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DGPM 2013: Aktuelle Erkenntnisse zur inhalativen Schmerzbehandlung unter der Geburt. Quelle: Linde Gas Therapeutics, 05.12.2013DGPM 2013

Aktuelle Erkenntnisse zur inhalativen Schmerzbehandlung unter der Geburt

 

Berlin (5. Dezember 2013) – Auf dem Lunchsymposium „LIVOPAN®. Ergänzung des analgetischen Methodenspektrums in der Geburtsmedizin“ im Rahmen des 26. Deutschen Kongresses für Perinatale Medizin (DGPM) in Berlin wurden unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Klaus Vetter (Berlin) die derzeitige Datenlage sowie persönliche Erfahrungswerte zum Einsatz der inhalativen Analgesie während der Geburt in Deutschland diskutiert. Mit dieser nicht-invasiven Methode wird der Gebärenden eine annähernd natürliche Geburt mit weniger Schmerzen ermöglicht.

 

Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte des Lachgases in der Geburtsmedizin durch den Vorsitzenden informierte Dr. Thorsten Annecke (München) über die Standards der Schmerztherapie in Deutschland und ging dabei auf verschiedene Arten und Möglichkeiten der PDA (Periduralanästhesie) ein. Sie ist für Annecke nach wie vor Goldstandard, um während der Geburt eine adäquate Schmerztherapie sicherzustellen. „Neben der PDA kommen in der Geburtshilfe auch häufig Opioide wie Pethidin zum Einsatz, obwohl diese nachweislich den Geburtsschmerz nicht ausreichend lindern. Das Remifentanil dagegen ist hoch potent. Die Anwendung für den geburtshilflichen Bereich ist jedoch nicht zugelassen und bedarf besonderer Vorsichts-maßnahmen. Lachgas-Sauerstoff-Gemische sind analgetisch wirksam und nicht invasiv, schalten dabei den Geburtsschmerz aber nicht vollständig aus“, so Annecke.

 

Anhand ihrer praktischen Erfahrungen beschrieb Dr. Babett Ramsauer (Berlin) anschließend die Möglichkeiten der inhalativen Analgesie unter der Geburt: „Mit seinem analgetischen Effekt nimmt das fixe Lachgas-Sauerstoff-Gemisch im Verhältnis 50:50 in erster Linie den Wehen die Spitzen, so dass der Schmerz noch gespürt, aber deutlich gelindert wird. Die Applikation über eine Maske, welche die Gebärende selbst hält, wird von den Frauen in der Regel sehr gut angenommen. Zudem kann die Dosierung selbstständig durch die Atemtiefe beeinflusst werden.“ Der Einsatz von LIVOPAN® ist laut Ramsauer vor allem dann angezeigt, wenn aus medizinischen Gründen, wie etwa einer Thromboseprophylaxe, keine PDA indiziert ist oder wenn eine PDA von der Frau abgelehnt wird. In diesen Fällen steht damit eine gute Alternative zur Verfügung. Ramsauer berichtete, dass inzwischen sogar der konkrete Wunsch nach der inhalativen Analgesie geäußert wird. „Auch wenn eine PDA nicht gleich gelegt werden kann, ist die Anwendung des fixen Sauerstoff-Lachgas-Gemisches zur Überbrückung durchaus sinnvoll“, erläuterte Ramsauer. Die Versorgung von Geburtsverletzungen unter LIVOPAN® verliefe in der Regel ebenfalls problemlos.

 

PD Dr. Sven Kehl (Erlangen) beschrieb seine eigenen aktuellen Erhebungen, die am Universitätsklinikum Erlangen seit der Einführung von LIVOPAN® durchgeführt wurden: „Die Gabe von LIVOPAN® reduziert demnach den Geburtsschmerz signifikant. Laut einer großen Meta-Analyse erreicht neben der PDA auch das Lachgas-Sauerstoff-Gemisch im Verhältnis 50:50 eine ausreichende Schmerzlinderung.“ Dadurch wird gerade bei Frauen, die keine PDA erhalten können oder wollen, mit LIVOPAN® ein positives Geburtserlebnis ermöglicht und somit eine hohe Zufriedenheit der Gebärenden erreicht. „Wichtig ist, dass das Lachgas-Sauerstoff-Gemisch schon vor Beginn der jeweiligen Wehe eingeatmet wird, da die volle analgetische Wirkung erst nach etwa 30 Sekunden bis drei Minuten eintritt. Der rechtzeitige Beginn der Inhalation ist daher entscheidend, um eine maximal wirksame Analgesie zu erreichen“, erklärte Kehl.

 

LIVOPAN® darf von geschulten Hebammen selbstständig angewendet werden, so dass kein Anästhesist anwesend sein muss. Das mobile Therapiesystem mit dem gebrauchsfertigen Gasgemisch ist bei Bedarf schnell verfügbar und bereits nach wenigen Handgriffen einsatzbereit. Vorteilhaft ist, dass bei einer Monotherapie mit LIVOPAN® in der Regel die Schutzreflexe erhalten bleiben und somit auch keine Nüchternheit der Gebärenden nötig ist. Weitere Vorteile sind die gute Verträglichkeit für Mutter und Kind sowie die minimalen kardiovaskulären Auswirkungen des Gasgemischs. Als häufigste Nebenwirkungen werden Schwindel, Benommenheit, Euphorie, Übelkeit und Erbrechen genannt, die aber durch das schnelle Abfluten des Gases innerhalb weniger Minuten nach Absetzen der Therapie wieder verschwinden.

 

LIVOPAN® ist in Deutschland seit 2008 zur Therapie leichter bis mittlerer Schmerzzustände zugelassen und gewinnt seither in verschiedenen Anwendungsbereichen wie der Pädiatrie, der Notfallmedizin sowie in der Geburtshilfe zunehmend an Akzeptanz und Verbreitung.

 

 

Über Linde Healthcare Deutschland

 

Linde Healthcare Deutschland ist einer der führenden Anbieter für die Arzneimittelversorgung mit Gasen, dazugehörige Medizinprodukte und für die Versorgung von Patienten zu Hause sowie in spezialisierten Beatmungspflege-Centern. Linde Healthcare vereint die Bereiche Homecare und Hospital Care der Linde Gas Therapeutics GmbH sowie das Beatmungspflegekonzept REMEO® der Linde Remeo Deutschland GmbH. In allen Bereichen stehen Sicherheit, Qualität und Innovation der Therapien und Dienstleistungen im Vordergrund. Linde Healthcare Deutschland umfasst rund 700 Mitarbeiter und ist Teil der globalen Geschäftseinheit Healthcare der Linde Group.

 

Linde Gas Therapeutics GmbH und Linde Remeo Deutschland GmbH sind Konzerngesellschaften der Linde Group.

 

 

 

Über The Linde Group

 

The Linde Group ist ein weltweit führendes Gase- und Engineeringunternehmen, das mit rund 62.000 Mitarbeitern in mehr als 100 Ländern vertreten ist. Im Geschäftsjahr 2012 hat Linde einen Umsatz von 15,280 Mrd. Euro erzielt. Die Strategie des Unternehmens ist auf ertragsorientiertes und nachhaltiges Wachstum ausgerichtet. Der gezielte Ausbau des internationalen Geschäfts mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen steht dabei im Mittelpunkt. Linde handelt verantwortlich gegenüber Aktionären, Geschäftspartnern, Mitarbeitern, der Gesellschaft und der Umwelt – weltweit, in jedem Geschäftsbereich, jeder Region und an jedem Standort. Linde entwickelt Technologien und Produkte, die Kundennutzen mit einem Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung verbinden.

 

  • Weitere Informationen über The Linde Group finden Sie online unter www.linde.com  

 


 

Quelle: Linde Gas Therapeutics, 05.12.2013 (tB).

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