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DEGUM:
Diagnose von Knochenbrüchen bei Kindern mittels Ultraschall
Hamburg (14. August 2008) – Wenn es gilt, bei Kindern einen Knochenbruch zu untersuchen, greifen Ärzte immer häufiger zum Ultraschallgerät. Denn vor allem bei kleinen Patienten ergänzt und ersetzt die Sonografie die Röntgenuntersuchung sinnvoll. Nicht zuletzt verhindert sie die Belastung des Kindes durch Strahlen, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) anlässlich einer aktuellen Untersuchung.
Zu jedem Knochenbruch – auch bei Kindern – gehörte früher ein Röntgenbild. "Bei Säuglingen und Kleinkindern sind die Beschwerden oft unklar und der Ort des Knochenbruchs ist nicht immer gleich auszumachen", erläutert Professor Dr. med. Christian Arning, Vizepräsident der DEGUM aus Hamburg und Chefarzt der Asklepios Klinik Hamburg-Wandsbek: "Statt große Bereiche des Skeletts zu röntgen, hat es sich deshalb bewährt, zunächst sonografisch die häufigsten Knochenbruchstellen abzusuchen." Wenn der Bruch entdeckt ist, könne dann falls nötig gezielt ein kleineres Röntgenbild aufgenommen werden. Bei unkomplizierten Brüchen, bei denen keine Operation notwendig ist, ist dies nach Ansicht von Professor Arning häufig verzichtbar. "Bei einigen häufigen Brüchen, etwa im Bereich der Rippen, wo es beim Röntgen zu Überlagerungen von Knochen kommt, ist die Sonografie sogar überlegen", so Professor Dr. med. Gebhard Mathis, Ultraschallexperte aus Rankweil und Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (ÖGUM).
Die DEGUM bezieht sich damit auf eine Studie am Campus Kiel der Universität Schleswig-Holstein. Dort untersuchten Ärzte 653 verletzte Kinder sowohl durch Röntgen, als auch mittels Ultraschall. Von 308 entdeckten Knochenbrüchen wurden 266 in beiden Untersuchungen nachgewiesen, 20 wurden ausschließlich im Ultraschall, 21 nur auf dem Röntgenbild entdeckt. In einem Fall, einem Bruch im Gesicht, musste eine Computertomografie angefertigt werden.
Vorteil des Röntgens bleibt, dass der Arzt den Bruch auf den ersten Blick sieht. Bei der Ultraschalluntersuchung muss er langsam den Knochen abfahren. Das dauert etwas länger. "Unruhige Kinder müssen dann ein wenig Geduld haben, was für sie nicht immer leicht ist", so Professor Arning. Doch die Sonografie entwickelt sich stetig voran. Der nächste Schritt besteht in der Untersuchung von Knochenbrüchen mittels 3-D-Ultraschall. In dieser hochauflösenden räumlichen Darstellung sind auch komplizierte Knochenbrüche übersichtlich erkennbar.
Quelle
Moritz JD, Berthold LD, Soenksen SF, Alzen GF.
Ultrasound in Diagnosis of Fractures in Children: Unnecessary Harassment or Useful Addition to X-ray; Ultraschall in der Medizin 2008; 29: 267-74
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) vom 14.08.2008.