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Chemotherapie-induzierte Übelkeit und Erbrechen
Aprepitant auch als Salvagetherapie wirksam
Haar (März 2007) – Das zur Prävention der Chemotherapie-induzierten Übelkeit und Erbrechen zugelassene Antiemetikum Aprepitant war auch in der Sekundärprophylaxe (bei Salvagepatienten) in einer Kombinations-Therapie wirksam. Auf den Neurokinin-1-Rezeptorantagonisten sprachen in einer offenen Phase-II-Studie auch Patienten an, deren Übelkeit und Erbrechen primär refraktär gegenüber 5-HT3-Antagonisten und Dexamethason war. Die antiemetische Wirkung von Aprepitant blieb darüber hinaus auch über mehrere Therapiezyklen erhalten. Aufgrund der aktuellen Studienlage wird in den neuen Leitlinien der American Society of Clinical Oncology (ASCO) für alle Patienten, die eine hoch emetogene bzw. auf Anthrazyklinen/Cyclophosphamid basierte Chemotherapie erhalten, eine Kombinationstherapie mit Aprepitant (EMEND®) zur Prophylaxe von Chemotherapie-induzierter Übelkeit und Emesis empfohlen*. Ob der Neurokinin-1-Rezeptorantagonist auch bei solchen Patienten wirksam ist, die nicht unter diese Kategorie fallen und die trotz der Prophylaxe mit einem 5-HT3-Antagonisten und Dexamethason unter starker Chemotherapie-induzierter Übelkeit und Erbrechen leiden, wurde in einer Phase-II-Studie untersucht.
An der Untersuchung nahmen 34 Patienten mit unterschiedlichen soliden und hämatologischen Tumoren teil, die bei einer Chemotherapie mit Cisplatin (n=12) oder einer anderen Kombinationschemotherapie (n=22) trotz Prophylaxe mit Granisetron und Dexamethason sowie gegebenenfalls Metoclopramid unter massiver Übelkeit und Erbrechen litten. Bei Weiterbehandlung mit demselben Chemotherapie-Regime nahmen die Patienten zusätzlich zu der Antiemese, gegenüber der sie refraktär waren, Aprepitant ein (Tag 1: 125 mg, Tag 2 und 3: 80 mg).
Die Auswertung von insgesamt 92 Therapiezyklen zeigte eine statistisch signifikante Verbesserung der Chemotherapie-induzierten Übelkeit und Erbrechen durch die Sekundärprophylaxe von Aprepitant in Kombination mit einem 5-HT3-Antagonisten und Dexamethason. Während unter der antiemetischen Vortherapie 71 % der Patienten an mehr als 4 Tagen unter Übelkeit litten, waren es bei der Aprepitant-haltigen Sekundärprophylaxe 12 % (p<0,001); die Zahl der Patienten mit Erbrechen an mehr als 2 Tagen ging entsprechend von 77 % auf 0 zurück (p<0,001).
Anders als bei der Behandlung mit einem Setron und Dexamethason, deren antiemetische Wirksamkeit bei einer Chemotherapie über mehrere Therapiezyklen häufig abnimmt, war Aprepitant auch in den nachfolgenden Zyklen konsistent gut wirksam. Dies zeigten die Daten von 12 Patienten, die den Neurokinin-1-Rezeptorantagonisten in einem antiemetischen Kombinationsregime in der Sekundärprophylaxe bei mehr als zwei (3-8) Chemotherapiezyklen erhielten.
Quelle
Oechsle Ket al.: Aprepitant as salvage therapy in patients with chemotherapy-induced nausea and emesis refractory to prophylaxis with 5-HT3 antagonists and dexamethasone. Onkologie 2006;29:557-561.
* EMEND® (Aprepitant) ist in Deutschland zur Prävention akuter und verzögerter Übelkeit und Erbrechen bei hoch emetogener, auf Cisplatin basierender Chemotherapie sowie zur Prävention von Übelkeit und Erbrechen bei moderat emetogener Chemotherapie zugelassen. Es wird als Teil einer Kombinationstherapie angewendet.