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Eindrucksvolle Studiendaten belegen Wirksamkeit von MabThera® in der Therapie der rheumatoiden Arthritis

 

Berlin (24. November 2006). – Die Kombinationstherapie von Rituximab (MabThera®) mit dem Basistherapeutikum Methotrexat (MTX) ist in der Re-Therapie mindestens genauso wirksam wie in der Erstbehandlung. Insbesondere profitieren Patienten, die möglichst früh mit Rituximab behandelt werden. Die anlässlich der diesjährigen Jahrestagung des American College of Rheumatology (ACR) in Washington präsentierten Resultate basieren auf den Ergebnissen der Zulassungsstudie REFLEX (Randomised Evaluation oF Long-term Efficacy of RituXimab in RA) sowie darauf aufbauenden Subgruppenanalysen und Erweiterungsstudien. Dabei standen Untersuchungen zur Wirksamkeit des innovativen Wirkstoffes im Mittelpunkt.

 

Re-Therapie zeigt langfristige Wirksamkeit

In einer Erweiterungsstudie zu REFLEX konnte nachgewiesen werden, dass eine Re-Therapie mit Rituximab, die in der Regel 6 bis 12 Monate nach dem vorherigen Kurs erfolgt, den Therapieerfolg nicht nur aufrecht erhält, sondern noch steigern kann. Der Anteil der Patienten mit einem ACR20-Ansprechen wurde von 65 Prozent auf 72 Prozent erhöht, ein ACR50- und ACR70-Ansprechen erreichten jeweils zusätzlich 9 Prozent (42 Prozent und 21 Prozent) der Studienteilnehmer. Dabei verdoppelte sich im Anschluss an den zweiten Behandlungszyklus die Anzahl der Patienten, die eine Remission erzielten, von 6 Prozent nach dem ersten Behandlungskurs auf 13 Prozent nach dem zweiten Behandlungskurs.

 

Früher Einsatz entscheidend für Therapieerfolg

Ziel der modernen Therapie der rheumatoiden Arthritis (RA) ist die Remission. Entscheidend für den Therapieerfolg ist der möglichst frühe Therapiebeginn, damit Gelenkschädigungen vermieden bzw. aufgehalten werden können. „Für Patienten mit Therapieversagen auf TNF-alpha-Hemmer ist Rituximab eine neue Therapieoption“, erläuterte Dr. Andrea Rubbert, Klinikum der Universität zu Köln. Dies konnte auch ihr Patient Udo A. bestätigen, den sie seit über zwei Jahren im Rahmen der Zulassungsstudie mit dem innovativen Wirkstoff behandelt: „Rituximab hat mich vor dem Rollstuhl bewahrt, den mir der Arzt schon verordnet hatte. Heute stehe ich wieder voll im Leben und kann meinen Beruf als Elektromeister wieder ausüben.“ Dabei ist der frühe Einsatz des innovativen Wirkstoffes in der Therapiefolge entscheidend für den Erfolg. Zu diesem Ergebnis kommt eine Subgruppenanalyse der REFLEXStudie. Sie zeigt, dass Patienten besser auf die Rituximab-Therapie ansprechen, wenn sie bereits nach Versagen der ersten TNF-alpha-Hemmer-Therapie mit dem monoklonalen Antikörper behandelt werden. Ein ACR20-Ansprechen erzielten dabei 58 Prozent der Patienten, die nur mit einem einzigen TNF-alpha-Hemmer vorbehandelt waren, gegenüber 42 Prozent der Patienten mit vorangegangenen Therapien mit zwei oder mehr TNF-alpha-Hemmern.

 

Strukturelle Gelenkzerstörung wird aufgehalten

Die Gelenkzerstörung zählt zu den schwerwiegendsten Symptomen der RA, da sie im weiteren Verlauf der Krankheit zu Deformität und Verlust der Beweglichkeit der betroffenen Gelenke führt. Die im Rahmen der REFLEX-Studie erhobenen radiologischen Befunde belegen, dass Rituximab die irreversible strukturelle Gelenkzerstörung signifikant aufhalten kann. Die Auswertung der Röntgendaten 56 Wochen nach Therapiebeginn zeigen, dass die Antikörpertherapie sowohl die Gelenkspalt-verschmälerung (0,41 versus 0,99; p = 0,0006) als auch das Fortschreiten der Erosion (0,59 versus 1,32; p = 0,0114) um mehr als 50 Prozent gegenüber der Vergleichgruppe verhindert.

 

Ein besonders positives Ergebnis der Auswertung: Es profitieren auch Patienten von diesem Therapievorteil, die kein ACR20-Ansprechen erzielten und somit im klinischen Sinn nicht auf die Therapie ansprachen. „Die REFLEX-Studie zeigt erstmalig, dass eine B-Zell-gerichtete Therapie die radiologisch nachweisbare Progression der rheumatoiden Arthritis aufhalten kann“, fasste Professor Gerd Burmester, Charité Berlin, die Studienergebnisse zusammen.

 

REFLEX-Studie: Dauerhafte Symptomverbesserung

In die multizentrische, randomisierte und plazebokontrollierte Phase-III-Studie REFLEX, die zur Zulassung von Rituximab führte, wurden 520 Patienten mit fortgeschrittener aktiver RA eingeschlossen, die zuvor auf mindestens eine Therapie mit TNF-alpha-Hemmern ungenügend angesprochen oder diese nicht vertragen hatten. Zusätzlich zu dem Basistherapeutikum Methotrexat (MTX) erhielten die Studienteilnehmer entweder Plazebo oder zwei Infusionen des monoklonalen Antikörpers Rituximab. Nach 24 Wochen erzielten mit 51 Prozent fast dreimal so viele Patienten unter der Rituximab-Therapie eine 20-prozentige Symptomverbesserung gemäß den ACR-Kriterien (18 Prozent MTX-Gruppe; p < 0,0001). Ein ACR50-Ansprechen erreichten 27 Prozent der Rituximab-Patienten (5 Prozent MTX-Gruppe; p < 0,0001). Den ACR70, der weitestgehend einer klinischen Remission entspricht, erlangten 12 Prozent der Patienten, die mit dem Antikörper behandelt wurden, gegenüber lediglich 1 Prozent der MTXGruppe (p < 0,0001). Aus Sicht der Patienten besonders wichtig: Die mit der Antikörper-Therapie verbundene Steigerung der Lebensqualität durch die Verbesserung der Symptomatik und des Allgemeinbefindens, insbesondere durch die Abnahme der Fatigue (-9,1 versus -0,5; p < 0,0001).

 

B-Zelle im Visier: Das Wirkprinzip von Rituximab

Rituximab bietet einen völlig neuartigen Ansatz zur Behandlung der RA: Der monoklonale Antikörper zielt auf das Transmembran-Antigen CD20 an, das von reifen B-Zellen, nicht aber von Stamm- und Plasmazellen, exprimiert wird. Der Antikörper bindet an das CD20 und das körpereigene Immunsystem zerstört in der Folge selektiv die CD20-positiven B-Zellen. Durch diesen gezielten Angriff wird die Entzündungskaskade, die zu den charakteristischen Symptomen der RA, wie Schmerz und Schwellung der Gelenke führt, unterbrochen. Gleichzeitig bleibt die erworbene protektive Immunabwehr erhalten. „Der aktuelle Forschungsstand zeigt, dass das Erkennungsmerkmal CD20 ein unikates und sicheres Target in der Behandlung von RA-Patienten ist“, bestätigte Prof. Dr. Thomas Dörner, Charité Berlin. Mit Rituximab steht RA-Patienten eine hoch wirksame und sichere Therapieoption zur Verfügung.


Quelle: Presseinformation der Firma Roche Pharma vom 24.11.2006 (medical relations).

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