MEDIZIN

DOC-CHECK LOGIN

Bundesamt für Strahlenschutz

Überprüfung des deutschen Mammographie-Screening-Programms

 

Salzgitter (3. Juli 2012) – Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) lässt im Rahmen eines Forschungsvorhabens ab Juli 2012 federführend durch die Universität Münster überprüfen, wie wirksam das deutsche Mammographie-Screening-Programm die Brustkrebs-Sterblichkeit verringert.

 

Seit 2009 können in ganz Deutschland Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren alle zwei Jahre eine Mammographie zur Früherkennung von Brustkrebs in Anspruch nehmen. Das Ziel des Programms ist es, durch ein flächendeckendes, qualitätsgesichertes Screening bei dieser Altersgruppe die Zahl der Erkrankungen mit tödlichem Ausgang zu senken. „Die Universität Münster wird in dieser langfristig ausgelegten Studie wissenschaftlich fundiert analysieren, ob dieses Ziel erreicht wird. Der Nutzen des Programms muss größer sein als die möglichen Risiken“, sagt Wolfgang Weiss, Fachbereichsleiter beim BfS. „Schließlich ist jede Untersuchung mit einer zusätzlichen Strahlenbelastung verbunden. Mit dieser Studie wird ein weiteres wichtiges Element neben den umfangreichen Qualitätssicherungsmaßnahmen des Screening-Programms umgesetzt.“

Internationale Studien haben einen Nutzen des Brustkrebsfrüherkennungsprogramms für Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren nachgewiesen, allerdings gibt es auch nach wie vor Zweifel daran. Eine vorläufige Abwägung von Nutzen und Risiko der mit dem Screening verbundenen Strahlenbelastung hat ergeben, dass der Nutzen das Strahlenrisiko in dieser Altersgruppe deutlich überwiegt. Vor diesem Hintergrund führte die Bundesregierung das Programm auch in Deutschland ein. „Diese Abwägung ist auch der Grund, warum es ein solches Screening beispielsweise nicht auch für jüngere Frauen gibt – das Risiko ist bei ihnen höher und der potenzielle Nutzen zudem geringer. Bei ihnen sollten Untersuchungen also nicht flächendeckend, sondern nur bei begründetem Verdacht erfolgen“, erläutert Wolfgang Weiss.

Ob und in welchem Ausmaß die Brustkrebs-Sterblichkeit durch die Einführung des Mammographie-Screenings in Deutschland tatsächlich sinkt, konnte bisher nicht nachgewiesen werden, da hierzu ein Bewertungszeitraum von mindestens zehn Jahren erforderlich ist. Das nun beginnende Forschungsvorhaben schafft hierzu wesentliche Grundlagen. Um eine methodisch anspruchsvolle Bewertung wissenschaftlich und effizient durchführen zu können, sieht das BfS ein zweistufiges Vorhaben vor. In den kommenden zwei Jahren wird zunächst in einer Machbarkeitsstudie untersucht, auf welche Weise die Auswirkung des Programms auf die Brustkrebssterblichkeit erfasst werden kann, und ein Konzept zur Durchführung entwickelt. Hieran schließt sich die eigentliche Durchführung der Studie an. Nach rund fünf Jahren ist eine Bewertung des Vorhabens vorgesehen. Mit ersten Ergebnissen ist demnach in etwa sieben Jahren zu rechnen.

Das Forschungsprojekt wird unterstützt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, dem Bundesministerium für Gesundheit und von der Kooperationsgemeinschaft Mammographie. Die fachliche Koordination erfolgt durch das BfS. Begleitet wird das Projekt durch ein Steuerungsgremium, in dem neben den genannten Ministerien und der Kooperationsgemeinschaft und deren Trägern jeweils noch Vertreter des Robert Koch-Instituts, des BfS, der Bundesländer sowie der Patientenvertretung mitwirken. Ein unabhängiger wissenschaftlicher Beirat berät das Steuerungsgremium in fachlichen Fragen.

 


 

Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz, 03.07.2012 (tB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…