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Behandlungserfahrung mit Elvanse®
1 Jahr Lisdexamfetamin bei ADHS: Experten ziehen positive Bilanz
Weimar (14. November 2014) – Nach rund einem Jahr Behandlungserfahrung mit dem Prodrug-Stimulans Elvanse® (Lisdexamfetamindimesilat – LDX) zogen Experten auf der BKJPP-Jahrestagung eine positive Bilanz. Die in Studien gezeigte starke Wirksamkeit von LDX auf die ADHS-Kernsymptomatik und die lange Wirkdauer von 13 Stunden nach Einnahme (1,2) konnten in der Praxis bestätigt werden. Die Einmalgabe kann sich positiv auf die Therapiemotivation auswirken. Patienten mit einer Störung des Sozialverhaltens, Stimmungsschwankungen oder einer schlechten Adhärenz scheinen in besonderem Maße von LDX zu profitieren.
Lisdexamfetamin ist bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS indiziert, wenn eine Behandlung mit Methylphenidat (MPH) nur unzureichend wirkt (2). „Wenn nach einigen Wochen unter optimierter Methylphenidat-Dosis die Symptome nicht vollständig unter Kontrolle waren, es zu Impulsdurchbrüchen kam oder MPH nicht lange genug wirkte, war die Umstellung auf Lisdexamfetamin meist erfolgreich“, resümierte Dr. Jürgen Fleischmann, Pädiater und ADHS-Spezialist aus Sinzig, seine Behandlungserfahrung. Ein unzureichendes Ansprechen auf MPH ist Studien zufolge bei rund 30 Prozent aller Patienten zu erwarten (3–5).
Verbesserte Motivation und Adhärenz
Von LDX profitieren laut Fleischmann insbesondere ADHS-Patienten mit einer Störung des Sozialverhaltens und solche mit schlechter Therapieadhärenz. „Die lang anhaltende, gleichmäßige Wirkung, die sanft einsetzt und auch wieder sanft abklingt, wird als natürlich und positiv erlebt“, sagte Fleischmann. Bei mehreren seiner Patienten habe LDX nach verschiedenen Kombinationen erstmals eine medikamentöse Monotherapie ermöglicht. Der Einsatz von Neuroleptika konnte in mehreren Fällen vermieden werden. Die Einmalgabe und die Möglichkeit, Lisdexamfetamin unabhängig vom Frühstück in Wasser gelöst einzunehmen, seien bei manchen Kindern und Jugendlichen die entscheidenden Faktoren für eine Verbesserung der Therapiemotivation und Adhärenz. Einen positiven Effekt von LDX beobachtete das Praxisteam auch bei der Durchführung verhaltenstherapeutischer Maßnahmen am Nachmittag.
Emotionale Stabilisierung
Von einer emotionalen Stabilisierung seiner Patienten berichtete Dr. med. Anton Lindermüller, Kinder- und Jugendpsychiater aus München. Bei Jugendlichen mit Stimmungsschwankungen konnte unter Lisdexamfetamin in mehreren Fällen eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden. Lindermüller bestätigte für seine Patienten auch die lang anhaltende Wirkdauer von LDX und deren Bedeutung für die sozialen Beziehungen. „Eine funktionierende Wahrnehmung ist nicht nur in der Schule, sondern auch in der Freizeit wichtig. Die meisten Betroffenen haben den gesamten Tag über Probleme und brauchen eine zuverlässig wirkende Medikation“, betonte Lindermüller. „Lisdexamfetamin ermöglicht es oft, mit einer einzigen morgendlichen Gabe den gesamten aktiven Tag abzudecken.“ Entgegen seinen Erwartungen habe er keine Einschlafprobleme unter Lisdexamfetamin beobachtet. Das Nebenwirkungsprofil sei Stimulanzien-typisch und das Missbrauchsrisiko aufgrund der Prodrug-Technologie nicht höher als bei retardiertem Methylphenidat, so die Einschätzung des Experten.
Neue Studienauswertung: verbesserte Funktionalität und Lebensqualität
Eine ebenfalls auf der Tagung des BKJPP vorgestellte neue Auswertung von Studiendaten (6) zeigte für Lisdexamfetamin vs. Placebo eine signifikant positive Wirkung auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität (Health-Related Quality of Life – HRQoL). In der Leistungsdomäne, dem primären HRQoL-Maß, war LDX auch signifikant wirksamer als OROS-MPH (Concerta®). Bezüglich der funktionellen Beeinträchtigung (gemessen mit dem WFIRS-PFragebogen) war LDX in den Domänen Familie, Lernen und Schule, soziale Aktivitäten und risikoreiche Aktivitäten sowie im Gesamtwert Placebo signifikant überlegen.
Abb. 1: Signifikante Verbesserung der Leistungsdomäne der CHIP-CE:PRF-Skala unter Elvanse®. © Shire Deutschland GmbH
Abb. 2: Signifikante Verbesserung der ADHS-Kernsymptomatik unter Elvanse®. © Shire Deutschland GmbH
Abb. 3: 75 Prozent der Patienten zeigten unter Elvanse® eine starke oder sehr starke Verbesserung des klinischen Gesamteindrucks. © Shire Deutschland GmbH
Abb. 4: Kinder verbesserten unter Elvanse® ihre schulischen Leistungen signifikant. © Shire Deutschland GmbH
Anmerkungen
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Untersucht bei Kindern von 6–12 Jahren.
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Elvanse® Fachinformation, Stand Juni 2014.
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Johnson LA et al. J Fam Pract 2005; 54: 166–168.
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Spencer T et al. J Am Acad Child Adoles Psychiatry 1996; 35: 409–432.
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Ter-Stepanian M et al. Can J Psychiatry 2010; 55: 305–312.
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Banaschewski et al. Post hoc-Vergleich von Lisdexamfetamindimesilat und Osmotic-Release Oral System Methylphenidat: Gesundheitsbezogene Lebensqualität und funktionelle Beeinträchtigung bei Kindern und Jugendlichen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Poster vorgestellt von Dr. med. Klaus-Ulrich Oehler auf der Jahrestagung des Berufsverbandes für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BKJPP), 13.–15. November 2014, Weimar.
Über Shire
Shire ist ein weltweit agierender Anbieter von Spezialpräparaten und engagiert sich seit rund zehn Jahren auch in Deutschland. Die Shire Deutschland GmbH mit Sitz in Berlin vertreibt innovative Arzneimittel in den Therapiebereichen Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Gastroenterologie, Hämatologie, Nephrologie und seltene genetische Erkrankungen.
Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Hinweise zur Meldung von Nebenwirkungen, siehe Abschnitt 4.8 der Fachinformation.
Quelle: Symposium „Neue Möglichkeiten nutzen – 1 Jahr Behandlungserfahrung mit Elvanse®“, 14. November 2014, im Rahmen der BKJPP-Jahrestagung, Weimar, durchgeführt von Shire.(tB).