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Die „Pille“ steht zu Unrecht im Ruf, das Körpergewicht zu erhöhen

 

IQWiG ermuntert Frauen, informierte Entscheidungen über Verhütungsmittel und Gewichtskontrolle zu treffen

Manche Methoden zum Abnehmen sind gesundheitsschädlich

 

Berlin (30. Oktober 2008) – Dass man wegen der Antibabypille zunimmt, ist nicht wissenschaftlich belegt. Viele Frauen entscheiden sich gegen die "Pille" als Verhütungsmittel, weil zu den unerwünschten Wirkungen, die ihr zugeschrieben werden, auch Gewichtszunahme zählt. Sie schränken damit ihre Auswahlmöglichkeiten in Sachen Verhütung ohne guten Grund ein, so das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Jedes Verhütungsmittel hat andere Vor- und Nachteile, die es individuell abzuwägen gilt. Das IQWiG hat die Forschung zu hormonellen Verhütungsmitteln und Gewichtskontrolle geprüft und als allgemeinverständliche Informationen auf seiner Website www.gesundheitsinformation.de veröffentlicht.

 

Gewichtszunahme durch die "Pille" nicht nachgewiesen

Hormonelle Präparate und die Spirale zum Einsetzen in die Gebärmutter sind die sichersten langfristig wirkenden Verhütungsmittel. Allerdings berichten manche Frauen, die die "Pille" nehmen, über unerwünschte Wirkungen wie Gewichtszunahme, andere auch über Gewichtsverlust. Laut dem Leiter des IQWiG, Professor Dr. med. Peter Sawicki, weiß man mittlerweile: Viele haben daraus vorschnell geschlossen, die Ursache sei die "Pille".

 

"Studien, die systematisch untersucht haben, was passiert, wenn Frauen die "Pille" nehmen, haben keine entscheidende Verbindung zwischen hormoneller Verhütung und Gewichtszunahme nachgewiesen", so Professor Sawicki. "Viele Frauen nehmen an Gewicht zu, wenn sie älter werden, ob sie nun die ‚Pille‘ nehmen oder nicht. Die Auswahl an Verhütungsmöglichkeiten zu begrenzen, wird Frauen nicht helfen, ihr Gewicht unter Kontrolle zu halten."

 

Ungesunde Methoden zur Gewichtskontrolle

Abzunehmen, kann wichtige gesundheitliche Vorteile haben und auch aus anderen Gründen erwünscht sein. Das IQWiG betont allerdings, dass es gesunde wie auch ungesunde Wege gibt, um Gewicht zu verlieren. So rauchen zum Beispiel viele junge Frauen, um schlank zu bleiben.

 

"Dass der Appetitzügler Rimonabant vor kurzem aus Sicherheitsgründen vom Markt genommen werden musste, unterstreicht die Probleme, die solche vermeintlich schnellen und bequemen Wege zur Gewichtsabnahme verursachen können. Andere Medikamente zum Abnehmen können Beschwerden im Magen-Darm-Bereich verursachen oder den Blutdruck erhöhen", sagt Professor Sawicki. "Es gibt keine bekannten einfachen Wege zu einer langfristigen, gesundheitsverträglichen Gewichtskontrolle. Dies lässt sich nur durch eine ausgewogene Ernährung und einen aktiven Lebensstil erreichen."

 


 

Quelle: Presseinformation des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) vom 30.10.2008.

 

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