Deutscher Schmerzkongress 2012

Tapentadol – Welchen Unterschied kann eine Substanz machen?

 

Mannheim (18. Oktober 2012) – Seit zwei Jahren ist PALEXIA® retard in Deutschland verfügbar.1 Studiendaten und die Erfahrungen aus der Praxis bestätigen die starke Wirksamkeit und gute Verträglichkeit des Analgetikums in der Therapie chronischer Schmerzen.2 Eine kürzlich veröffentlichte Phase-IIIb-Studie3 belegt zudem, dass Patienten mit Rückenschmerzen mit und ohne neuropathische Komponente von einer Behandlung mit Tapentadol profitieren können. PALEXIA® retard ist das erste, auf das zentrale Nervensystem wirkende starke Schmerzmittel, das µ-Opioidrezeptor-Agonismus (MOR) und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmung (NRI) in einem Molekül vereint.4,5,6 Die Anforderungen an ein modernes Schmerzmedikament sind vielfältig. Neben der Verträglichkeit spielen vor allem die starke Wirksamkeit in der Langzeitbehandlung, die Verbesserung des Nachtschlafs und ein geringes Interaktionspotenzial eine große Rolle. „Unsere bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass Tapentadol diese Ansprüche erfüllt und sich daher bei vielen Schmerzpatienten erfolgreich einsetzen lässt.“, erklärt Dr. Kai-Uwe Kern, niedergelassener Schmerztherapeut aus Wiesbaden.

 

Für eine effiziente Therapie sollten die verschiedenen Schmerzformen in jedem Fall berücksichtigt werden. Die Ergebnisse der Phase-IIIb-Studie3 zeigen, dass sich PALEXIA® retard breit einsetzen lässt, denn sowohl Rückenschmerzpatienten ohne neuropathische Komponente als auch die Patienten, deren Schmerz einen neuropathischen Ursprung hat, profitieren von der Behandlung mit Tapentadol. Die Studienteilnehmer wurden mit einem validierten Screening-Tool (painDETECT®) auf neuropathische Schmerzen untersucht. Bei 49 Rückenschmerzpatienten ohne neuropathische Komponente (painDETECT®-Screeningergebnis „negativ“) und 126 Patienten mit möglichem oder wahrscheinlichem neuropathischen Ursprung (painDETECT®-Screeningergebnis „unklar/positiv“) verringerte sich die durchschnittliche Schmerzintensität von Beginn der Studie bis zu Woche sechs signifikant (p<0.0001). In beiden Patientengruppen wurde in den Wochen sechs, acht und zwölf eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität gegenüber Baseline beobachtet (p≤0.0022 bei allen Datenvergleichen). „Die neuen Daten lassen die Interpretation zu, dass der Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmung, die Tapentadol bewirkt, eine besondere Rolle bei der Linderung neuropathischer Schmerzen zukommt“, so Professor Dr. Ralf Baron vom Universitätsklinikum Kiel. „Neben der guten Schmerzlinderung zeigte sich ebenfalls eine deutliche Verbesserung der für den neuropathischen Schmerz typischen Symptomatik – wie zum Beispiel die Anzahl der Schmerzattacken.“

 

Da vor allem Patienten mit neuropathischen oder so genannten gemischten Schmerzen oft nur unzureichend therapiert werden können, haben diese Ergebnisse eine hohe Praxisrelevanz.

 

 

Schmerztherapie in der Praxis – Erfolgreich mit Tapentadol starten

 

Beim Therapiestart sollte sich die Dosierung von Tapentadol nach den individuellen Patientenbedürfnissen richten und die Vormedikation dabei immer berücksichtigt werden. Bei opioidnaiven Patienten ist zu Anfang in der Regel eine niedrige Dosierung (2 x 50 mg/d) zu empfehlen, die innerhalb von drei Tagen gesteigert werden kann – angepasst an den Bedarf des Patienten.1 „Wenn als Vormedikation bereits ein starkes Schmerzmittel wie zum Beispiel ein Opioid genutzt wurde, ist es im Normalfall sinnvoll, etwas höher zu dosieren. Die Erfahrungen, die wir bisher mit Tapentadol gemacht haben, sind diesbezüglich sehr positiv. Auch in höheren Dosisbereichen verläuft die Therapie aus Arzt- und Patientensicht erfolgreich. Wichtig ist, dass beide Seiten bereit sind, die Behandlung konsequent durchzuführen.“, betont Dr. Kai-Uwe Kern vom Institut für Schmerzmedizin in Wiesbaden. Die zugelassene Höchstdosierung von PALEXIA® retard ist 2 x 250 mg/d.1

 

 

Wechselwirkungen – Eine Herausforderung in der Schmerztherapie

 

„Die Schmerztherapie ist zum einen geprägt durch eine Vielzahl von Substanzen mit begrenzter therapeutischer Breite und zum anderen müssen häufig multiple Begleitkrankheiten, vor allem bei älteren Patienten, berücksichtigt werden.“ erklärt Prof. Dr. med. Walter E. Haefeli vom Universitätsklinikum Heidelberg. Doch wie entstehen Wechselwirkungen? Im Rahmen einer Therapie polymedizierter Patienten müssen immer pharmazeutische, pharmakokinetische und pharmakodynamische Interaktionen im Auge behalten werden. Dosisanpassungen und Änderungen der Applikationsweise können typische Konsequenzen dieser Interaktionen sein. Haefeli weiter: „Der Wirkstoff Tapentadol ist in diesem Zusammenhang besonders. Er wird nach oraler Gabe rasch resorbiert und ist direkt aktiv. Im Gegensatz zu den meisten anderen Opioiden erfolgt die Ausscheidung hauptsächlich durch Inaktivierung über Glukuronidierung, also nicht wesentlich über Cytochrom P450-Enzyme, sondern über einen Stoffwechselweg, der kaum relevante Interaktionen zeigt. Dadurch ist Tapentadol eine gute Therapieoption für multimorbide Patienten, die in der Regel mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen müssen.“

 

 

Abbildung

 

Starke Wirksamkeit von Tapentadol. Photo: Grünenthal

 

Abb.: Wirksamkeit von PALEXIA® retard bei chronischen Rückenschmerzen.

 

 

Referenzen 

  1. Grünenthal GmbH. Fachinformation PALEXIA® retard; Stand August 2010.
  2. Lange et al. Advances in therapy 2010, 27(6): 381–399.
  3. Steigerwald et al. Current Medical Research and Opinion 2012, 28(6): 911–936.
  4. Tzschentke et al. Drugs of today 2009, 45(7): 483–496.
  5. Tzschentke et al. Drugs Future 2006, 31(12): 1053–1061.
  6. Kress. European Journal of Pain 2010, 14(8): 781–783.

  

Über Grünenthal

 

Die Grünenthal Gruppe ist ein unabhängiges, international tätiges, forschendes Pharmaunternehmen im Familienbesitz mit Konzernzentrale in Aachen. Aufbauend auf ihrer einmaligen Kompetenz in der Schmerzbehandlung ist es das Ziel, das patientenzentrierteste Unternehmen und damit führend in Therapie-Innovation zu werden. Als eines der letzten verbliebenen fünf forschenden Pharmaunternehmen mit Konzernzentrale in Deutschland investiert Grünenthal nachhaltig in die Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2011 betrugen diese Investitionen circa 25 % des Umsatzes. Die Forschungs- und Entwicklungsstrategie Grünenthals konzentriert sich auf ausgesuchte Therapiegebiete und modernste Technologien. Den Schwerpunkt bildet die intensive Suche nach neuen Wegen, um Schmerzen besser, nachhaltiger und mit weniger Nebenwirkungen zu lindern. Die Grünenthal Gruppe ist in 26 Ländern weltweit mit Gesellschaften vertreten. Grünenthal-Produkte sind in mehr als 155 Ländern erhältlich und circa 4.200 Mitarbeiter arbeiten heute weltweit für die Grünenthal Gruppe. Der Umsatz 2011 betrug 947 Mio. €.

 

Weitere Informationen unter: www.grunenthal.de

 


 

Quelle: Grünenthal, 18.10.2012 (hB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…