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„Die Gaben der Welt als Geschenk wahrnehmen“
„Brot für die Welt“ zu Weihnachten: Menschen in Not nicht vergessen
Stuttgart (23. Dezember 2011) – „Was würden wir machen, wenn wir fast unser gesamtes Einkommen für Nahrungsmittel ausgeben und trotzdem hungern müssten?“ Mit dieser Frage hat die Direktorin des evangelischen Hilfswerks „Brot für die Welt“, Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel zu Weihnachten an die Not vieler Menschen in den Ländern des Südens erinnert.
„Die großen Schwankungen bei den Lebensmittelpreisen treffen die Armen am härtesten, denn sie können sich oft nicht einmal mehr einmal am Tag satt essen“, so Füllkrug-Weitzel. Schon eine kleine Preiserhöhung entscheide über Leben und Tod.
Bei uns dagegen landeten viele Lebensmittel im Müll, weil wir zu viel eingekauft haben oder weil das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, das sei maßlose Verschwendung. Füllkrug-Weitzel: „Weihnachten dagegen lädt uns ein, die Gaben der Welt als Geschenk wahrzunehmen und zu teilen, damit alle etwas davon haben.“
Eine Ursache für die Preisschwankungen ist die Spekulation mit Nahrungsmitteln. Seit 2008 empfehlen Banken Anlegern spekulative Rohstoff-Papiere als sichere und lukrative Anlage. Auch die Nutzung riesiger fruchtbarer Ackerflächen für den Anbau von Soja für Tierfutter oder von Mais, Zuckerrohr und anderen Energiepflanzen für Agrotreibstoffe geht zu Lasten der Ernährung der Menschen in den Ländern des Südens.
Füllkrug-Weitzel hob hervor, wie wichtig die Unterstützung für Kleinbauern ist: „Kleinbauern produzieren weltweit den größten Teil der Nahrungsmittel. Sie brauchen Zugang zu fruchtbarem Land, zu Wasser und anderen natürlichen Ressourcen.“ Kleinbauern müssten ihre Produkte besser lagern und vermarkten können, um genügend zu verdienen. Zur Bekämpfung des Hungers seien Investitionen in die kleinbäuerliche Nahrungsmittelproduktion dringend notwendig.
„Brot für die Welt“ rief erstmals Weihnachten 1959 zu Spenden für die Hungernden auf. In mehr als 50 Jahren hat das evangelische Hilfswerk Millionen Menschen Hilfe zur Selbsthilfe geleistet. Im Zentrum stehen die Unterstützung für Kleinbauern und die Ernährungssicherung. Gemeinsam mit seinen Partnern setzt sich das evangelische Hilfswerk für die Umsetzung des Menschenrechts auf Nahrung für alle Menschen ein.
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