Beanspruchungen von Beschäftigten in stationären Wohneinrichtungen

Arbeitsbelastungen & Ressourcen

 

Oldenburg (8. Januar 2013) – Bisher existieren in Deutschland kaum tragfähige Daten zu den Arbeitsbelastungen und Ressourcen der Beschäftigten und vorwiegend Heilerziehungspflegern (HEP) in der stationären Behindertenhilfe. Empirische Ergebnisse zu den Beanspruchungen von Beschäftigten in stationären Wohneinrichtungen wurden bisher jedoch fast überwiegend auf dem Gebiet der Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege gewonnen.

 

Die daraus abgeleiteten Konzepte für berufsgruppenspezifische Ansätze betrieblicher Gesundheitsförderung beziehen sich in der Regel sehr eng auf die speziellen Berufsgruppen in den jeweiligen betrieblichen Settings (Krankenhäuser oder Pflegeheime) und lassen eine Übertragung der Ergebnisse auf andere Einrichtungen, wie der stationären Behindertenhilfe, nicht zu.

Auch die Träger der stationären Behindertenhilfe können sich den Trends der Alterung der Beschäftigten als auch einem generellen Wandel in der Arbeitswelt (Verdichtung der Tätigkeiten, Zunahme des Arbeitsdrucks und Stress) nicht entziehen. Das Gegenteil muss sogar eher vermutet werden: Durch die zunehmende Alterung der Menschen mit Behinderung in den Einrichtungen und die Zunahme von Menschen z.B. mit herausforderndem Verhalten, scheinen auch die Anforderungen an die Berufsgruppe der Heilerziehungspflege zusätzlich zu steigen.

Ziel der Studie ist es, mit Hilfe eines zweistufigen Designs, das qualitative und quantitative Methoden verbindet, die Forschungslücke für den Bereich der stationären Behinderteneinrichtungen zu schließen. Exemplarisch sollen die Belastungen und Ressourcen aller Beschäftigten in der Heilerziehungspflege eines kirchlichen Trägers in Niedersachsen (Caritasverband der Diözese Osnabrück Caritas) erhoben werden.

Traditionell werden stationäre Behinderteneinrichtungen immer noch zu einem großen Anteil in kirchlicher Trägerschaft betrieben, so dass christliche Einrichtungen hier quantitativ – hinsichtlich der Anzahl der Beschäftigungsträger – als auch qualitativ – hinsichtlich der Sicherung der christliche Werte in der Arbeit mit behinderten Menschen – einen besonderen Stellenwert für die Beschäftigten insgesamt haben.

Die so gewonnen Daten können wichtige Anhaltspunkte für eine berufs- und branchenspezifische Gesundheitsförderung liefern. Die Ableitung von Handlungsempfehlungen im dritten Projektschritt leistet einen bedeutsamen und nachhaltigen Beitrag für die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit der dort beschäftigten Heilerziehungspflegerinnen und –pfleger in Niedersachsen.

Mit der Entwicklung eines berufs- und branchenspezifischen Methodeninventars soll die Chance ergriffen werden, die entwickelten Handlungsempfehlungen zu veröffentlichten. So können andere Forschergruppen von den Vorarbeiten des Projektes profitieren und es wird eine weitere Analyse des Gegenstandes gefördert.

Das Forschungs-Projekt läuft vom 1. November 2012 bis zum 31. Oktober 2014 und wird vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung – EFRE gefördert. Das Projekt wird von Prof. Dr. Frauke Koppelin aus der Abteilung „Technik und Gesundheit für Menschen“ an der Jade Hochschule geleitet.

 


 

Quelle: Jade Hochschule – Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth, 08.01.2013 (hB).

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