Forschungsleistungen honoriert die Stiftung im jährlichen Wechsel mit dem Familie-Hansen-Preis und dem Otto-Bayer-Preis, die mit jeweils 75.000 Euro dotiert sind. Im Jahr 2008 hat die Stiftung als dritten Wissenschaftspreis den mit 50.000 Euro dotierten „Bayer Climate Award“ ins Leben gerufen. Zwei Preise für aufstrebende Nachwuchsforscher vervollständigen das Programm: der internationale Early Excellence in Science Award wird jährlich in den Kategorien Biologie, Chemie und Materialien mit einem Preisgeld von je 10.000 Euro vergeben. Der Bayer Thrombosis Research Award fördert Wissenschaftler, die im deutschsprachigen Raum im Bereich der grundlegenden und klinischen Thromboseforschung besondere Akzente setzen, alle zwei Jahre mit einem Preisgeld von 30.000 Euro.

Die Preisträgerin Dr. Krystin Krauel studierte Humanbiologie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und fertigte 2007 ihre Diplomarbeit zum Thema „Nachweis von Plättchenfaktor 4 auf humanen Thrombozyten“ im Arbeitskreis von Prof. Dr. Greinacher an. Danach folgte der Promotions-Studiengang im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs 840 „Wechselwirkung zwischen Erreger und Wirt bei generalisierten bakteriellen Infektionen“ am Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Im Jahr 2012 folgte die Promotion bei Prof. Dr. Werner Weitschies mit dem Thema: „Interaktionen von Thrombozytenproteinen mit Bakterien als Brücke zwischen unspezifischer und spezifischer Immunabwehr“. Krauel erhielt bereits im Jahr 2011 den Nachwuchsförderpreis „Thromboseforschung/vaskuläre Medizin“ im Rahmen der 55. Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung in Wiesbaden.

Über die Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT): Heparine sind therapeutisch eingesetzte Substanzen zur Blutgerinnungshemmung. Sie werden nicht aus dem Magen-Darm-Trakt aufgenommen und müssen deshalb gespritzt werden. Heparine werden angewandt zur Prophylaxe und Therapie von Thrombosen. Eine mögliche Nebenwirkung ist die Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT), bei der die Anzahl der Thrombozyten (Blutplättchen) abfällt. Potentiell lebensbedrohliche Komplikationen sind venöse und arterielle Thrombosen, die zu Lungenembolie und Infarkten führen können.

Weitere Informationen unter:

 

 

Mehr Informationen finden Sie unter www.bayer.de

 


 

Quelle: Bayer HealthCare, 22.02.2013 (hB).

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