300.000. Datensatz in Dresden erhoben

Deutsches Schmerzregister

 

Jena (20. August 2013) – Das in den vergangenen zehn Jahren von Medizinern der Uniklinik Jena aufgebaute Schmerzregister QUIPS erfasst die Versorgungsqualität in der postoperativen Schmerztherapie. Die große Beteiligung der Kliniken in Deutschland an diesem Benchmarking-Projekt beweist, wie sehr den Schmerztherapeuten und Operateuren eine schmerzarme Genesung ihrer Patienten am Herzen liegt. Kürzlich wurde der 300.000 Datensatz erhoben – dafür beurteilte ein Patient des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden seine Schmerzen nach der OP.

 

Mehr als 13 Millionen Operationen werden jährlich in Deutschland durchgeführt. Viele Patienten befürchten, dass sie nach einem chirurgischen Eingriff mit mehr oder weniger starken Schmerzen rechnen müssen. Ausmaß und Dauer der Schmerzbelastung können jedoch durch eine optimierte Schmerzbehandlung, die oft schon während der Anästhesie beginnt, entscheidend reduziert werden. Hier setzt das vom Universitätsklinikum Jena koordinierte QUIPS-Projekt (Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie) an.

Die Funktionsweise von QUIPS ist einfach: Am ersten Tag nach der OP werden die Patienten gebeten, einen Fragebogen zu den funktionellen Auswirkungen ihrer Schmerzen, den Nebenwirkungen der Therapie und zur Patientenzufriedenheit auszufüllen. Gemeinsam mit einigen Angaben zu Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen des Patienten sowie zur Art des Eingriffs und zur Medikation werden die Daten dann anonymisiert an eine externe Datenbank übermittelt, dort analysiert und sofort an die teilnehmenden Kliniken zurückgemeldet. So können diese ihr Verbesserungspotential erkennen, von den guten Kliniken lernen und unmittelbar die Auswirkungen neuer Behandlungsverfahren beobachten.

Die Attraktivität dieses industrieunabhängigen Projektes, das von den anästhesiologischen und chirurgischen Fachgesellschaften unterstützt wird, lässt sich deutlich in der seit Jahren stetig wachsenden QUIPS-Teilnehmerzahl ablesen. Hatte QUIPS Ende 2007 erst 31 Teilnehmer, so ist die Anzahl der teilnehmenden Kliniken inzwischen auf 173 Krankenhäuser angestiegen, darunter große private Kliniken und viele Universitätskliniken.

Grund zum Feiern gab es Ende Juli, als der 300.000. Datensatz eingegeben wurde. Das Universitätsklinikum Dresden, seit 2010 aktiver QUIPS-Teilnehmer, gab den ‚Jubiläumsdatensatz’ ein – er stammt aus der HNO-Klinik. „Die Teilnahme an QUIPS hat uns geholfen, Defizite zu erkennen und daraus angepasste und optimierte Behandlungsabläufe zu entwickeln. Darüber hinaus konnte mit der Teilnahme an QUIPS und der Diskussion der Ergebnisse eine Sensibilisierung für diesen Problembereich am Klinikum erreicht werden“, kommentiert Prof. Rainer Sabatowski, der das Universitäts-SchmerzCentrum am Dresdner Uniklinikum leitet. „Die riesige Datenbank ermöglicht uns darüber hinaus, die Wirksamkeit verschiedener Behandlungsverfahren im klinischen Alltag zu beurteilen und die optimale Schmerztherapie nach einzelnen Operationen zu identifizieren“, ergänzt Prof. Winfried Meißner, QUIPS-Koordinator aus der Jenaer Uniklinik.

 

 

 


 

Quelle: Universitätsklinikum Jena, 20.08.2013 (tB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…