PFLEGE
AWARDS
Wund(er)heilung mit Amnion – DGFG erhält deutschen Wundpreis 2021
Ausschreibung DGNI-Pflege- und Therapiepreis 2022
Ausschreibung: Otsuka Team Award Psychiatry+ 2021
BGW-Gesundheitspreis 2022: Gute Praxis aus der Altenpflege gesucht!
Aktionsbündnis Patientensicherheit vergibt Deutschen Preis für Patientensicherheit 2021 an herausragende…
VERANSTALTUNGEN
20.-22.01.2022 online: ANIM: NeuroIntensivmediziner diskutieren neue Erkenntnisse zu COVID-19
8.-10. September 2021: Weimar Sepsis Update 2021 – Beyond the…
13.09. – 18.09.2021: Viszeralmedizin 2021
24.06. – 26.06.2021: 27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie
17.06. – 19.06.2021: 47. Jahrestagung der Gesellschaft für Neonatologie und…
DOC-CHECK LOGIN
DIVI 2006
Fast-track für alle: Erster Algorithmus veröffentlicht
Hamburg (8. November 2006) – Heute wurde im Rahmen des DIVI der erste Algorithmus für die Fast-track Rehabilitation vorgestellt. Damit wird nun eine der viel versprechendsten Entwicklungen in der operativen Medizin einer breiten Anwendung zugänglich gemacht. Vorreiter der Fast-track Rehabilitation in Deutschland aus Chirurgie, Anästhesie und Pflege haben auf Initiative von Baxter einen praxisorientierten Leitfaden entwickelt. Der Behandlungspfad wird Schritt für Schritt am Beispiel der elektiven Kolonchirurgie erläutert; die Fast-track Prinzipien können auf andere Operationen übertragen werden. Der Algorithmus ist ab sofort kostenfrei erhältlich.
Ziel der Fast-track Rehabilitation ist, Patienten einer möglichst komplikationslosen und raschen postoperativen Erholung zuzuführen. Dies wird durch Kombination hocheffektiver chirurgischer, anästhesiologischer und pflegerischer Einzelmaßnahmen erreicht. „Fast-track führt aktuellste interdisziplinäre Erkenntnisse zusammen, um Patienten eine rasche Genesung zu ermöglichen“, so Wolfgang Schwenk (Berlin). Aus chirurgischer Sicht sind insbesondere laparoskopisches Operieren sowie der Verzicht auf Magensonden und Wunddrainagen geeignet, den perioperativen Stress zu minimieren und die Rekonvaleszenz zu verbessern. Fast-track Patienten können daher häufig bereits ab dem fünften postoperativen Tag entlassen werden. „Allein bei elektiven Dickdarmresektionen könnten durch flächendeckende Einführung der Fast-track Rehabilitation jährlich etwa 10.000 bis 15.000 allgemeine Komplikationen vermieden und bis zu 500.000 Krankenhausbehandlungstage eingespart werden“, sagte Schwenk.
Unverzichtbare Bestandteile des Fast-track Prinzips sind eine schonende Anästhesie und eine effektive Schmerztherapie. Für die Allgemeinnarkose empfiehlt sich daher die gemeinsame Gabe des volatilen Anästhetikums Desfluran (Suprane®) und des Opioids Remifentanil. Die Kombination dieser beiden Substanzen gilt heute als die am besten steuerbare Anästhesietechnik. Darüber hinaus ermöglicht sie „ein sehr angenehmes rasches Einschlafen und Erwachen aus der Narkose“, sagte Thomas Standl (Solingen). Für die postoperative Schmerztherapie ist die thorakale Epiduralanalgesie (TEA) das Mittel der Wahl. Diese wird entweder kontinuierlich oder patientengesteuert – d.h. als kontinuierliche Applikation mit intermittierender Bolusgabe – durchgeführt.
„Mit Hilfe der TEA kann ein Patient bereits am Operationstag schmerzfrei umhergehen, trinken und kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen“, so Standl. Die systemische Gabe von Opioiden ist damit nahezu obsolet.
Neben Chirurgen und Anästhesisten fällt den Pflegenden im interprofessionellen Fast-track Konzept eine wichtige Rolle zu. Sie sind von der Aufnahme des Patienten bis zu seiner Entlassung in den Behandlungspfad eingebunden. Pflegende informieren und motivieren die Patienten, aktiv am Genesungsprozess mitzuwirken und sind – über die Überwachung und Durchführung von Einzelmaßnahmen hinaus – „maßgeblich für die frühe Mobilisation des Patienten verantwortlich“, erläuterte Lothar Ullrich (Münster). Diese beginnt bereits am OP-Tag und wird nach einem Stufenplan bis zur Entlassung fortgesetzt. „Das positive Erleben der wachsenden eigenen Leistungsfähigkeit motiviert den Patienten zusätzlich und trägt in erheblichem Maße zu seinem Genesungsprozess bei“, so Ullrich weiter.
„Der Algorithmus ermöglicht es nahezu jedem Operationsteam, sich das Fast-track Konzept anzueignen oder die eigene Praxis zu optimieren“, betonte Lutz Krause, Group Product Manager Infusionstherapie & BioPharma Solutions der Baxter Deutschland GmbH. Den fünf Phasen der Fast-track Rehabilitation entsprechend gliedert sich der Algorithmus in fünf Kapitel. Der Behandlungspfad wird anhand von Hintergrundinformationen erklärt; zusätzlich stehen Checklisten für die individuelle Umsetzung zur Verfügung. Der praxisorientierte Leitfaden wurde von Vertretern universitätsmedizinischer Einrichtungen in Berlin, Marburg, Münster, Köln und Tübingen erarbeitet.
Der kostenfreie Algorithmus Fast-track Rehabilitation kann ab sofort bestellt werden unter baxter@the-messengers.de