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Herausfordernde Facetten neuropathischer Schmerzen – Erkennen und Behandeln
Chronische post-operative bzw. posttraumatische Schmerzen
Dr. Thomas H. Cegla
Epidemiologie und Kausalität
Frankfurt am Main (26. März 2011) – 6,7 % der europäischen Bevölkerung und etwa ein Viertel aller Schmerzpatienten leiden unter neuropathischen Schmerzen. Es ist nicht untersucht wie groß der Anteil der Patienten ist mit einer traumatischen oder operativen Genese der neuropathischen Schmerzen. Es besteht jedoch eine Kausalität.
Traumatische Schädigungen des peripheren Nervensystems können zu einer fehlerhaften Schmerzweiterleitung und -verarbeitung führen. Diese neuropathischen Schmerzen können chronifizieren. Aus diesem Grunde ist auch bei dieser Schmerzform eine frühzeitige effektive Therapie angezeigt. Nur eine rechtzeitige Behandlung kann einen chronisch neuropathischen Schmerz verhindern. Neuropathische Schmerzen können sich als Teil einer kombinierten Schmerzsymptomatik darstellen.
45 Millionen Eingriffe oder medizinische Maßnahmen wurden 2009 an deutschen Kliniken durchgeführt. Das ist ein Anstieg um 7,7 % im Vergleich zu 2008. Der Anteil der Operationen daran beträgt 33 %. Gleichzeitig ist die durchschnittliche Krankenhausverweildauer von 13,0 Tagen im Jahre 1991 auf 9,7 im Jahre 2008 gesunken. Medizinische Eingriffe können Schmerzen verursachen. Diese sollten frühst möglich suffizient behandelt werden um eine Chronifizierung zu vermeiden und eine frühe Entlassung aus der Klinik verantworten zu können.
Chronische Schmerzsyndrome werden insbesondere nach Mamma-Operationen, Cholecystektomien, der Hernienchirurgie, der Herz- und Thoraxchirurgie sowie der Amputationschirurgie beschrieben. Bis zu 55% der Patienten die sich einer Hernienchirurgie unterziehen leiden auch noch nach einem Jahr unter persistierenden Schmerzen.
Notwendigkeit der Akutschmerztherapie
Die Notwendigkeit einer Akutschmerztherapie wird bei Betrachtung der genannten Zahlen
deutlich.
Chronifizierungsgefahr postoperativer/posttraumatischer Schmerzen
Nicht jeder akute Schmerz führt zu einer Chronifizierung. Neben dem peripheren spielt das zentrale Nervensystem eine entscheidende Rolle in der Schmerzverarbeitung und Wahrnehmung. Insbesondere körpereigene Regulationsmechanismen wie die absteigende Schmerzhemmung sind in der Lage Schmerzreize zu filtern. Eine Schwächung dieser Systeme durch psychische Belastung und psychische Begleiterkrankungen kann postuliert werden. Der Krankenhauspatient befindet sich in der Regel in einer psychischen Belastungssituation die mit Angst verbunden sein kann. Das operative und/oder unfallbedingte Trauma mit Gewebsverletzungen führt immer auch zu Schädigung des peripheren Nervensystems. Zusätzlich können lagerungsbedingt, durch Regionalanästhesieverfahren oder die Operation selbst weitere Nervenschäden verursacht werden. Das Gewebstrauma führt ebenfalls zu nozizeptiv bedingten Schmerzen. Wird nicht über die Anästhesie hinaus eine Schmerzdokumention und Therapie durchgeführt besteht eine Chronifizierungsgefahr. Die Schmerzerfassung muss alle Schmerzursachen und Komorbiditäten berücksichtigen und die Therapie danach ausgerichtet werden. Auch die postoperative Akutschmerztherapie muss multimodal sein.
Beispiel: Complex regional pain syndrome, CRPS
Traumen oder Operationen können chronisch neuropathisch bedingte Schmerzen verursachen: Das komplexe regionale Schmerzsyndrom (Complex regional pain syndrome, CRPS), welches mit Dystrophie und Atrophie von Gliedmaßenabschnitten sowie Durchblutungsstörungen, Ödemen, Hautveränderungen, Schmerzen und Funktionseinschränkungen verbunden ist.
Ein Erklärungsmodell dieses Schmerzsyndroms besteht in einer neuronalen Entzündungsreaktion in Kombination mit einer kortikalen Reorganisation.
Fazit
Es besteht eine zunehmende Notwendigkeit postoperativ bedingte akute neuropathische Schmerzen zu erkennen und zu behandeln. Auch psychische Komorbiditäten sind bei der Behandlung zu berücksichtigen.
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Literatur beim Verfasser
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Dr. Thomas H. Cegla: “Herausfordernde Facetten neuropathischer Schmerzen – Erkennen und Behandeln. Chronische post-operative bzw. posttraumatische Schmerzen“
Keycharts:Key_Charts_DGS_11_Cegla.pdf (1.17 MB)
Quelle: Symposium der Firma Pfizer zum Thema „Chronischer Schmerz nach Nervenschäden – Intervention, Pharmakologie, Psyche“ am 26.03.2011 in Frankfurt am Main (MCG-Medical Consulting Group) (tB.