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Bendamustin (Ribomustin®) ist eine wertvolle Therapieoption bei indolenten und Mantelzell-Lymphomen – das zeigen aktuelle Ergebnisse aus Forschung und Praxis
München (14. März 2011) – Bendamustin hat sich in den letzten Jahren als ein wichtiger Stützpfeiler in der Therapie indolenter Non-Hodgkin-Lymphome (iNHL) erwiesen. Auch bei aggressiven Lymphomerkrankungen wie dem Mantelzell-Lymphom gibt es ermutigende Resultate.
Sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit Rituximab (B-R) zeigt Bendamustin in klinischen Studien und im praktischen onkologischen Alltag hohe Effizienz bei sehr guter Verträglichkeit. Daher wird B-R in den Leitlinien der DGHO und der NCCN für iNHL empfohlen. Im Rahmen einer Pressekonferenz stellten namhafte Experten aktuelle Daten aus Forschung und Praxis bei diesen Lymphom-Entitäten vor.
Laut „State of the Art 2011“ werden fortgeschrittene iNHL erst dann behandelt, wenn eine Indikation zur Therapie besteht. Als Standardvorgehen gilt heute die kombinierte Immunochemotherapie (Chemotherapie plus Rituximab), gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit Rituximab, deren optimale Dauer in aktuellen Studien untersucht wird. In Anbetracht des chronischen Verlaufs der Erkrankung, die mehrfache Therapien nach sich zieht, muss die Primärtherapie möglichst effektiv sein, aber mit möglich wenig belastenden Nebenwirkungen für die Patienten einhergehen. Sie sollte außerdem mit einem geringen Risiko für Spättoxizitäten behaftet sein. Diese Anforderungen erfüllt die Kombination Bendamustin plus Rituximab (B-R), die ihre signifikante Überlegenheit gegenüber dem bis dato als Standard geltenden CHOP-R demonstriert hat (Rummel MJ et al., 2 009, Blood 114(22 ): 168 (abstract 405), oral presentation at ASH 2009). Die Studie NHL 1-2003 der Studiengruppe indolente Lymphome (StiL) hatte gezeigt, dass B-R gegenüber CHOP-R bei indolenten und Mantelzell-Lymphomen im Hinblick auf das mediane progressionsfreie und ereignisfreie Überleben als auch bezüglich der Rate an Komplettremissionen und des therapiefreien Intervalls jeweils signifikant überlegen ist, und dies bei ebenfalls signifikant weniger Alopezie, Neutropenie und Neuropathie. „B-R ist deshalb für die StiL-Studiengruppe die neue First-line Referenztherapie“, sagt Prof. Mathias J. Rummel, Gießen.
Eine beim ASH 2010 präsentierte Auswertung von Daten aus zwei Studien mit B-R zeigt, dass es trotz dieser hohen Wirksamkeit nicht zu einer höheren Rate an Therapie-assoziierten sekundären Neoplasien wie myelodysplastischen Syndromen (MDS), myeloischer Leukämie (AML) und soliden Tumoren kommt (Rummel M.J. et al. Blood (ASH Annual Meeting Abstracts) Nov 2010; Abstr. 3090; Poster).
In die StiL-Studien NHL 1-2003 und NHL 2-2003 waren auch Patienten mit Mantelzell-Lymphomen (MCL) eingeschlossen. MCL verlaufen aggressiver und erfordern daher eine sofortige Therapie. Auch bei den MCL konnte B-R in der Studie NHL1-2003 die Überlegenheit gegenüber CHOP-R beweisen. Beim MCL richtet sich die Auswahl der Therapie nach Alter, Allgemeinzustand, Tumorlast und Aggressivität der Erkrankung. „Das Ziel der First-line Therapie ist, eine möglichst lange Zeit bis zum ersten Therapieversagen zu erreichen“, erläutert Prof. Martin H. Dreyling, München. Derzeit ist eine Vielzahl von Studien geplant oder bereits laufend, in denen die Therapiestrategien bei Mantelzell-Lymphomen untersucht und optimiert werden sollen.
Weitreichende Erfahrungen mit B-R in der täglichen onkologischen Praxis hat Dr. Wolfgang Abenhardt, der in einer großen onkologischen Praxis in München tätig ist. Er stellt Daten aus dem deutschen Lymphomregister vor, die zeigen, dass sich die Therapie in der Praxis nicht wesentlich von der Therapie in den Studien der StiL unterscheidet. „Im Gegenteil, wir bringen viele unserer Patienten in diese Studien ein und behandeln bzw. betreuen sie nach Studienende weiter“, so Dr. Abenhardt. Wie die Daten des Lymphomregisters zeigen, beeinflussen die aktuellen Studienergebnisse auch den Behandlungsalltag positiv: Zunehmend mehr Patienten mit indolenten Lymphomen erhalten heute eine Therapie mit B-R, die mit deutlich weniger Nebenwirkungen behaftet ist und die Lebensqualität der Patienten erhält.
Quelle: Pressekonferenz der Firma Mundipharma zum Thema „Indolente Lymphome und Mantelzell-Lymphome: State of the Art 2011 in Forschung und Praxis“ am 14. März 2011 in München (tB).