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DHL-Tagung 2013 in Münster
Fixkombinationen in der antihypertensiven Therapie verbessern Compliance und Zielwerterreichung
Münster (12. Dezember 2013) – Immer noch erreichen viel zu wenige Hypertoniker mit einer Monotherapie die Zielblutdruckwerte von < 140/90 mmHg (Ausnahme u.a. Diabetiker: <140/85 mmHg), die in den aktuellen ESH/ESC-Hypertonie-Leitlinien gefordert werden.1 Eine effektive Blutdruckkontrolle ist jedoch äußerst wichtig für die Prognose der Patienten. Mit dem Einsatz von Fixkombinationen aus zwei oder drei Antihypertensiva können eine signifikante Verbesserung der Blutdruckkontrolle sowie auch der Therapieadhärenz erreicht werden.2,3 Dies berichteten Prof. Roland Schmieder, Erlangen, und Privatdozent Dr. Peter Bramlage, Mahlow, auf einer von Daiichi Sankyo Deutschland veranstalteten Pressekonferenz anlässlich der DHL-Tagung 2013 in Münster.
Fast 8 Millionen Menschen versterben weltweit vorzeitig aufgrund eines Bluthochdrucks,4 denn die arterielle Hypertonie ist einer der wichtigsten kardiovaskulären Risikofaktoren, erklärte Schmieder. Die optimale Blutdruckeinstellung mit Zielblutdruckwerten von < 140/90 mmHg sei daher von entscheidender klinischer Bedeutung, um die Prognose der Patienten zu verbessern, betonte er.
Zur effektiven Blutdruckkontrolle meist Kombinationstherapien erforderlich
Die aktuellen ESH/ESC-Hypertonie-Leitlinien betonen, dass eine effektive Blutdruckreduktion unter der Verwendung einer Monotherapie nur in einem kleinen Teil von Patienten gelingt.1 Reicht eine niedrig dosierte Monotherapie nicht zur Zielwerterreichung aus, empfiehlt sich zunächst eine Umstellung auf eine – niedrig dosierte – Zweierkombination.1 Der Blutdruck kann damit effektiver gesenkt werden als mit einer Dosissteigerung der Einzelsubstanz oder mit einem Wechsel auf eine andere Monotherapie, erklärte Schmieder.5 Lässt sich auch mit der Zweierkombination der Blutdruck nicht ausreichend kontrollieren, sollte zusätzlich noch ein dritter Wirkstoff gegeben werden.
Entsprechend der Leitlinen können verschiedene antihypertensive Medikationsklassen miteinander kombiniert werden – geeignet hierbei sind beispielsweise ein Angiotensin-1-Rezeptorblocker (ARB) mit einem Kalziumantagonisten und/oder einem Thiaziddiuretikum, so Schmieder. Der ARB Olmesartan wird seit zehn Jahren zur Behandlung der Hypertonie eingesetzt. Olmesartan steht beispielsweise in einer fixen Kombination mit Amlodipin (Sevikar®) bzw. mit Amlodipin und Hydrochlorothiazid (Sevikar HCT®) zur Verfügung. Somit kann die Bluthochdrucktherapie mit einer einzelnen Tablette an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst werden.
Für Sartane konnte eine günstige Beeinflussung der Endorganschäden bei arterieller Hypertonie nachgewiesen werden.6-9 Für ARB wurden darüber hinaus antiinflammatorische Effekte dokumentiert,10 bei hypertensiven Typ-2-Diabetikern konnte eine Erhöhung der Anzahl endothelialer Progenitorzellen gezeigt werden11 und in der VIOS-Studie ergab sich eine Normalisierung des Wand-Lumen-Verhältnisses in kleinen Widerstandsgefäßen.11
Leitlinien empfehlen Fixkombinationen zur Verbesserung der Therapieadhärenz1
Für eine gute Blutdruckkontrolle ist die Therapieadhärenz von entscheidender Bedeutung und ist damit wichtiges Thema in den ESH/ESC-Leitlinien, berichtete Schmieder. Die Compliance bei Hypertonikern sei häufig zu gering. Mindestens ein Drittel der Patienten stoppen ihre Behandlung bereits nach sechs Monaten und 10 % der Patienten vergessen im Alltag, ihre Medikamente einzunehmen.1 Studien hätten jedoch gezeigt, so Schmieder weiter, dass koronare Ereignisse deutlich seltener bei einer hohen Adhärenz einer antihypertensiven Therapie auftreten als bei niedrigerer Adhärenz.13 Laut Schmieder können Fixkombinationen einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Compliance leisten und so die Blutdrucknormalisierungsraten erhöhen,14 was sich auch in den ESH/ESC-Leitlinien niederschlägt.1 Sie empfehlen unter anderem den Einsatz von Fixkombinationen, um die Therapieadhärenz zu steigern und die Blutdruckkontrolle zu verbessern.1
BP-CRUSH und TRINITY: bessere Wirksamkeit der fixen Dreifachkombination im Vergleich zur Therapie mit Einzelsubstanzen2,15
Die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Kombination von Olmesartan, Amlodipin und Hydrochlorothiazid wurde in klinischen Studien (RCT-Studien) untersucht, erklärte Bramlage. In BP-CRUSH2 und TRINITY15 zeigte sich eine deutliche Zunahme der Wirksamkeit in der Dreifachkombination bei guter und zum Teil gegenüber den Einzelkomponenten verbesserter Verträglichkeit.2,15 Allerdings sind RCT-Studien nur bedingt geeignet, die Therapietreue von Patienten zu messen, so Bramlage. Diese Studien sind durch stringente Ein- und Ausschlusskriterien sowie durch eine enge Patientenführung mit vielen konsekutiven Visiten in ihrer Übertragbarkeit in den klinischen Alltag eingeschränkt.
Aus diesem Grund, so Bramlage, wurde die europäische multizentrische nicht-interventionelle Beobachtungsstudie SEVIHEART16 initiiert. Die Rationale dieser Beobachtungsstudie ist, dass fixe Medikamentenkombinationen (FDCs) vergleichbar wirksam und tendenziell besser verträglich sind sowie zuverlässiger von den Patienten eingenommen werden. Ziel von SEVIHEART war es, die verbesserte Compliance bei der antihypertensiven Behandlung mit der Fixkombination Olmesartan/Amlodipin/ Hydrochlorothiazid (OLM/AML/HCT) im klinischen Alltag bei unselektierten (im Gegensatz zu RCTs) Patienten zu bestätigen.
Beobachtungsstudie zeigt: Einnahme einer Fixkombination steigert die Compliance
In SEVIHEART wurden insgesamt 14.979 Patienten aus fünf europäischen Ländern dokumentiert und im Hinblick auf ihre Therapietreue mit verschiedenen Messinstrumenten untersucht. Im Schnitt waren die Patienten 63,9 Jahre (± 11,78 Jahre) alt. 71,9 % der teilnehmenden Patienten wiesen einen oder mehrere kardiovaskuläre Risikofaktoren auf, 94,7 % hatten bereits vor Studienbeginn eine antihypertensive Behandlung erhalten.16
Die mittlere Blutdrucksenkung nach Umstellung von freien Kombinationen auf die Fixkombination OLM/AML/HCT betrug -26,4/-12,8 mmHg.16 Dabei verbesserte sich die Morisky Medication Adherence Scale (MMAS-8), ein acht Punkte umfassender Fragebogen zur Compliance, von 6,0 auf 6,9.16 Vergleichbare Veränderungen wurden in der Arzt- und der Patientenselbsteinschätzung gesehen. Zudem konnte bei Patienten mit hoher Therapietreue eine bessere Zielwerterreichung (67,7 %) im Vergleich zu Patienten mit niedriger Adhärenz (55,3 %) erreicht werden, berichtete Bramlage.16 Insgesamt war die Rate an Nebenwirkungen sehr gering (1,76 %), wobei in der Gruppe der Patienten mit niedriger Compliance Nebenwirkungen häufiger auftraten als in der Gruppe mit hoher Adhärenz.16
„SEVIHEART bestätigte die Ergebnisse aus klinischen Studien und Meta-Analysen zur effektiven Blutdrucksenkung und verbesserten Therapietreue unter einer fixen Dreifachkombination aus Olmesartan, Amlodipin und HCT“, kommentierte Bramlage die Daten der Beobachtungsstudie. „Angesichts der häufig unzureichenden Blutdruckeinstellung im klinischen Alltag erscheint daher die Forderung eines vermehrten Einsatzes von fixen Medikamentenkombinationen gerechtfertigt“, lautete sein Fazit.
Referenzen
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Oparil S et al. Clin Ther 2010; 32: 1252–1269
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Bramlage P et al. J Hum Hypertension 2014 (submitted)
Über Sevikar HCT®
Sevikar HCT® ist eine fixe Kombination von drei antihypertensiven Wirkstoffen in einer Tablette zur Behandlung von Patienten mit Hypertonie.
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Olmesartanmedoxomil (OLM) – ein lang wirksamer selektiver Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker
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Amlodipin (A) – ein Kalziumkanalblocker
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Hydrochlorothiazid (HCT) – ein Diuretikum
Sevikar HCT® ist indiziert zur Behandlung der essenziellen Hypertonie.
Zusatztherapie: SEVIKAR HCT ist indiziert bei erwachsenen Patienten, deren Blutdruck mit einer Kombination von Olmesartanmedoxomil und Amlodipin, eingenommen in Form einer Zweierkombination, nicht ausreichend kontrolliert werden kann.
Substitutionstherapie: SEVIKAR HCT ist indiziert zur Substitutionstherapie bei erwachsenen Patienten, deren Blutdruck mit einer Kombination von Olmesartanmedoxomil, Amlodipin und Hydrochlorothiazid, eingenommen in Form einer Zweierkombination (Olmesartanmedoxomil und Amlodipin oder Olmesartanmedoxomil und Hydrochlorothiazid) und eines Monopräparates (Hydrochlorothiazid oder Amlodipin), nicht ausreichend kontrolliert wird.
Über Daiichi Sankyo
Daiichi Sankyo entwickelt und produziert innovative Arzneimittel, um wirksame Therapien für bislang unzureichend behandelte Krankheitsbilder anbieten zu können. Das gilt für Patienten in Industriestaaten ebenso wie für Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländern. Das Unternehmen vermarktet Arzneimittel gegen Hypertonie, Hyperlipidämie und bakterielle Infektionen. In seiner Forschung und Entwicklung konzentriert sich Daiichi Sankyo auf neuartige Therapien in den Bereichen thrombotische Erkrankungen, Onkologie, Herz/Kreislauf und Stoffwechselerkrankungen. Mit dem „Hybridmodell“ hat Daiichi Sankyo eine Konzernstrategie entwickelt, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Patienten in den verschiedenen Arzneimittelmärkten gerecht werden und Wachstumsmöglichkeiten nutzen soll.
Weitere Informationen finden Sie unter www.daiichisankyo.de
Über Daiichi Sankyo Europe
Daiichi Sankyo’s Europazentrale befindet sich in München. Das Unternehmen besitzt Niederlassungen in zwölf europäischen Ländern sowie eine globale Fertigungsstätte in Pfaffenhofen, Deutschland.
Weitere Informationen finden Sie unter www.daiichi-sankyo.eu
Quelle: Daiichi Sankyo, 12.12.2013 (tB) Thomas Backe