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Deutscher Hebammenverband, Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands, Netzwerk der Geburtshäuser
Offener Brief an GKV-Spitzenverband
An die Verhandler des GKV-Spitzenverbandes,
Karlsruhe (6. Juli 2012) mit Verwunderung haben die Hebammenberufsverbände die Pressemitteilung des GKV vom 6. Juli zur Kenntnis genommen.
Just drei Tage, bzw. dem letzten Werktag vor dem nächsten Verhandlungstermin veröffentlicht der GKV eine Pressemitteilung, die in ihrer Art und Weise der Sache nicht dient und insbesondere die Verhandlungsrealität nicht wahrheitsgetreu wiedergibt.
Ist es doch inzwischen Juli, der alte Vergütungsvertrag schon seit Januar nur noch übergangsweise in Kraft und die Hebammen müssen, anstatt in den wohlverdienten Sommerurlaub zu gehen, die Rechnung der Haftpflichtversicherung bezahlen.
Unsere Verwunderung darüber, dass die Vergütungsverhandlungen nunmehr über die Medien geführt werden sollen, kennt keine Grenzen. Zudem gibt die Pressemeldung inhaltlich falsche Tatsachen wieder.
Die gemäß § 134a SGB V maßgeblichen Hebammenverbände sind nicht zerstritten. Als maßgebliche und an den Vertragsverhandlungen beteiligten Hebammenverbände, DHV, BfHD und Netzwerk der Geburtshäuser sind wir uns einig in der Forderung, nach einer angemessenen Vergütung und einer flächendeckenden Versorgung von Frauen und Kindern mit Hebammenhilfe. Wir berücksichtigen und vertreten dabei die Interessen nahezu aller Hebammen in Deutschland.
Nun so zu tun, als seien „Querelen“ und „Verbandsstreitigkeiten“ für ein Stagnieren der Verhandlungen und für die seit Jahren nicht ausreichende Vergütung verantwortlich entspricht nicht der Wahrheit, denn 1. verhandeln die maßgeblichen Hebammenverbände seit Jahren gemeinsam, aber dennoch erfolglos mit den Krankenkassen und 2. handelt es sich bei dem von Ihnen „neu hinzugezogenen vierten Hebammenverband“ nicht um einen Berufsverband, sondern um einen Fachverband mit einer Mitgliederzahl im zweistelligen Bereich, der auch berufspolitisch in der Vergangenheit nicht maßgeblich war und auch nicht maßgeblich ist. Es kann deshalb nicht hingenommen werden, dass der GKV-Spitzenverband eigenständig die Vertragsteilnehmer erweitert und gleichzeitig verlangt, dass Verhandlungen ausschließlich mit den von ihm bestimmten Teilnehmern gemeinsam zu erfolgen haben. Gerade um die berechtigten Interessen unserer Mitglieder verantwortungsbewusst zu vertreten und zu wahren, sind wir gehalten im Rahmen der uns zustehenden Möglichkeiten Ihrer kontraproduktiven Verhandlungsstrategie Einhalt zu gebieten.
Wir fordern deshalb den GKV-Spitzenverband auf, diese taktischen Spielchen aufzugeben und hoffen sehr, dass sich der DFH nicht von den Krankenkassen zu Gängeleien gegen die eigene Berufsgruppe missbrauchen lässt.
Wir haben den Eindruck, dass die inhaltlichen Unstimmigkeit der maßgeblichen Hebammenverbände mit dem Deutschen Fachverband für Hausgeburtshilfe e.V. seitens des GKV als Vorwand genommen wird, um sich aus der längst überfälligen Verantwortung zu ziehen, nachdem die vergangenen Wochen die Kanzlerin, die Gesundheitsministerkonferenz, der Gesundheitsminister, eine Bürgerabstimmung, und Petitionen großer Fachverbände an den GKV appelliert haben die Honorierung der Hebammenleistung zeitgemäß zu gestalten.
Wenn das Angebot der GKV zur Haftpflichterhöhung die Kosten ausgeglichen hätte, hätten wir diesem zugestimmt. Doch in Wahrheit ist dies genau nicht der Fall.
Die vom GKV vorgelegte Berechnungs- und Vergütungsmodalität verhindert nicht, dass Hebammen ihren Beruf aufgeben müssen. Wiederholt haben wir deshalb dem GKV eine andere Berechnungsmethode zur Hebammenvergütung vorgelegt, die in der Summe nicht teurer kommt, aber ein Hebammensterben verhindern könnte. Bis dato hat sich der GKV nicht auf dieses nachhaltige Finanzierungsmodell der Haftpflichtkosten eingelassen. Vielmehr verhindert immer neues Taktieren des GKV-Spitzenverbands eine Einigung oder wenigstens die Möglichkeit für die Hebammenverbände dieses drängende Thema der Schiedsstelle zur Entscheidung vor zu legen.