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DBfK kritisiert Forderung nach Greencard in der Pflege
Vor allem schlechte Arbeitsbedingungen verursachen Fachkräftemangel
Berlin (20. April 2010) – Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) wendet sich entschieden gegen die Forderung nach einer Greencard für ausländische Pflegefachkräfte. „Hier fordern ausgerechnet diejenigen einen neuen politischen Schnellschuss, die die Ursachen für den Fachkräftemangel in der Altenpflege mit zu verantworten haben“, sagt Johanna Knüppel, Referentin des DBfK. „Anstatt nach Einwanderung aus dem Ausland zu rufen müssen die Arbeitsplätze in der Pflege in Deutschland konkurrenzfähig gemacht werden. Bei schneller, konsequenter und spürbarer Verbesserung der Rahmenbedingungen ließe sich auch im eigenen Land eine große Reserve ausgebildeter Pflegefachkräfte erschließen. Denn wir haben keinen Mangel an Pflegefachkräften, sondern einen Mangel an Pflegefachkräften, die in der Pflege arbeiten wollen.“ Die gestern veröffentlichte Forderung des Arbeitgeberverbands Pflege nach einer Greencard werde den Personalmangel nicht lösen.
Völlig inakzeptabel für den DBfK sei, dass Sprachkenntnisse nach Auffassung des Arbeitgeberverbandes nicht so wichtig seien. Damit werden die pflegebedürftigen Menschen reduziert auf rein körperliche Bedürfnisse. Die Kommunikation und Beziehung als zentrales Element und Grundlage einer guten Pflege werde damit zur Disposition gestellt, so Knüppel weiter.
Die Gründe, warum immer weniger junge Menschen einen Pflegeberuf in Betracht ziehen und ausgebildete Pflegefachkräfte ihn verlassen sind zu einem großen Teil hausgemacht. Politische Fehlsteuerung, aber auch die Ausgestaltung der Arbeitsbedingungen durch die Arbeitgeber haben zu hohen und krankmachenden Arbeitsbelastungen, unattraktiven Rahmenbedingungen und geringer Wertschätzung der Leistung der Pflegenden geführt. Nicht zuletzt durch Personalabbau, Tarifausstieg und Dumpinglöhne hat man die Pflegekräfte verschlissen und um jeden Preis versucht, auch noch die kleinste Effizienzreserve zu erschließen.
Die Arbeitgeber werden nun von der selbst kreierten Realität eingeholt. Pflegende wehren sich – schlicht und einfach durch Verweigerung. Immer weniger von ihnen sind bereit, unter solchen Bedingungen zu arbeiten. Noch mehr werden in naher Zukunft aussteigen. Und dies spricht sich herum, innerhalb und außerhalb der Branche. Die Aussicht auf frühzeitige berufsbedingte Gesundheitsschädigung, geringe Karriereaussichten, unangemessene Vergütung bei einem Maximum an Anforderung in pflegerischen Berufen ist nicht gerade motivierend für Schulabgänger. Und wenn die Arbeitgeber in der Pflegebranche glauben, im Ausland warteten qualifizierte Pflegekräfte nur darauf, nach Deutschland gerufen zu werden, ist dies ein Trugschluss. Wer in der Ukraine, Russland, aber auch in Asien oder Afrika eine Pflegeausbildung (in der Regel akademisch) absolviert hat und mobil ist, wandert an Deutschland vorbei in solche Länder, die angemessene Bedingungen bieten: die Schweiz, Skandinavien, USA und Australien. Zumal man dort den sich abzeichnenden Fachkräftemangel frühzeitig erkannt und Maßnahmen eingeleitet hat.
Quelle: Pressemitteilung Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK) vom 20.04.2010 (tB).