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47. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft
Beim Einsatz von Liraglutid den gesamten Nutzen berücksichtigen
Stuttgart (17. Mai 2012) – Bei der aktuellen ökonomischen Bewertung von Arzneimitteln stehen derzeit kurzfristige Effekte und unmittelbare Kosten im Vordergrund. Da jedoch insbesondere bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes Folgekosten die Gesamt-aufwendungen für die Erkrankung maßgeblich bestimmen, forderten Experten im Rahmen der 47. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) in Stuttgart1,2 eine langfristige ökonomische Betrachtungsweise, die alle anfallenden Kosten und den gesamten Nutzen eines Wirkstoffes berücksichtigt. Das beinhaltet Aufwendungen für Folgeerkrankungen sowie indirekte Kosten. So können beispielsweise mit dem humanen-GLP-1 Analogon Liraglutid (Victoza®) neben der reinen Blutzuckersenkung weitere positive Effekte wie Gewichtsverlust und Reduktion des systolischen Blutdrucks bei vergleichsweise vermindertem Hypoglykämierisiko einhergehen.
Aus großen Endpunktstudien wie VADT,3 ACCORD4 und ADVANCE5 sowie den aktuellen Leitlinien6 leitete Privatdozent Dr. Erhard Günther Siegel, Heidelberg, ab, dass die Behandlung von Menschen mit Typ 2 Diabetes effektiv, sicher und an das individuelle Risiko des Patienten angepasst sein muss.1 Zum Anforderungsprofil an ein ideales Therapeutikum für Menschen mit Typ 2 Diabetes gehören Siegel zufolge eine signifikante Senkung des Blutzuckers, ohne dabei eine Gewichtszunahme oder ein erhöhtes Hypoglykämierisiko zu verursachen. Darüber hinaus sollten Insulinresistenz sowie hepatische Glucoseproduktion vermindert werden, und das Antidiabetikum sollte bei hoher kardiovaskulärer Sicherheit die Betazell-Funktion positiv beeinflussen.
Blutzuckersenkung, Gewichtsreduktion, geringeres Hypoglykämierisiko
Ein umfangreiches Studienprogramm belegt, dass das humane-GLP-1 Analogon Liraglutid (Victoza®), das über multiple direkte physiologische Effekte verfügt, dieser Charakteristik sehr nahe kommt.
So sorgt Liraglutid durch die glucoseabhängige Steigerung der Insulinsekretion und anderer Effekte auf den Pankreas für eine effektive Reduktion des HbA1c.7,8,9 Vorteil von Liraglutid ist zudem das vergleichsweise geringe Hypoglykämierisiko: In der LEAD 2-Studie* lag die Häufigkeit leichter Hypoglykämien auf Placeboniveau und statistisch signifikant niedriger als mit der Kombination von Glimepirid und Metformin. Mit Liraglutid und Metformin traten keine schweren Hypoglykämien auf.10
Liraglutid hat außerdem einen günstigen Einfluss auf das Gewicht: In Kombination mit Metformin wurde in der LEAD 2-Studie eine durchschnittliche Gewichtsreduktion um 2,6 kg erreicht, jeder vierte Patient nahm sogar 7,5 kg ab.10 Im Vergleich zu Sulfonylharnstoffen und Placebo kam es außerdem zu einem signifikanten Rückgang des viszeralen Fettes,11 so Dr. Elmar Jäckel, Hannover, im Rahmen des Novo Nordisk Symposiums.1 Die Patienten profitierten darüber hinaus von einer durchschnittlichen Senkung des systolischen Blutdrucks um 6,7 mmHg nach 26 Wochen. Diese Blutdrucksenkung war unabhängig von der Gewichtsreduktion.8
Liragutid zeigt Vorteile gegenüber DPP-IV Inhibitoren
Während DPP-IV Inhibitoren natürliches GLP-1 vor dem enzymatischen Abbau schützen und so die endogenen GLP-1-Spiegel auf ein physiologisches Niveau erhöhen,12,13,14 werden unter Liraglutid höhere pharmakologisch wirksame GLP-1-Spiegel erreicht. Dies schlägt sich auch klinisch nieder, wie eine 2012 publizierte und von Siegel präsentierte Metaanalyse zeigt:15 Unter Liraglutid 1,2 mg erreichten signifikant mehr Menschen den kombinierten Endpunkt (HbA1c < 7 % ohne Gewichtszunahme und ohne Hypoglykämie) als unter Sitagliptin. Die Number Needed to Treat (NNT) lag unter Liraglutid 1,2 mg bei fünf Patienten, unter Sitagliptin mussten dagegen 33 Patienten behandelt werden, damit ein Patient den kombinierten Endpunkt erreichte – ein Aspekt, der bei der ökonomischen Betrachtung von inkretinbasierten Therapien berücksichtigt werden sollte.
Jäckel betonte auch, dass eine Reihe von Studien darauf hinweisen, dass inkretinbasierte Therapien das kardiovaskuläre Risiko der Patienten senken.1,16-22 Für Liraglutid wird derzeit in einer großen Endpunktstudie (LEADER® Studie**), in die etwa 9.000 Patienten aus über 30 Ländern eingeschlossen wurden, das kardiovaskuläre Risiko-Potenzial von Liraglutid evaluiert.
Bei der ökonomischen Betrachtung Folgekosten berücksichtigen
Professor Dr. Wendelin Schramm, Heilbronn, erklärte, dass bei der derzeitigen Diskussion um Kosten im Gesundheitswesen fast immer zu kurzfristig gedacht wird.1,2 Dies gilt Schramm zufolge besonders für chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, wo Spätfolgen die Gesamtkosten der Erkrankung maßgeblich bestimmen. So nehmen bei Diabetes die direkten Behandlungskosten (Arzneimittel, stationäre Therapie, Hilfsmittel, ärztliche Leistungen) im Vergleich zu den direkten Therapiekosten für Folgeerkrankungen sowie den indirekten Kosten, beispielsweise für Frühberentungen, nur eine untergeordnete Rolle ein.23 Schramm forderte daher eine „echte Gesundheitsökonomie“, die bei chronischen Erkrankungen die Betrachtung kurzfristiger Kosten um eine Berücksichtigung aller Kosten erweitert und die darüber hinaus den gesamten anfallenden Nutzen einer Therapieoption einrechnet.1,2
Über Novo Nordisk
Novo Nordisk ist ein international tätiges und forschendes Unternehmen der Gesundheitsbranche und mit seinen innovativen Produkten seit 89 Jahren führend in der Diabetesversorgung. Das Unternehmen hält außerdem führende Positionen auf den Gebieten Blutgerinnung (Hämostase), Wachstumshormon- sowie Hormonersatztherapie. Mit Hauptsitz in Dänemark beschäftigt Novo Nordisk derzeit etwa 32.500 Menschen in 75 Ländern, davon rund 500 in Deutschland. Seine Produkte werden in 190 Ländern vertrieben. Die B-Aktien von Novo Nordisk werden an den Börsen von Kopenhagen (Novo-B) und New York gehandelt (NVO). Weitere Informationen unter www.novonordisk.de.
Anmerkungen
* LEAD = Liraglutide Effect and Action in Diabetes
** LEADER = Liraglutide Effect and Action in Diabetes: Evaluation of Cardiovascular Outcome Results
Quellen
-
Symposium „Quo vadis Diabetologie Deutschland?“ im Rahmen der 47. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), 16. Mai 2012, Stuttgart
-
Meet the Expert „Leitliniengerechte Diabetestherapie und Budgetvorgaben: Wie passt das zusammen?“ im Rahmen der 47. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG),
17. Mai 2012, Stuttgart. Veranstalter: Novo Nordisk, Mainz -
Duckworth W et al. NEJM 2009;360:129-39
-
The ACCORD Study Group Lancet 2010;376:419-30
-
The ADVANCE Collaborative Group NEJM 2008;358:2545-59
-
Matthaei S et al. Diabetologie und Stoffwechsel 2009;4:32-64
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Garber A et al. Lancet 2009;373:473-481 (LEAD 3)
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Zinman B et al. Diab Care 2009;32:1224-1230 (LEAD 4)
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Russel-Jones et al. Diabetologica 2009;52:2046-2055 (LEAD 5)
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Nauck M et al. Diabetes Care 2009;32:84-90 (LEAD 2)
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Jendle et al. Diabet Obes Metabol 2009;11:1163-72
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Høberg PV et al. Diabetologia 2009;52:199-207
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Mari A et al. J Clin Endocrinol Metab 2005;90:4888-4894
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Herman GA et al. J Clin Endocrinol Metab 2006;91:4612-4619
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Zinman B et al. Diabetes, Obesity and Metabolism 2012;14:77-82
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Best et al. Diabetes Care 2011;34:90
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Shen et al. Diabetologia 2009;52:P759
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Williams H BMC Endocrine Dis 2010;10:7
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Schweizer A et al. DOM 2010;12:485
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Frederich R et al. Postgrad Med 2010;122:16
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Marso et al. Diab Vasc Di Res 2011;8:237
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Diamant et al. EASD 2011; P778
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Köster et al. Die Kosten des Diabetes mellitus -Ergebnisse der KoDiM-Studie: http://www.pmvforschungsgruppe.de/pdf/02_forschung/a_ergebnis_kodim.pdf
Quelle: Symposium „Quo vadis Diabetologie Deutschland?“ im Rahmen der 47. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), 16. Mai 2012, Stuttgart.
Meet the Expert „Leitliniengerechte Diabetestherapie und Budgetvorgaben: Wie passt das zusammen?“ im Rahmen der 47. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), 17. Mai 2012, Stuttgart. Veranstalter: Novo Nordisk, Mainz. (tB)