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DGPPN-Kongress 2010: Psychiatrie im Dialog
Größte Tagung in Europa für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurowissenschaften
Berlin (24. November 2010) – Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) lädt erneut zu ihrer Jahrestagung nach Berlin ein. Im Mittelpunkt des diesjährigen DGPPN-Kongresses vom 24. bis 27. November 2010 im Internationalen Congress Centrum (ICC Berlin) steht der Dialog mit anderen Fächern innerhalb und außerhalb der Medizin. Der Kongress, an dem sich auch die österreichischen und schweizerischen Fachgesellschaften beteiligen, zählt zu den größten wissenschaftlichen Tagungen auf dem Gebiet der Psychiatrie, Psychotherapie und Neurowissenschaften in Europa. Die DGPPN erwartet rund 9.000 Teilnehmer, darunter auch einen hohen Anteil internationaler Besucher.
Die Diagnostik und Therapie von psychischen Erkrankungen sowie Fragen der seelischen Gesundheit stehen im Mittelpunkt der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) von Mittwoch, 24., bis zum Samstag, 27. November 2010, in Berlin. „In diesem Jahr möchten wir ganz bewusst den Dialog innerhalb und außerhalb des Faches suchen", sagt Kongresspräsident und Präsident der Fachgesellschaft Professor Dr. med. Dr. rer.soc. Frank Schneider aus Aachen. Unter dem Leitthema „Psychiatrie interdisziplinär“ wird das Zusammenspiel der Psychiatrie mit anderen diagnostischen und therapeutischen Berufen beleuchtet. Zudem wird das Fach in den Kontext mit anderen medizinischen Disziplinen gestellt. Und mehr noch: Auch gesellschaftliche Aspekte stehen auf dem Programm. „Unser Fach steht in enger Wechselwirkung mit anderen Disziplinen und weist Bezugspunkte zu den Naturwissenschaften, der Psychologie, Philosophie, Politik, oder Rechtswissenschaft auf. Deshalb wollen wir unser Leitthema auch im weiteren Sinn verstanden wissen: Psychiatrie im Dialog mit anderen Wissenschaften bis hin zur Beziehung zwischen Psychiatrie und Gesellschaft“, so der Aachener Psychiater Frank Schneider.
Ein wichtiger Aspekt, der die Beziehung zwischen Psychiatrie und Gesellschaft immer noch belaste, so Professor Schneider, seien die Menschenrechtsverletzungen die im Bereich der Psychiatrie während der Zeit des Nationalsozialismus verübt wurden – wie den massenhaften Zwangssterilisierungen von psychisch Kranken, den Patientenmorden sowie der Vertreibung jüdischer und politisch missliebiger Psychiater. Eine Reihe von Veranstaltungen beschäftigt sich am Freitag, den 26. November 2010, mit dem Thema „Psychiatrie im Nationalsozialismus“. Zentral ist eine Gedenkveranstaltung, die den Opfern gewidmet ist und auch live im Internet unter www.dgppn.de gezeigt wird. „Die Veranstaltungen sind Ausdruck des gegenwärtigen Aufarbeitungs- und Diskussionsprozesses, der innerhalb der Fachgesellschaft stattfindet“, so Schneider. Ein laufendes Forschungsprojekt soll klären, inwieweit die Vorläuferorganisationen der DGPPN und ihre Repräsentanten an den Verbrechen während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft mitgewirkt haben.
Das Programm spiegelt den aktuellen Wissensstand in Forschung, Diagnostik und Therapie psychischer Erkrankungen wider. Unter den insgesamt fast 500 Einzelveranstaltungen finden sich 25 Hauptsymposien und drei Präsidentensymposien, drei Pro-Con-Debatten, neun Diskussionsforen, 20 State-of-the-Art-Symposien, 182 Symposien und Forschungsworkshops sowie 14 besondere Veranstaltungen. Nicht zu vergessen sind außerdem die 177 freien Vorträge sowie 596 Posterpräsentationen. Auf einer Fläche von mehr als 2.200 Quadratmetern präsentieren sich im ICC Berlin 82 fördernde Unternehmen, die auch zwölf weitere Symposien anbieten.
Mit etwa 9.000 Teilnehmern und 1.697 aktiven Referenten – zählt der DGPPN-Kongress inzwischen zur größten wissenschaftlichen Tagung auf dem Gebiet der Psychiatrie, Psychotherapie und Neurowissenschaften in Europa. Unter den Teilnehmern findet sich auch ein hoher Anteil internationaler Besucher. Allein die Präsidenten psychiatrischer Fachgesellschaften aus 22 europäischen Ländern sind vertreten. „Es freut uns sehr, dass der DGPPN-Kongress zunehmend zum Magnet für ausländische Gäste wird“, so Schneider. Dem gestiegenen Interesse seitens des internationalen Fachpublikums trägt die DGPPN seit letztem Jahr mit einem englischen Konferenzteil Rechnung. Dieser wird ungefähr ein Vierteil der Veranstaltungen umfassen. Für die wichtigsten Veranstaltungen gibt es jeweils simultane Übersetzungen in Deutsch und in Englisch.
Die Schwerpunkte des DGPPN Kongresses 2010 im Überblick
- Prävention psychischer Erkrankungen
- Psychosoziale und biologische Einflüsse bei der Entstehung psychischer Erkrankungen
- Die Einheit des Faches: Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
- Psychiatrie im Nationalsozialismus
- Psychische Erkrankungen bei Spitzensportlern
Seelische Gesundheit geht alle an – öffentliche Veranstaltungen
Neben dem wissenschaftlichen Programm sowie den Veranstaltungen der Fort- und Weiterbildungsakademie richtet sich die DGPPN mit einer Reihe von Angeboten an ein interessiertes Laienpublikum. „Diese Angebote liegen der DGPPN besonders am Herzen. Mit den Angeboten des Schülerkongresses, der Lehrerveranstaltung sowie des Info-Tages möchten wir als medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft zeigen, dass Informationen aus Wissenschaft und Forschung nicht abstrakt dargeboten werden müssen, sondern jedermann erreichen, wenn diese in geeigneter Form aufbereitet werden“, so Schneider. Darüber hinaus trage Aufklärungsarbeit dazu bei, der in der Gesellschaft immer noch vorhandenen Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen und den davon betroffenen Menschen zu begegnen. Beim Schülerkongress am Mittwoch, den 24. November 2010, diskutieren Berliner Schüler mit Experten von 14 bis 15.30 Uhr über die Themen „Wenn Ärzte zu Tätern werden: Eugenik im Nationalsozialismus“, „Durch dick und dünn – Was tun bei Essstörungen?“ sowie „Neuroenhancement – Doping für das Gehirn?“. Darüber hinaus erfahren Lehrer am Donnerstag, den 25. November 2010 von 15 bis 17 Uhr, wie sie mit verhaltensauffälligen Kindern- und Jugendlichen umgehen können. Auf dem Programm der Lehrerveranstaltung, zu dem sich mehr als 400 Berliner Pädagogen angemeldet haben, stehen die unterschiedlichen Formen der Verhaltensauffälligkeit wie ADHS, Aggression, Depression, Schizophrenie, Legasthenie, Essstörungen oder Autismus. Interessierte Berliner finden am Samstag, den 27. November 2010 von 10.15 bis 12.15 Uhr, Antworten auf die Frage: Macht Schule krank? Psychische Erkrankungen bei Lehrern und Schülern. Der Eintritt zu den jeweiligen Veranstaltungen ist frei.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) (tB).