Dachverband Clowns in Medizin und Pflege Deutschland e.V. fordert, weniger über Grusel-Clowns zu berichten:

Grinsefratze statt Gruselclown

Freising (19. Oktober 2016) – Nachdem nun auch in Deutschland der erste sogenannte Grusel-Clown die Aufmerksamkeit der Medien erhalten hat, die derartige Soziopathen suchen, bemüht sich der Dachverband Clowns in Medizin und Pflege Deutschland e.V. um eine Abgrenzung. Grusel-Clowns sind keine Clowns. Es sind wirre Menschen, die ihre destruktiven Neigungen nur auf diese armselige Art ausleben wollen. Sie sind weder komisch noch beeindruckend, sondern ein grotesker Abklatsch einer zutiefst menschlichen, positiven Freude an der Anarchie. Clowns und insbesondere die sogenannten „Klinikclowns“ stellen das genaue Gegenteil dar zu solchen bedauernswerten Feiglingen, die sich hinter einer Maske verstecken. Diese geschmacklosen Versuche, Aufmerksamkeit zu erringen, sollten weniger in die Schlagzeilen gehoben und zur Abgrenzung die Maske und ihr Träger vielleicht eher als „Grinse-Fratze“ bezeichnet werden.

Denn Klinikclowns bringen die positive Kraft der Anarchie dahin, wo oft Technik, Routine und Arbeitsvorgaben scheinbar allzu reibungslos funktionieren. In Kliniken, Seniorenheimen und medizinischen Institutionen helfen sie, Selbstheilungskräfte zu aktivieren und die Lebensqualität zu steigern. Sie öffnen sich ihrem Gegenüber, die rote Nase ist ein freundlicher Hinweis auf den eingeräumten Freiraum der Komik. Klinikclowns wollen „bunte Momente schenken“, sie erhellen den Tag und sind positive Figuren, deren Arbeit weltweit sehr geschätzt wird.

Die Arbeit erfordert Empathie, Können, Selbstsicherheit und viel Fingerspitzengefühl. Wenn Klinikclowns ihre heiteren Visiten absolvieren, fragen sie immer an, ob sie erwünscht sind, sie bringen Musik, Luftballons und Zeit mit. Ihre Späße gehen nie auf Kosten anderer, und ihre Clownsmaske ist sehr reduziert, gerade weil die oft geschwächten Menschen ein offenes Gesicht mehr brauchen als eine dicke Schicht Schminke. Manchmal weisen nur noch ein roter Tupfen und hohe Augenbrauen auf die Verwandten im Zirkus hin.

Die immer zum Anderen hin gewandte Begegnung der Klinikclowns ist eine sogenannte „komische Intervention“ in Situationen, in denen ein Plus an Energie, an Lebensqualität, an Fantasie gebraucht wird. Dafür sind die Klinikclowns da, dafür wurden sie ausgebildet und dafür werden sie bezahlt. Oft genug finanzieren sich die Organisationen der Klinikclowns über Spenden, Sponsoren oder Stiftungen, selten über die besuchten Institutionen, nie mit der Regelmäßigkeit eines Einkommens. Die fragile Qualität der Klinikclown-Arbeit verdient Schutz, Achtung und Unterstützung. Der Dachverband Clowns in Medizin und Pflege Deutschland e.V. fördert mit zielgerichteten Maßnahmen die hohe Professionalität der künstlerischen Arbeit von Klinikclowns hierzulande und betont die uneingeschränkt positive Ausstrahlung des echten Clowns.
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Im Dachverband Clowns in Medizin und Pflege Deutschland e.V. sind derzeit 15 gemeinnützige Klinikclowns-Vereine aus dem ganzen Bundesgebiet miteinander verbunden, die professionelle Clowns Woche für Woche „auf Visite“ in Kinderkliniken entsenden. Die Besuche kommen sowohl Kindern, die nur kurze Zeit stationär aufgenommen werden, als auch schwerkranken Langzeitpatienten zugute. Außerdem besuchen die Clowns die Bewohner verschiedener Seniorenheime sowie schwerkranke Erwachsene und behinderte Menschen im regelmäßigen Turnus und bringen diesen durch ihr fröhliches Spiel und die persönliche Zuwendung bunte Momente und ein heilsames Lachen. Der Dachverband Clowns in Medizin und Pflege Deutschland e.V. wurde im Jahr 2004 mit dem Ziel gegründet, die künstlerische Arbeit von Klinikclowns qualitativ zu fördern und finanziell zu unterstützen. Insgesamt sind über 200 Clowns in über 300 Einsatzorten im Dachverband organisiert und können zusammen circa 14.000 Einsätze pro Jahr realisieren. Die Mitgliedsvereine verpflichten sich, nach dem Ethikcodex des Dachverbandes zu arbeiten, regelmäßige Coachings zu absolvieren, sich fortzubilden und die Besuche in den Kliniken und Pflegeeinrichtungen kontinuierlich durchzuführen.

 

 


 

Quelle: Dachverband Clowns in Medizin und Pflege Deutschland e.V., 19.10.2016 (tB).

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