Florence NightingaleDBfK anlässlich des 100. Todestags von Florence Nightingale:

Deutsche Pflege ist reformbedürftig

Berlin (12. August 2010) – Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) attestiert der Pflege in Deutschland dringenden Reformbedarf. Anlässlich des 100. Todestags von Florence Nightingale (1820 – 1910), der großen Pionierin professioneller Krankenpflege, am 13. August stellt DBfK-Referentin Johanna Knüppel fest: „Florence Nightingale würde die heutige Pflegesituation in Deutschland mit großer Sorge beobachten. Ihr Lebensziel war es, die Krankenpflege zu einem gut ausgebildeten und öffentlich anerkannten Beruf zu machen.

Von diesem Status entfernen wir uns hierzulande immer weiter.“ Drastischer Personalabbau mit gefährlichen Auswirkungen für Patienten, Absenken des Ausbildungsniveaus, zunehmender Einsatz von niedrig qualifizierten Helfern anstelle von Pflegefachkräften – dies sei gesundheitspolitisch der falsche Weg zur Lösung der Probleme im Gesundheitssystem, so Knüppel weiter. Dringend nötig dagegen sei ein Gesamtkonzept als Grundlage für eine angemessene, dem Stand der pflegerischen und medizinischen Wissenschaft und Kunst entsprechende Versorgung und Betreuung der Bevölkerung. Dazu gehöre u. A. die Anpassung pflegerischer Ausbildung auf international anerkanntes Niveau, eine angemessene Pflegepersonalkapazität, Effizienzsteigerung durch Neuverteilung der Aufgaben jenseits tradierter Hierarchien der Gesundheitsberufe und eine deutliche Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufes.

Florence Nightingale stammte aus einer vermögenden Familie und verfügte neben umfassenden Sprachkenntnissen über für eine Frau in der damaligen Zeit ungewöhnlich hohe Bildung. Schon früh zeigte sie großes Interesse an allem, was das Krankenhauswesen betraf. Wegen der gesellschaftlichen Stellung der Familie im viktorianischen England und dem zu dieser Zeit niedrigen Ansehen der Krankenpflege ließen ihre Eltern eine Ausbildung zur Krankenpflegerin aber nicht zu. Jahre später nutzte sie dann doch die Gelegenheit, in Deutschland bei Theodor Fliedner in Kaiserswerth eine dreimonatige Krankenpflegeausbildung zu absolvieren.

Berühmt geworden ist Florence Nightingale als „lady with the lamp“, die im Krimkrieg (1854 – 1856) im Auftrag des englischen Kriegsministers die desolate Versorgung der Verwundeten in den Lazaretten organisierte. Nach ihrer Rückkehr übernahm sie in England nicht nur als Generaloberin die Organisation des Sanitätswesens, sondern baute ein Ausbildungssystem für die professionelle Krankenpflege auf. Dieses „Nightingale-System“ verbreitete sich über die englischen Kolonien, Amerika und Skandinavien in alle Welt und wurde zum Vorbild. Die wesentlichen Elemente ihres Reformwerks:

  • Krankenpflege wurde zu einem öffentlich anerkannten, erlernten Frauenberuf.
  • Fundierte und systematische Ausbildung bilden die Grundlage für gute und erfolgreiche Pflegearbeit.
  • Sauberkeit und Hygieneregeln sind unabdingbar, um die Sicherheit von Kranken zu gewährleisten.
  • Die Ausbildungsstätte für Pflegekräfte ist unabhängig von einem Krankenhaus, dieses dient ausschließlich Ausbildungszwecken.
  • Die Schulleitung liegt in den Händen von qualifizierten Pflegekräften, nicht bei einem Mediziner.

Seit 1967 wird der Geburtstag von Florence Nightingale am 12. Mai in Anerkennung ihres Lebenswerks als ‚Internationaler Tag der Pflegenden‘ weltweit gefeiert.


Quelle: Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK) (tB).

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