DIVI, DGIIN und DGAI lehnen Pläne für eine „Nephrologische Intensivmedizin“ entschieden ab

 

Berlin (12. November 2019) — Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) plant die Einführung einer Zertifizierung für eine „Nephrologische Intensivmedizin“. In einer Stellungnahme vom 5. November, unterschrieben von den Präsidenten der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), stellen sich die drei Fachgesellschaften diesem Vorhaben entschieden entgegen. Die Pläne der DGfN stünden diametral zur Intensivmedizin als ganzheitliches Behandlungskonzept und reduzierten den Patienten auf ein einzelnes Organ. Die Nephrologen setzen daraufhin jetzt ihre frisch eingeführte Zertifizierung aus – um jedoch im gleichen Atemzug zu erklären „verbunden mit der klaren Absicht, im intensiven Dialog und Austausch mit unseren internistischen und anästhesiologischen Kollegen die Rolle der Nephrologie in der Intensivmedizin zu präzisieren und zu stärken.“ DIVI, DGIIN und DGAI werden deshalb nicht müde zu betonen: Alle trennenden Aspekte in der Versorgung kritisch kranker Patienten sind nicht zielführend!

Die Intensivbehandlung des akuten Nierenversagens sowie der differenzierte Einsatz von extrakorporalen Nierenersatzverfahren ist eine der Kernkompetenzen der Intensivmedizin. Denn in der Regel tritt ein Nierenversagen nicht isoliert auf, sondern ist Bestandteil eines Mehrorganversagens. Dieses behandelt der geschulte Intensivmediziner im Rahmen eines möglichst integrativen Therapiekonzeptes (Lungenversagen, Leberversagen, zerebrale Dysfunktion, Knochenmarksstörungen usw.). „Es ist dem Einsatz der sehr gut ausgebildeten Fachärzte mit Zusatzweiterbildung Intensivmedizin in Deutschland zu verdanken, dass Patienten in einem solchen Fall umfassend, unter Einbeziehung aller Organsysteme und Organersatzverfahren sowie der Gesamtsituation des Patienten entsprechend therapiert werden“, erklären die jeweiligen Präsidenten von DIVI, DGIIN und DGAI, Professor Dr. Uwe Janssens, Professor Dr. Stefan John und Professor Dr. Rolf Rossaint.

 


Quelle: DIVI, DGIIN und DGAI, 12.11.2019 (tB).

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