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Diabetestherapie mit Insulinanaloga:
Bessere Stoffwechselkontrolle, weniger Hypoglykämien
Leipzig/Frankfurt am Main (24. Mai 2006) ‑ Ziel einer guten Insulintherapie ist es, den physiologischen Verlauf des körpereigenen Insulins so weit wie möglich nachzuahmen. Die Insulinanaloga wurden speziell mit dieser Zielsetzung entwickelt und tragen dem Anspruch einer physiologischen Insulinbehandlung besser Rechnung als alle bisher verfügbaren Insuline, so die Meinung der Experten auf der Pressekonferenz „Zeitbombe Typ-2-Diabetes: Neues zur Therapie mit Insulinanaloga" im Rahmen der 41. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft in Leipzig. Das kurzwirksame Insulinanalogon Insulinglulisin (Apidra®) und das langwirksame Analoginsulin Insulin glargin (Lantus®) erweitern durch ihre Vorteile die therapeutischen Möglichkeiten bei Diabetes.
Insulintherapie wird immer wichtiger
Die Prävalenz des Diabetes steigt kontinuierlich und in einem beunruhigenden Ausmaß an. In den letzten 20 Jahren erhöhte sich die Zahl der Diabetiker in Deutschland um 43 Prozent und eine weitere Zunahme von jährlich fünf Prozent wird für die kommenden Jahre erwartet. Vor diesem Hintergrund gewinnt auch die Insulintherapie an Bedeutung. In den letzten zehn Jahren ist der Anteil an Diabetikern, die entweder eine kombinierte Therapie mit oralen Antidiabetika und Insulin oder eine Insulinmonotherapie erhalten, um mehr als 16 bzw. 20 Prozent gestiegen.
Therapieziel: niedrige HbA1c-Werte und Vermeidung von Hypoglykämien
Mit einer frühzeitigen Therapie und langfristig optimalen Blutzuckereinstellung gilt es die zum Teil lebensbedrohlichen Folge-Erkrankungen des Diabetes wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Erblindung zu vermeiden. Bei der Insulinbehandlung spielt nicht nur die Kontrolle des Nüchternblutzuckers mit Sollwerten unter 100 mg/dl (5,6 mmol/I) eine wichtige Rolle, sondern Therapieziel muss auch sein, postprandiale Blutzuckerwerte unter 135 mg/dl (7,5 mmol/I) und dauerhafte HbA1c-Werte unter 7 Prozent zu erreichen. Gleichzeitig müssen Nebenwirkungen wie Hypoglykämien und Gewichtszunahme vermieden und eine hohe Therapieflexibilität gewährleistet werden. Das langwirksame Analogon Insulin glargin zeichnet sich durch konstante Wirkspiegel über 24 Stunden aus, so dass sich stabilere Blutzuckerverläufe über den Tag ergeben, berichtete Professor Dr. Thomas Haak, Bad Mergentheim. Durch die Hemmung der Glukoseproduktion der Leber in der Nacht kommt es unter Insulin glargin zu besseren Blutzuckerwerten am Morgen gegenüber einem NPH-Insulin. Zudem ist unter Lantus® das Hypoglykämierisiko, vor allem schwerer nächtlicher Unterzuckerungen, geringer, ergänzte PD Dr. Andreas Fritsche, Tübingen. Das kurzwirksame Insulinglulisin flutet rasch an, die postprandialen Blutzuckerspitzen werden gekappt. Die Therapie kann sehr flexibel gestaltet werden, da die Patienten keinen Spritz‑Ess‑Abstand mehr einhalten müssen, erklärte Dr. Richard Daikeler, Sinsheim.
Weniger Hypoglykämien unter Insulin glargin
Unterzuckerungen und vor allem nächtliche Hypoglykämien treten oft unbemerkt auf oder sind im Erlebensfall wegen der Schwere bei Patienten mit Ängsten besetzt und müssen verhindert werden, erklärte Fritsche. Für Insulin glargin ist in einer Metaanalyse für Typ-2-Diabetes ein niedrigeres Hypoglykämierisiko bei gleichem HbA1c‑Wert und niedrigerer Nüchternglukose als unter NPH-Insulinen dokumentiert, was der Evidenzklasse 1 a in der evidenzbasierten Medizin entspricht.(1) Bei der Therapie mit Insulin glargin reduziert sich die Rate nächtlicher Unterzuckerungen um 29 Prozent, die schwerer Hypoglykämien um 46 Prozent und diejenige schwerer nächtlicher Hypoglykämien ist sogar um 59 Prozent geringer im Vergleich zu NPH-Insulin. Fritsches Fazit: Für die Qualität einer Diabetesbehandlung ist es entscheidend Hypoglykämien zu vermeiden. Dies wird mit Lantus® besser erreicht als mit NPH‑Insulin. Damit steigen Therapietreue, Therapiequalität und die Lebensqualität des Patienten. Ein weiterer Vorteil des Wirkstoffs: Bei einer Wirksamkeit von bis zu 24 Stunden ist nur eine Einmalgabe notwendig, was die Therapiezufriedenheit der Patienten erheblich verbessert, ergänzte Haak.
Insulinglulisin: Schnelle Insulinwirkung für mehr Flexibilität
Kennzeichnend für das schnellwirksame Insulinanalogon Apidra® ist die rasche Resorption nach subkutaner Injektion. Seine Wirkung setzt deutlich früher ein als bei Normalinsulin und hält nur kurze Zeit an, was eine bessere Annäherung an die physiologische Insulinantwort auf eine Mahlzeit ermöglicht. Durch die rasche Insulinanflutung nach der Nahrungsaufnahme sind die postprandialen Blutzuckerspiegel geringer. Patienten schätzen bei Insulinglulisin zudem die Flexibilität, da der Spritz-Ess-Abstand entfällt und sie keine Zwischenmahlzeiten mehr einnehmen müssen, die eine Gewichtszunahme provozieren, berichtete Daikeler. Mit einer geringeren Gesamtdosis von Insulinglulisin lassen sich bessere Blutzuckerverläufe über den Tag erzielen als unter Humaninsulin. Statt Dosissteigerung wird Insulin eingespart ‑ bei gleichzeitiger Verbesserung der Therapieziele, was auf eine günstigere Pharmakokinetik und eine verbesserte Effizienz der Analoginsuline zurückzuführen ist, so Daikeler.
sanofi-aventis ‑ starker Partner für Ärzte und Patienten
Diabetes hat bei sanofi-aventis in Deutschland eine herausragende Bedeutung. Seit über 80 Jahren bietet das Unternehmen aus der Tradition deutscher Forschung heraus von oralen Antidiabetika bis zu Insulinen die komplette Palette zur Behandlung von Typ-1- und Typ-2-Diabetes. Zu dem umfassenden Service-Angebot in der Diabetologie zählen die wissenschaftlichen Online‑Bibliotheken www.lantus-studiencenter.de und www.apidra-studiencenter.de, in denen sich Fachkreise über die zahlreichen Publikationen zu Insulin glargin und Insulinglulisin informieren können.
Literatur
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Tschritter, O. et al. Diabetes und Stoffwechsel (2005)