PFLEGE
AWARDS
Forschergeist gefragt: 14. Novartis Oppenheim-Förderpreis für MS-Forschung ausgelobt
FernstudiumCheck Award: Deutschlands beliebteste Fernhochschule bleibt die SRH Fernhochschule
Vergabe der Wissenschaftspreise der Deutschen Hochdruckliga und der Deutschen Hypertoniestiftung
Den Patientenwillen auf der Intensivstation im Blick: Dr. Anna-Henrikje Seidlein…
Wissenschaft mit Auszeichnung: Herausragende Nachwuchsforscher auf der Jahrestagung der Deutschen…
VERANSTALTUNGEN
Wichtigster Kongress für Lungen- und Beatmungsmedizin ist erfolgreich gestartet
Virtuelle DGHO-Frühjahrstagungsreihe am 22.03. / 29.03. / 26.04.2023: Herausforderungen in…
Pneumologie-Kongress vom 29. März bis 1. April im Congress Center…
Die Hot Topics der Hirnforschung auf dem DGKN-Kongress für Klinische…
Deutscher Schmerz- und Palliativtag 2023 startet am 14.3.
DOC-CHECK LOGIN
Sitagliptin bietet in der Klasse der DPP-4-Hemmer das breiteste Zulassungsspektrum (1)
Dr. med. Ralph Bierwirth
Köln (8. September 2010) – Inkretin-basierte Therapeutika und die dazugehörigen Wirkstoffe waren bis vor einigen Jahren nur in der Fachwelt bekannt. Heute sind sie aus der modernen Diabetestherapie nicht mehr wegzudenken und stellen in vielen Fällen einen pathophysiologisch sinnvollen Therapieansatz dar.
Wirkung der Inkretine gezielt nutzen
Nach der Nahrungsaufnahme werden so genannte Inkretinhormone im Darm freigesetzt, dazu gehören Glucagon-Like Peptide-1 (GLP-1) und Glucose-dependent Insulinotropic Peptide (GIP). Ist der Blutzucker nach einer Mahlzeit erhöht, verstärken sie die Insulinausschüttung. GLP-1 senkt außerdem die Glukagonfreisetzung. Verringerte Glukagon-konzentrationen führen zusammen mit erhöhten Insulinspiegeln zu einer verminderten Glukoseproduktion in der Leber. Dies führt in der Summe zur Senkung der Blutglukose‑spiegel und stellt einen natürlichen Regulationsmechanismus dar(2).
Ein verminderter Inkretineffekt beeinträchtigt über eine verringerte Insulinausschüttung und eine unzureichende Hemmung der Glukagonausschüttung die Blutzuckerkontrolle.
Die aktiven Inkretine werden rasch durch das Enzym Dipeptidyl-Peptidase-4 (DPP-4) inaktiviert. DPP-4-Hemmer wie Sitagliptin (z.B. Xelevia®) schützen die Inkretine vor dieser Inaktivierung und bewirken so eine Zunahme der aktiven Inkretinhormonspiegel(2). Dadurch verlängert sich die Zeitspanne, in der die Inkretinhormone in Abhängigkeit von der Blutzuckerkonzentration ihre Wirkung auf die Glukosehomöstase entfalten können.
Dieser Ansatz erwies sich im Hinblick auf die Senkung erhöhter Blutzuckerwerte bei Patienten mit Typ-2-Diabetes in klinischen Studien als wirksam und im Allgemeinen gut verträglich. Ein wichtiger Vorteil eines DPP-4-Hemmers: Der glukoseabhängige Wirkmechanismus von Sitagliptin unterscheidet sich von dem der Sulfonylharnstoffe, welche auch bei niedrigen Glukosespiegeln die Insulinfreisetzung erhöhen, was zu Hypoglykämien führen kann(2).
Kombinationspartner Sitagliptin und Metformin ergänzen sich ideal
In Kombination mit Metformin zeichnet sich Sitagliptin nicht nur durch eine effektive HbA„ Senkung aus. Sitagliptin ruft auch kein zusätzliches Hypoglykämie-Risiko hervor und verursacht zudem keine Gewichtszunahme, wie in klinischen Studien gezeigt werden konnte (3,4).
Ein weiterer Pluspunkt für diese Kombination ist die komplementäre Wirkung der beiden Wirkstoffe: Während Metformin die GLP-1-Ausschüttung fördert, bewahrt Sitagliptin das aktive GLP-1 davor, abgebaut zu werden. Die aktiven GLP-1-Spiegel sind unter gemeinsamer Gabe der beiden Wirkstoffe bei Typ-2-Diabetespatienten in der Folge stärker erhöht als unter alleiniger Gabe des jeweiligen Wirkstoffes(5), wie aktuell im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung der amerikanischen Diabetesgesellschaft (ADA) vorgestellt wurde. Damit konnten diese bereits an Gesunden gezeigten Effekte(6) jetzt auch für Typ-2-Diabetiker bestätigt werden. Die Erkenntnis, dass Metformin selbst die GLP-1-Ausschüttung im Darm stimuliert und damit einen GLP-1-erhöhenden Effekt aufweist, macht diesen Wirkstoff zu einem pathophysiologisch besonders sinnvollen Partner für Sitagliptin. Bereits seit Juli 2008 sind Metformin und Sitagliptin auch als Fixkombination (z.B. Velmetia®) erhältlich.
Sitagliptin zeichnet sich durch breites Anwendungsspektrum aus
Inzwischen sind mehrere DPP-4-Hemmer in Deutschland verfügbar. Am längsten auf dem Markt ist Sitagliptin. Dieser Wirkstoff bietet nicht nur eine sehr umfangreiche Studienlage(7), sondern hat derzeit auch das breiteste Zulassungsspektrum in der Klasse der DPP-4-Hemmer(8). Die Einsatzmöglichkeiten sind entsprechend vielfältig: Zusätzlich zu Diät und Bewegung ist Sitagliptin 100 mg 1x täglich zugelassen zur Therapie des Typ-2-Diabetes in Kombination mit Metformin oder einem Sulfonylharnstoff oder einem Glitazon oder zur Dreifachkombination mit Metformin plus Sulfonylharnstoff bzw. mit Metformin plus Glitazon(9). Sitagliptin ist außerdem seit einem Jahr als erster und derzeit einziger DPP-4-Hemmer für die Monotherapie zugelassen, sofern Diät und Bewegung allein den Blutzucker nicht ausreichend senken können und gegen Metformin eine Unverträglichkeit bzw. Kontraindikation vorliegt(10). Des Weiteren ist nur Sitagliptin auch als Add-on zu Insulin (mit oder ohne Metformin) zugelassen, sofern Bewegung, Diät und eine stabile Insulindosis den Blutzucker nicht ausreichend senken(9).
Eine aktuelle Veröffentlichung hat die Sicherheit und Verträglichkeit von Sitagliptin noch einmal genau analysiert. Dazu wurden die Daten von 19 doppelblinden Studien mit insgesamt 10.246 Typ-2-Diabetikern herangezogen. Das Ergebnis: Sitagliptin wurde in den klinischen Studien mit einer Studiendauer von bis zu zwei Jahren im Allgemeinen gut vertragen(11).
Literatur
-
Fachinformation Xelevia® Stand Oktober 2009, Fachinformation Galvus®, Stand August 2009, Fachinformation OnglyzaTM Stand Juli 2010
-
Fachinformation Xelevia®, Stand Oktober 2009
-
Nauck M. et al. Efficacy and safety of the dipeptidyl peptidase-4 inhibitor, sitagliptin, compared with the sulfonylurea, glipizide, in patients with type 2 diabetes inadequately controlled an metformin alone: a randomized, double-blind, non-inferiority trial. Diabetes Obes Metab. 2007; 9:194-205.
-
Charbonnel B et al. Efficacy and safety of the dipeptidyl peptidase-4 inhibitor sitagliptin added to ongoing metformin therapy in patients with type 2 diabetes inadequately controlled with metformin alone. Diabetes Care 2006; 29:2638-2643.
-
Migoya E et al. Sitagliptin and metformin increase active glp-1 by complementary mechanisms in treatment-naive patients with type 2 diabetes. Poster (0572-P) beim ADA-Kongress, Orlando, 2010.
-
Migoya E et al. Sitagliptin, a selective DPP-4 inhibitor, and metformin have complementary effects to increase active GLP-1 concentration. Diabetes. 2007; 56 (Suppl. 1): A74.
-
Fachinformation Xelevia® Stand Oktober 2009, Fachinformation Galvus®, Stand August 2009, Fachinformation OnglyzaTM Stand Juli 2010
-
Fachinformation Xelevia® Stand Oktober 2009; Fachinformation Velmetia®, Stand Oktober 2009
-
Fachinformation Xelevia", Stand Oktober 2009
-
Williams-Herman D et al. Efficacy and safety of sitagliptin and metformin as initial combination therapy and as monotherapy over 2 years in patients with type 2 diabetes. Diabetes Obes Metab. 2010; 12(5): 442‑451.
Quelle: Pressegespräch der Firma BERLIN‑CHEMIE zum Thema „Patienten in Balance ‑ Praktische Erfahrungen mit Sitagliptin“ am 08.09.2010 in Köln (signum pr) (tB).