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Datenskandal bei der DAK
Neue Diskussion über sicherstmögliche E-Card notwendig
Berlin (19. August 2008) – Der Ärzteverband Marburger Bund (MB) bezeichnete die im ARD-Magazin Report berichtete Weitergabe von 200.000 Datensätzen chronisch kranker Versicherter der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) an die Privatfirma Healthways als „eklatanten Verstoß gegen den Patientenschutz“. Nach Angaben des Hauptgeschäftsführers des Marburger Bundes Armin Ehl unterstreiche dieser Datenskandal bei der DAK die dringliche Notwendigkeit einer nachhaltigen politischen Diskussion über die sichere Verwendung von vertraulichen Patienteninformationen insbesondere noch vor der im Jahr 2009 geplanten Einführung der elektronischen Gesundheitskarte.
Ehl: „Nach diesem Skandal ist es mehr als fragwürdig, wenn Krankenkassen oder Politiker einen obligatorischen Charakter der elektronischen Patientenkarte verlangen, statt deren Freiwilligkeit zu verteidigen.“ Der Datenskandal bei der DAK unterstreiche geradezu die bisherige Forderung des Marburger Bundes, den Zugriff auf sensible Patientendaten allein den Versicherten und Ärzten vorzubehalten. Im Zusammenhang mit der E-Card liege der beste und möglicherweise einzige Schutz einer ungestörten Patienten-Arzt-Beziehung im Einsatz eines sicherstmöglichen Kryptographieschlüssels. Mit einem solchen Kryptographieschlüssel lasse sich erreichen, dass nur der individuelle Patient und der jeweilige Arzt gemeinsam einen Zugriff auf Daten unabhängig von dem jeweiligen Speicherort nehmen können. „Auch Daten beispielsweise auf einem Patientenstick könnten so vor dem Zugriff unbefugter Dritter und potenzieller missbräuchlicher Nutzung geschützt werden“, erklärte Ehl.
Deutlich hat der Marburger Bund unterstrichen, dass er nicht per se gegen einen zunehmenden Einsatz von Telematik im Gesundheitswesen sei. „Oberstes Gebot müssen bei allen Vorhaben jedoch die Vertraulichkeit und Datensicherheit für die Versicherten und Patienten sein“, so Ehl. Deswegen bestehe der MB noch vor Einführung der E-Card auf eine durch das Bundesgesundheitsministerium angeregte umfängliche Diskussion zur Lösung vorhandener Probleme und offen stehender Fragen bei der elektronischen Gesundheitskarte.
Quelle: Pressemitteilung des Marburger Bundes vom 19.08.2008.