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Parkinson-Demenz:
Diagnostische und therapeutische Herausforderungen in der Praxis
Von Dr. med. Ilona Csoti
Frankfurt am Main (29. November 2006) – Zwei von fünf Parkinson-Patienten entwickeln im Verlauf ihrer Grunderkrankung eine Demenz. Und obwohl der damit verbundene Leidensdruck meist sogar größer ist als jener der motorischen Symptome, standen bislang keine spezifischen Therapieoptionen zur Verfügung. Mit der EXPRESS-Studie gelang erstmals bei einem großen Patientenkollektiv der Nachweis, dass der Cholinesterasehemmer Rivastigmin (Exelon®) zu einer signifikanten Besserung der kognitiven Funktionen und auch des Verhaltens bei Patienten mit Parkinson-Demenz (PDD) führt.
Klinisch bietet das Erkennen von Demenzsymptomen beim Parkinson-Patienten mitunter Schwierigkeiten. Nicht nur, weil sich motorische und kognitive Symptome zum Teil überlagern, sondern auch, weil psychiatrische Symptome wie depressive Pseudodemenz, delirante Zustände oder Vigilanzprobleme die diagnostische Zuordnung erschweren. Darüber hinaus müssen auch Medikamenteneffekte und kognitive Fluktuationen berücksichtigt werden. Aufgrund dieser schwierigen Ausgangslage kann es geraume Zeit dauern, bis die Diagnose Parkinson-Demenz gestellt wird. Da nun aber eine spezifische und wirksame Therapie zur Verfügung steht, sollte noch intensiver ein möglichst frühes Erkennen der Parkinson-Demenz angestrebt werden.
Ausführliche Anamnese erforderlich
Das klinische Erscheinungsbild der Parkinson-Demenz unterscheidet sich von jenem bei Morbus Alzheimer. Bei Parkinson-Patienten steht das frontal-exekutive Defizit im Vordergrund, gefolgt von Problemen bei der räumlichen Orientierung. Die klassischen Gedächtnisstörungen, die das Bild der Alzheimer-Demenz prägen, kommen erst an dritter Stelle. Bei der Parkinson-Demenz sehen wir zudem eine generelle Verlangsamung kognitiver Prozesse (Bradyphrenie) sowie Verhaltensstörungen mit psychiatrischen Symptomen wie Antriebslosigkeit, Depressionen, Angstzuständen, Halluzinationen oder psychotischen Elementen.
Die PDD lässt sich oft nur schwer von den Einschränkungen der Grunderkrankung abgrenzen. Zur Diagnose braucht es neben einer ausführlichen Anamnese unbedingt die Einbeziehung der Angehörigen. Dazu gibt es laborchemische, neuropsychologische und elektrophysiologische Untersuchungen bis hin zu bildgebenden Verfahren.
Neues Testverfahren erleichtert die Diagnose
Ein einfacher Test ist der Uhrenzeichentest (Zeichnen einer Uhr). Traditionell wird häufig auch der Mini-Mental-Status-Test (MMST) durchgeführt. Doch die Aussagekraft dieser Tests ist – in Bezug auf die Frühdiagnose der PDD – sehr beschränkt. Denn die bei einer PDD besonders schwer betroffenen kognitiven Einschränkungen werden hier erst zu spät erfasst. Aus diesem Grund wurde der PANDA entwickelt: Ein speziell für die Diagnostik der Parkinson-Demenz validierter neuropsychologischer Screening-Test. Es werden gezielt die bei PDD vorherrschenden kognitiven Defizite abgefragt. Zusätzlich ist eine querschnittliche Einschätzung der Stimmungslage möglich, da diese wiederum das kognitive Leistungsdefizit mit beeinflussen kann und bei der Interpretation der Testergebnisse berücksichtigt werden sollte.
Ein erster pharmakologischer Therapieansatz wurde im Februar 2006 mit der Zulassung von Rivastigmin zur Therapie der leichten und mittelschweren Demenz bei Morbus Parkinson eröffnet. Im Verlauf der EXPRESS-Studie wurden nicht nur die kognitiven Funktionen verbessert, sondern auch die Verhaltensstörungen und die Aktivitäten des täglichen Lebens. Wesentlich waren auch die Sicherheitsdaten. Es kam zu keiner Verschlechterung der motorischen Parkinson-Symptome – gemessen anhand der Unified Parkinson’s Disease Rating Scale Teil III. Dass, subjektiv betrachtet, mehr Patienten der Rivastigmingruppe Tremor als Nebenwirkung angaben, fand darin keinen Niederschlag.
Die Therapie mit Rivastigmin bietet bei früher Diagnosestellung und frühzeitigem Behandlungsbeginn eine Möglichkeit, die Progredienz dieser schweren Krankheitskomplikationen aufzuhalten und zu einer Verbesserung der Lebensqualität sowohl des Patienten als auch der pflegenden Angehörigen beizutragen.
Verfasserin
Dr. med. Ilona Csoti
Chefärztin
Parkinson-Zentrum
Gertrudis-Klinik Biskirchen
Karl-Ferdinand-Broll-Str. 2-4
35638 Leun-Biskirchen
Quelle: Pressegespräch der Firma Novartis Pharma zum Thema „Länger aktiv im Leben – Rivastigmin (Exelon®) bei Parkinson-Demenz“ am 29.11.2006 in Frankfurt am Main (Gianni Public Relations).