„Die Vermessung des Menschen – Big Data und Gesundheit“:

Big Data und Gesundheit im Fokus der Jahrestagung des Deutschen Ethikrates

 

Berlin (22. Mai 2015) – Über 500 Menschen sind am gestrigen Donnerstag der Einladung des Deutschen Ethikrates zu seiner Jahrestagung nach Berlin gefolgt, um über „Die Vermessung des Menschen – Big Data und Gesundheit“ zu diskutieren. Zu den Rednern gehörte auch der EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft Günther Oettinger. Die Sammlung und Speicherung von Daten, die Verknüpfung unterschiedlicher Datensätze sowie ihre Nutzung und Anwendung versprechen große Fortschritte in der Medizin, bringen aber auch ethische und rechtliche Herausforderungen mit sich.


„Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass die Menschen sich durch biologisierte und numerifizierte Selbstwahrnehmung und Lebensführung sowie durch datengetriebenen Effizienzhype und Optimierungswahn nicht hinter sich lassen, sondern in einem erfüllten Leben zu sich und zueinander kommen“, appellierte die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates Christiane Woopen zu Beginn der Jahrestagung.

Die wissenschaftstheoretischen Grundlagen, die gesellschaftspolitische Perspektive sowie ethische und datenschutzrechtliche Erwägungen standen im Mittelpunkt der Vorträge am Vormittag. Der stellvertretende Vorsitzende Peter Dabrock äußerte die Befürchtung, dass ohne eine möglichst internationale Regulierung die quantitative Verdichtung von Big-Data-getriebenen Prognosen zu einem qualitativen Verlust von Freiheit führen könne, der jedoch als Steigerung der Selbstbestimmung verkauft werde.

Unter den Referenten herrschte weitgehend Einigkeit, dass es dringend einer gesellschaftlichen Debatte sowohl über den Nutzen und die Chancen als auch die Defizite und Risiken bedarf, die sich aus der Verfügbarkeit umfassender Datensätze gerade in medizinischem Kontext ergeben.

EU-Kommissar Günther Oettinger stellte in seiner Keynote fest: „Wenn man die gesamte Wertschöpfungskette durchgeht, haben wir Europäer zu wenig digitale Souveränität, zu wenig digitale Autorität und zu viel digitalen Import.“ Er betonte die Bedeutung einer europäischen Digital-Union und stellte die baldige Verabschiedung der Datenschutz-Grundverordnung in Aussicht. Er lud den Deutschen Ethikrat ein, die Debatte auch auf europäischer Ebene mitzugestalten.

Am Nachmittag diskutierten die Tagungsteilnehmer drei Schwerpunktthemen in parallelen Foren zu den Themen „Life-Logging und Selbstvermessung“, „Forschung im offenen Datenmeer“ und „Der Patient als Datensatz“.
Die Ergebnisse der Foren wurden in einer abschließenden Podiumsrunde zum Thema „Big Data = Big Health?“ vertiefend diskutiert.

Im Schlusswort erklärte Ratsmitglied Katrin Amunts, der Deutsche Ethikrat sehe sich durch die Ergebnisse der Tagung in seiner Absicht bestärkt, die ethischen und anderen normativen Fragen des Themas in einer Stellungnahme weiter zu vertiefen.

 

 

 


Quelle: Deutscher Ethikrat, 22.05.2015 (tB).

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