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Die endoskopische / endoluminale vertikale Gastroplastik
Von Jaques Devière
Düsseldorf (1. Februar 2007) – Die extreme Adipositas (definiert als Body mass index [Körpergewicht in kg / (Größe in m)2] > 35) betrifft nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit 300 Millionen Menschen. Die Erkrankung hat in Europa und den USA jährlich über 500.000 Todesfälle zur Folge und die Zahlen weisen in den letzten Jahren eine steigende Tendenz auf. Die direkten Gesundheits-ausgaben für die extreme Adipositas werden in den USA (mit 22 Millionen betroffenen Menschen) auf 100 Milliarden Dollar jährlich geschätzt. Es handelt sich ohne Zweifel um ein wichtiges Gesundheitsproblem. Die Magenverkleinerungs-Chirurgie spielt bei der Behandlung übergewichtiger Menschen eine große Rolle.
Zum ersten Mal wurde die vertikale Gastroplastik nun vollständig endoskopisch ohne Eröffnung der Bauchdecke durchgeführt. Bei dieser transoral durchgeführten Methode der Gastroplastik werden die posteriore und anteriore Magenwand über eine Länge von 7 – 8cm geklammert. Dadurch wird ähnlich wie bei der chirurgischen vertikalen Gastroplastik eine röhrenartige Struktur geschaffen. Der mögliche Vorteil des transoralen Zugangs besteht darin, dass parietale Komplikationen (betr.: Bauchdecke) vermieden werden. Dies ist besonders bei sehr übergewichtigen Menschen von Bedeutung.
Zusätzlich war in dieser Pilotstudie der postoperative Ablauf sehr unkompliziert: alle Patienten konnten am Tag nach dem Eingriff nach Hause gehen. Dies deutet darauf hin, dass der Eingriff zukünftig auch im Rahmen eines eintägigen Krankenhausaufenthalts durchgeführt werden kann.
Die gastroenterologische Klinik des Erasmus Hospitals (Brüssel) hat die Hälfte der ersten 20 Patienten dieser Pilotstudie behandelt. Anfang 2007 beginnt in Europa und den USA eine multizentrische Studie.
Diese Methode befindet sich noch in der Phase der Evaluation und Entwicklung und ein Routineeinsatz kann derzeit noch nicht empfohlen werden. Wenn sich die Ergebnisse der Pilotstudie im Rahmen der Multicenterstudie bestätigen, könnte dieser neue Zugangsweg die Behandlung der Patienten mit extremer Adipositas jedoch verändern.