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Depression bei chronischen Gelenkerkrankungen
Von PD Dr. Markus Schwarz, München
Frankfurt am Main (27. März 2009) – Epidemiologische Studien zur Wirkung antiinflammatorischer Therapien bei Patienten mit chronischer Gelenkentzündung zeigten einen überraschenden Effekt: So wurden beispielsweise in der PAVIA-Studie insgesamt 2.228 Patienten mit Osteoarthritis untersucht, von denen 12 % unter einer komorbiden Depression litten. Die Patienten wurden auf den selektiven COX-2-Inhibitor Rofecoxib umgestellt, was innerhalb von vier Wochen zu einer deutlichen Reduktion der komorbiden Depression auf nur noch 3 % führte. Hier stellt sich die Frage nach dem funktionellen Zusammenhang.
Die Beteiligung des Immunsystems an der Pathophysiologie der Depression – oder zumindest einer Subgruppe der Depression – wird seit langem diskutiert und untersucht. Gerade in den vergangenen wenigen Jahren kumulierte viel neues Wissen und Verständnis über die wahrscheinlichen pathophysiologischen Zusammenhänge zwischen Immunsystem und Neurotransmittersystem beim Entstehen einer depressiven Symptomatik. Die ersten modellhaften Beobachtungen zur immun-induzierten Depression bei Menschen beruhen auf der Behandlung der Hepatitis C oder des malignen Melanoms mit dem pro-inflammatorischen Zytokin IFN-a.
Bei all diesen Beobachtungen stellt sich rasch die Frage nach den zugrunde liegenden Mechanismen. Der sogenannte Kynureninweg des Tryptophanmetabolismus bietet eine klare und überzeugende Hypothese, die das direkte funktionelle Zusammenspiel zwischen Immunsystem und Neurotransmittersystem erklärt. Erste Ergebnisse unterstützen diese Hypothese. Da die Hinweise für eine Beteiligung des Immunsystems in der Pathophysiologie der Depression geradezu drängend sind, wurden im Rahmen einer translationalen Forschungsstrategie kürzlich anti-inflammatorische Medikamente als Therapiestrategie in der Behandlung der Depression erfolgreich getestet.
Insgesamt stellt sich die Depression, oder zumindest eine Subgruppe der Depression, inzwischen also als eine Erkrankung dar, in der durch pro-inflammatorische Mediatoren die Neurotransmission beeinflusst wird und die durch antiinflammatorische Medikation behandelt werden kann.
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Quelle: Symposium der Firma Pfizer zum Thema „Coxibe – immer für eine Überraschung gut“ am 27.03.2009 in Frankfurt am Main, anlässlich des Deutschen Schmerz- und Palliativtages 2009 (MCG-Medical Consulting Group).