Bessere Stoffwechseleinstellung bei Typ-2-Diabetikern dank Rimonabant

 

Frankfurt am Main / Hamburg (17. Mai 2007) ‑ Rimonabant verbessert signifikant den HbA1c-Wert sowie andere kardiometabolische Risikofaktoren wie HDL-Cholesterin und Triglyceride bei Patienten mit Typ-2-Diabetes. Dies geschieht durch die Blockade zentraler und peripherer CB1-Rezeptoren, so wird ein überaktiviertes Endocannabinoid-(EC)-System wieder normalisiert. Experten berichteten über die Wirkung von Rimonabant anlässlich eines Symposiums* auf der 42. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) in Hamburg. „Mit Rimonabant steht uns eine Therapieoption zur Verfügung, die eine gute glykämische Kontrolle mit einer zusätzlichen Gewichtsreduktion verbindet", erklärte Prof. Dr. med. Andreas Pfeiffer, Charité Berlin.

 

Typ-2-Diabetiker haben zu 90 Prozent Übergewicht oder Adipositas. Bei Adipösen ist der Endocannabinoid-Spiegel im Blut erhöht. Im Gegensatz dazu ist die Fettsäureamidhydrolase (FAAH), die für den Abbau der Endocannabinoide wichtig ist, im Fettgewebe erniedrigt. Es liegt also eine Fehlregulation des EC-Systems vor, die metabolische Veränderungen zur Folge hat. So ist die Insulinsensitivität der Muskulatur verringert und die Lipogenese des Fettgewebes sowie der Leber verstärkt. „Diese Auswirkungen können durch den neuen CB1-Rezeptorantagonisten Rimonabant (ACOMPLIA®) günstig beeinflusst und so das kardiometabolische Risiko von Typ-2-Diabetikern gesenkt werden", betonte Dr. med. Stefan Engeli, Charité Berlin. Rimonabant blockiert sowohl die CB1-Rezeptoren des EC-Systems im Gehirn, als auch periphere CB1-Rezeptoren an Fettzellen, in der Leber und an Muskelzellen, wodurch Kohlenhydrat‑ und Fettstoffwechsel direkt verbessert werden.

 

Bessere glykämische Kontrolle

Der Einfluss von Rimonabant bei Typ‑2‑Diabetikern, die zuvor keine antidiabetische Medikation erhalten hatten, wurde im Rahmen der SERENADE-Studie (Study Evaluating Rimonabant Efficacy in Drug-NAive DiabEtic Patients) untersucht. Mit Rimonabant sank der HbA1c vom Ausgangswert 7,9 % um 0,8 % im Vergleich zu 0,3 % in der Plazebogruppe (p = 0,002). „Mehr als 50 % der Patienten konnten ihren HbA1c, auf unter 7 % senken", so Pfeiffer. Zudem ging das Körpergewicht mit Rimonabant um 6,7 kg versus 2,8 kg unter Plazebo (p < 0,0001) und der Taillenumfang um 6 cm versus 2 cm (p < 0,0001) zurück. Die bessere Stoffwechseleinstellung mit Rimonabant zeigte sich auch in einer Verringerung der Triglyzeride im Vergleich zur Plazebogruppe um 17,28 % (p = 0,0031) und einem Anstieg des HDL‑Cholesterins um 7,3 % (p < 0,0001). Die häufigsten Nebenwirkungen mit Rimonabant und Placebo in dieser Studie waren Schwindel (10,9 % versus 2,1 %), Übelkeit (8,7 % versus 3,6 %), Nasopharyngitis (7,2 versus 7,9 %), Infektionen des oberen Respirationstrakts (7,2 % versus 2,7 %), Angstzustände (5,8 % versus 3,6 %), Depressionen (5,8 % versus 0,7 %) und Kopfschmerzen (3,6 % versus 6,4 %). Die Rate schwerwiegender unerwünschter Ereignisse betrug mit Rimonabant 6,5 % gegenüber 3,6 % im Plazeboarm.

 

Besseres Lipidprofil, direkte Wirkung

Typische Störungen des Lipidstoffwechsels bei Typ-2-Diabetikern sind niedriges HDL-Cholesterin, erhöhte Triglyzeridwerte sowie vermehrt kleine dichte LDL­-Partikel (small dense LDL), die besonders atherogen wirken. Diese Veränderungen sind mit kardiovaskulären Ereignissen assoziiert. „Mit Rimonabant kann es gelingen, neben einer verbesserten Blutzuckerkontrolle den zusätzlichen Nutzen eines deutlichen Gewichtsverlustes und einer Verbesserung bei anderen Risikofaktoren zu erreichen, wie in den vier zulassungsrelevanten RIO-Studien gezeigt wurde", erläuterte Prof. Dr. med. Stephan Jacob, Forum für Vaskuläre Medizin und Praxis für Prävention und Therapie, Villingen‑Schwenningen. Bei Patienten mit abdominaler Adipositas wurden nicht nur die Triglyzeride, sondern auch small dense LDL signifikant gesenkt, während das HDL-Cholesterin erhöht wurde. Die weiteren Analysen zeigten, dass die Hälfte der Effekte unabhängig von der ebenfalls erreichten Gewichtsreduktion waren, was auf die direkte Wirkung von Rimonabant über periphere CB1-Rezeptoren zurückzuführen ist. „Demzufolge wird besonders bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und Dyslipidämie durch die Therapie mit Rimonabant das kardiometabolische Risiko aufgrund der günstigen Effekte auf Blutzucker, Lipidprofil und Taillenumfang reduziert", bestätigte Prof. Jacob das Fazit von Dr. Engeli zum Wirkprofil von Rimonabant.

 


Quelle: Symposium der Firma Sanofi-Aventis Deutschland zum Thema „Blutzuckersenkung mit Rimonabant beim Typ‑2‑Diabetiker", anlässlich des Kongresses der Deutschen Diabetes‑Gesellschaft am 17. 05.2007 in Hamburg (Ogilvy Healthworld).

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