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DBfK Südwest
Faktor Mensch wichtigste Ressource im Gesundheits- und Pflegesystem
Stuttgart (11. Mai 2016) – Das Gesundheits- und Pflegesystem ist ständigen Veränderungen unterworfen, die neue Anforderungen mit sich bringen. Kaum ist eine Reform abgeschlossen, beginnt die nächste. Der Landespflegetag Baden-Württemberg 2016 beschäftigte sich mit den Fragestellungen, wie diese Veränderungsprozesse zu bewältigen sind, und welche Chancen sich bieten. „Wir haben unser Programm bewusst breit aufgestellt, um die drei großen Pflegebereiche Akutpflege, stationäre Pflege und ambulante Pflege zu beleuchten. Das haben die Kongressteilnehmer auch entsprechend gewürdigt“, resümiert Andrea Kiefer, Vorsitzende des DBfK Südwest e.V., den Tag.
Den Reigen der Referate eröffnete Prof. Dr. Michael Simon aus Hannover. Er ist bekannt für seine Studien und Forderungen nach mehr Personal in der Akutpflege und nach personellen Mindeststandards. In seinem Vortrag zeigte er eindrucksvoll anhand der Pflegepersonalregelung (PPR) der 90er Jahre, dass heute mindestens 100.000 Vollzeitstellen in der Akutpflege fehlen. Da ist es schon verwunderlich, dass man auf die Idee kommt, mit einem Stellenförderprogramm, das ca. 6.000 Vollzeitstellen umfasst, die Probleme zu lösen. Eines stellt Prof. Simon positiv fest: Das Thema ist in der Politik angekommen. Leider wird aber zu wenig der Blick in die Akutpflege, also dem Arbeitsplatz Krankenhaus, gelegt.
Auch in der stationären Pflege stehen große Veränderungen vor der Tür. Mit dem PSG II ist ein längst überfälliger Schritt angestoßen worden. Nun kommt es auf die Träger und die Kassen an. Die Umsetzung des Teilhabeaspektes in der stationären Pflege erfordert deutlich bessere Stellenschlüssel als bisher. Dagmar Hennigs, Referentin für fachliche Entwicklung im Geschäftsbereich Altenhilfe der Zieglerschen, zeigte im Interview auf, welche Chancen das PSG II bietet, und wie notwendig dafür gut ausgebildetes und vor allem eine ausreichende Anzahl Personal ist. Auch die stationären Einrichtungen müssen sich vermehrt in die Kommunen öffnen, um den Bewohnern mehr Normalität zu bieten. Warum sollte es nach dem Einzug in ein Heim nicht mehr möglich sein, den bisherigen Friseur oder gewohnte Fußpflege zu besuchen?
Albrecht Geywitz vom Heimbeatmungsservice Brambring Jaschke stellte die neuen Chancen, die das Wohn- Teilhabe- und Pflegegesetz (WTPG) für Wohngemeinschaften in Baden-Württemberg bietet, vor. Wohngemeinschaften für beatmete Menschen schließen die Lücke zwischen der 24-Stunden Betreuung zu Hause und der Alternative der vollstationären Unterbringung.
Die beiden Great-Place-to-Work Preisträger, Sabine König von der Visit GmbH in Bamberg und Manfred Fleck, vom Alice Hospital Darmstadt, zeigten in ihren Vorträgen, wie gute Mitarbeiterbindung funktionieren kann. Mit einer Führungskultur, die ihrem Namen gerecht wird und einer Haltung, die deutlich macht, dass die Ressource Mensch an oberster Priorität steht, kann es gelingen Fluktuation zu verringern, zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten. Das ist die beste Werbung.
Die Verbandsvorsitzende stellt als Fazit fest: „Der Dreh- und Angelpunkt im Gesundheits- und Pflegesystem ist der Faktor Mensch. Das zeigten alle unsere Referentinnen und Referenten deutlich. Ohne gut ausgebildetes Personal und ohne ein striktes Umdenken dahingehend, dass wir endlich die fehlenden Stellen in allen Bereichen besetzen, und zwar durchfinanziert und dauerhaft, lösen wir die Probleme nicht. Wir haben kein Erkenntnisproblem sondern ein Durchsetzungsproblem. Das haben die Vorträge am heutigen Landespflegetag gezeigt. Es wird Zeit, dass sich die Berufsgruppe dem noch stärker bewusst wird und sich berufspolitisch organisiert“.
Der Landespflegetag ist eine Veranstaltung des DBfK Südwest e.V. in Kooperation mit dem Diakonischen Werk Württemberg und dem Landespflegerat Baden-Württemberg.
- Der Landespflegetag 2017 findet am 09. Mai 2017 im Genohaus in Stuttgart statt.
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe, DBfK Südwest e.V.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen, nationalen und regionalen Netzwerke können Sie auf der Homepage www.dbfk.de nachlesen.
Quelle: Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe, DBfK Südwest e.V., 11.05.2016 (tB) Thomas Backe